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09/30/2013 - 10/02/2013 | Potsdam

Konferenz:Die deutsche Gesellschaft im Nationalsozialismus. Forschungspositionen und - perspektiven

Die internationale wissenschaftliche Konferenz, gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung, ist als transatlantisches Expertengespräch konzipiert, bei dem die Diskussion im Mittelpunkt steht. Die Veranstalter erhoffen sich von diesem Tagungsformat, dass in der Diskussion wichtige Forschungsansätze auf den Prüfstand gestellt und neue Perspektiven eröffnet werden.
Konferenzsprachen sind Englisch und Deutsch.

Veranstalter: Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und University of Vermont

Seit Jahrzehnten kreist die Geschichtsforschung um die Frage, wie es der NS-Führung nach 1933 gelang, die politisch polarisierte und zum großen Teil auch kriegsmüde deutsche Gesellschaft in ein diktatorisches System zu integrieren, das darauf angelegt war, alle gesellschaftlichen Energien zu mobilisieren, um seine bellizistischen und rassistischen Utopien zu verwirklichen.

Der Ertrag von Interpretamenten, die unter den Stichworten „Volksgemeinschaft“ und „Zustimmungsdiktatur“ die Bedeutung materieller Verheißungen und symbolischer Praktiken bei der Regimeintegration akzentuieren, bleibt umstritten. Gleichzeitig sind mit der Beschreibung der deutschen Gesellschaft als „Mobilisierungsdiktatur“, „organisierte Gesellschaft“ und „participatory dictatorship“ Ansätze in den Vordergrund der Diskussion gerückt, die eine dichotomische Gegenüberstellung von Herrschaft und Gesellschaft überwinden, das dynamische Verhältnis von Inklusion und Ausgrenzung in den Blickpunkt rücken und gleichzeitig die Relevanz von Gewalt und Repression wieder stärker akzentuieren.

In den Debatten der letzten Jahre ist ein gewisses Auseinanderdriften nationaler Diskussionsstränge zu beobachten. Während die Forschungen vieler deutschsprachiger Historikerinnen und Historiker dazu tendierten, integrative Aspekte der NS-Herrschaft zu betonen, mahnen britische Kolleginnen und Kollegen eine stärkere Berücksichtigung des Terrors und der repressiven Instrumente an. Gleichzeitig wird die Perspektive der NS-Forschung in den USA immer stärker durch die prosperierenden Holocaust Studies geprägt.

An diesen beiden Punkten setzt die Tagung an. Sie zielt darauf ab, neben aktuellen auch ältere – teilweise verschüttete – Forschungsansätze zu resümieren und auf ihrer Grundlage den Gedankenaustausch zwischen Historikerinnen und Historikern in den USA, Großbritannien und Deutschland zu intensivieren.

Konzeption und Organisation der Tagung:
Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann, Priv.-Doz. Dr. Thomas Schaarschmidt, Professor Alan Steinweis, Prof. Dr. Winfried Süß

Tagungs-Programm (Stand: 09.08.2013)

Montag, 30.9.2013

14.00 – 14.15 Uhr: Begrüßung

14.15 – 19.00 Uhr: Panel 1 – Interpretationslinien
Moderation: Geoffrey Giles (Gainesville)

Winfried Süß (ZZF):
Im Land des Behemoth – Kritische Theorie und Nationalsozialismus
Patrick Bernhard (Dublin):
NS-Geschichte als europäische Verflechtungsgeschichte

Kommentar: Sven Reichardt (Konstanz)

16.30 – 17.00 Uhr: Pause

Dietmar Süß (Augsburg):
1933 und 1939 als Fluchtpunkte der Interpretation
Jane Caplan (Oxford): NS-Geschichte als Sozialgeschichte

Kommentar: Ulrich Herbert (Freiburg)

Dienstag, 1.10.2013

9.15 – 13.15 Uhr: Panel 2 – Soziale Ordnungen
Moderation: Martina Steber (München)

Alan Steinweis (Vermont): Rassismus als soziales Paradigma
Frank Bajohr (Hamburg): Zustimmungsdiktatur

Kommentar: Bernhard Gotto (München)

Malte Thießen (Oldenburg): Kriegsgesellschaft
Elizabeth Harvey (Nottingham):
Geschlechterordnung und „Volksgemeinschaft“

Kommentar: Richard Bessel (York)

13.15 – 14.00 Uhr: Mittagspause

14.30 – 19.15 Uhr: Panel 3 – Verfolgung
Moderation: Andrea Löw (München)

Nicolaus Wachsmann (London): NS-Geschichte als Gewaltgeschichte
Tatjana Tönsmeyer (Essen/Wuppertal):
Die andere Seite. Eine Alltags- und Erfahrungsgeschichte der deutschen Besatzung

Kommentar: Dieter Pohl (Klagenfurt)

16.15 – 16.45 Uhr: Pause

Christiane Kuller (Berlin): Verfolgung als gesellschaftlicher Prozess
Sybille Steinbacher (Wien): Holocaustforschung und NS-Geschichte

Kommentar: Wolf Gruner (Los Angeles)

Mittwoch, 2.10.2013

9.00 – 11.20 Uhr: Panel 4 – Mobilisierung
Moderation: Susana Schrafstetter (Vermont)

Thomas Schaarschmidt (ZZF): Die mobilisierte Gesellschaft
Rüdiger Hachtmann (ZZF):
Kriegsfordismus – das „Dritte Reich“ als Arbeitsgesellschaft

Kommentar: Alfred Mierzejewski (Denton/TX)

11.20 – 12.00 Uhr: Schlusskommentare
von Norbert Frei (Jena) und Geoffrey Giles (Gainesville)

12.00 – 13.00 Uhr: Abschlussdiskussion

Information on participating / attending:
Anmeldung:
Es stehen nur in begrenztem Rahmen Plätze für Interessentinnen und Interessenten offen. Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich:
Priv.-Doz. Dr. Thomas Schaarschmidt eMail: schaarschmidt@zzf-pdm.de

Date:

09/30/2013 14:00 - 10/02/2013 13:00

Registration deadline:

09/13/2013

Event venue:

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Großer Seminarraum
Am Neuen Markt 9d
14467 Potsdam
Brandenburg
Germany

Target group:

Scientists and scholars

Email address:

Relevance:

international

Subject areas:

History / archaeology, Politics, Social studies

Types of events:

Conference / symposium / (annual) conference

Entry:

08/12/2013

Sender/author:

Marion Schlöttke

Department:

Öffentlichkeitsarbeit

Event is free:

no

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event44467

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