idw - Informationsdienst
Wissenschaft
06/20/2016 - 06/20/2016 | Marburg
Manche Impfstoffe wären dringend notwendig, sind aber nicht vorhanden, weil sich an ihnen nichts verdienen lässt. Das wurde im Sommer 2014 angesichts des Ausbruchs der Ebola-Epidemie in Westafrika mit mehr als 11.000 Todesopfern dramatisch deutlich. Nur knapp entging die Welt damals einer größeren Katastrophe. Das war ein Weckruf für Gesundheitsbehörden, Unternehmen und philanthropische Stiftungen in aller Welt. Die Entwicklung eines Ebola-Impfstoffs gewann hohe Priorität. Zwei solcher Impfstoffe befinden sich inzwischen in der letzten Phase der klinischen Prüfung. Wie sie wirken, in öffentlich-privaten Partnerschaften entwickelt werden und welche Strategien geeignet sind, um tropische Infektionskrankheiten durch Impfung einzudämmen, davon handelt das Perspektivengespräch, zu dem das House of Pharma & Healthcare am 20. Juni nach Marburg einlädt. Die Referenten sind Prof. Stephan Becker, Direktor des Instituts für Virologie der Philipps-Universität Marburg, und Dr. Francois P. Roman, Projektleiter in der Zentrale von GlaxoSmithKline (GSK) Vaccines in Belgien.
GSK Vaccines entwickelt den Ebola-Impfstoff ChAd3-ZEBOV in Zusammenarbeit mit dem National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) der USA. Der Leiter der Virologie-Abteilung des NIAID, Prof. Heinz Feldmann, erforschte das Ebola-Virus bereits in den 1990er Jahren an der Universität Marburg. Von dort wechselte er zur kanadischen Gesundheitsbehörde Health Canada, wo er den Impfstoff rVSV-ZEBOV erfand, den er schon 2003 zum Patent anmeldete. 2014 endlich begann mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation die klinische Prüfung dieses Impfstoffs, an der das Marburger Institut für Virologie beteiligt ist. Bereits 2015 wurden Phase-III-Studien im westafrikanischen Guinea erfolgreich abgeschlossen. Sie bezogen nach dem Prinzip der Ringimpfung die Kontakte ersten und zweiten Grades von 90 Ebola-Infizierten ein, insgesamt 7.651 Menschen. Vom sechsten Tag der Impfung an konnte ein 100-prozentiger Impfschutz nachgewiesen werden.
Das House of Pharma & Healthcare (http://www.houseofpharma.de) verfolgt das Ziel, den Pharma-Kompetenzcluster Hessen weiterzuentwickeln und die Innovationslücke in der Arzneimittelentwicklung zu schließen. Zu diesem Zweck fördert es die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren der Gesundheits- und Pharmabranche in Deutschland und bietet ihnen eine neutrale Diskussionsplattform. Es wird geleitet von Professor Manfred Schubert-Zsilavecz (Goethe-Universität) und Professor Jochen Maas (Sanofi).
Programmablauf:
18 Uhr Begrüßung. Prof. Dr. Jochen Maas, Präsidium des House of Pharma & Healthcare e.V., Präsident
Vortrag mit anschließender Diskussion: „Ebola: Von der Epidemie zum Impfstoff“
Dr. François P. Roman, Director, Clinical and Epidemiological Project Leader (CEPL), GlaxoSmithKline Vaccines
Prof. Dr. Stephan Becker, Direktor des Instituts für Virologie, Philipps-Universität Marburg
Ansprechpartner für weitere Informationen:
Joachim Pietzsch, Pressestelle des House of Pharma & Healthcare e.V., Telefon: 069/36007188, E-Mail: presse@houseofpharma.de,
Internet: www.houseofpharma.de
Information on participating / attending:
Wir bitten interessierte Pressevertreter um Anmeldung unter: www.houseofpharma.de/ebola
Date:
06/20/2016 18:00 - 06/20/2016 20:00
Event venue:
Philipps-Universität Marburg, Aula der Alten Universität, Lahntor 3
35037 Marburg
Hessen
Germany
Target group:
Journalists, Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Medicine
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
06/14/2016
Sender/author:
Andrea Ruppel
Department:
Pressestelle
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event54628
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).