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Wissenschaft
12/04/2018 - 12/04/2018 | Essen
Mit Blick auf die Geschichte ebenso wie auf neuere künstlerische Zeugnisse dieser Gefühlskonstellation versucht der Vortrag, eine spezifisch ästhetische Komponente der 'convenience' herauszuarbeiten.
Referent:
Heinz Drügh, Professor für Literaturgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts / Ästhetik
Über die Reihe "Kleine Gefühle":
Auf der Palette derjenigen Gefühle, die zuletzt viel Presse und (auch wissenschaftliche) Aufmerksamkeit erhalten haben, scheinen komplementäre und stark leuchtende Emotionen vorzuherrschen. Allein starke Leidenschaften scheinen politische Debatten zu befördern, die mehr denn je als Privatangelegenheit verhandelt werden: Hass tritt aller Orten auf und hat als vitalisierende Kraft Debatten belebt und Taten herausgefordert, die uns in Bann schlagen; Liebe wird als Gegenmittel angerufen, vermisst oder als Utopie denunziert. Mitgefühl wird eingefordert, Trauer zelebriert, Überlegenheit genossen, Ohnmacht verteufelt.
Was ist daneben mit den kleinen Gefühlen, die in weder in ihrer Niedertracht noch in ihrer Grandiosität für Furore sorgen können? Wie steht es um den Mißmut, der sich beispielsweise angesichts der gerade beschriebenen Lage auf ganz alltägliche Art und Weise bahn brechen kann, wie können wir die ganz normale Boshaftigkeit beschreiben, welche Erzählungen gibt es über die alltägliche Eifersucht, welche Bilder produziert die durchschnittliche Missgunst und wie klingt die nur leise vorhandene Unzufriedenheit?
In einer Vorlesungsreihe möchten wir uns mit den sogenannten „kleinen Gefühlen“ beschäftigen, zu denen wir nicht nur jene rechnen, die niedriger dosiert sind als ihre umwerfenden Gegenstücke auf der Liebe-Hass-und-Edelmut Seite, sondern auch solche, die als niedere Empfindungen das weniger beliebte Gefühl des Hochnotpeinlichen auslösen. Zusammengefasst: wir interessieren uns in dieser Reihe für alles, was „die Weisheit, die von oben kommt“ untergräbt, „die irdische, weltliche, teuflische Weisheit“ (Jak. 3, 15) in Form jener Gefühle, über die keiner gern spricht, außer bei uns.
Kontakt und Organisation:
Hanna Engelmeier, wissenschaftliche Mitarbeiterin am KWI
Leitung:
Julika Griem, Jan Wilm, Hanna Engelmeier
Pressekontakt:
Miriam Wienhold & Helena Rose
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0201 - 72 04-152
Fax: 0201 - 72 04-159
E-Mail: pressestelle[at]kwi-nrw.de
Information on participating / attending:
Date:
12/04/2018 18:00 - 12/04/2018 20:00
Event venue:
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)
Goethestraße 31
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Germany
Target group:
Teachers and pupils, all interested persons
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Cultural sciences, Language / literature
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
11/26/2018
Sender/author:
Miriam Wienhold
Department:
Pressestelle
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event62252
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