idw - Informationsdienst
Wissenschaft
10/07/2021 - 10/07/2021 | Bremen
Das Programm sieht vor, dass die Wissenschaftler:innen, die zur Beschlagnahme von Umzugsgut jüdischer Emigranten durch nationalsozialistische Behörden in europäischen Hafenstädten arbeiten, von ihren aktuellen Forschungen berichten. Bisher sind Vorträge über diese Vorgänge in den Häfen von Triest, Genua, Rotterdam, Hamburg und Bremen vorgesehen.
Tagungsprogramm:
9:00 Uhr
Einlass
9:30 Uhr
Grußwort
Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft
und Häfen der Freien Hansestadt Bremen
9:45 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, Deutsches
Schifffahrtsmuseum | Leibniz-Institut
für Maritime Geschichte
10:00 Uhr
Einführung
Dr. Uwe Hartmann, Deutsches
Zentrum Kulturgutverluste
Fokus Bremen:
10:30 Uhr
Meistbietend gegen bar. Öffentliche Versteigerungen "in Ausbürgerungssachen" in Bremen (1940 – 1943).
Susanne Kiel, DSM Bremerhaven
11:00 Uhr
Bremische Archivalien zum Auswandererumzugsgut.
Dr. Bettina Schleier, Staatsarchiv Bremen
11:30 Uhr
Wie die Nussbaums ausgeplündert wurden.
Bremer Finanzanwärter:innen untersuchen
im Rahmen ihrer Ausbildung die Beteiligung
der Finanzverwaltung an Verfolgung und
Vermögensentziehungen während der NS-Zeit
Gundula Rentrop, Haus des Reichs Bremen
12:00 Uhr
Diskussion
12:30 Uhr
Mittagspause
Fokus Hamburg:
13:30 Uhr
Aus der Auktion ins Museumsdepot –
Vergessenes Umzugsgut, ungeliebte Kunstwerke -
Bestände der Hamburger Kunsthalle.
Dr. Ute Haug, Hamburger Kunsthalle
14:00 Uhr
Wem gehörten die Bilder? –
Versteigerung von Kunstwerken aus
Übersiedlungsgut jüdischer Emigrant:innen
durch das Auktionshaus Carl F. Schlüter in Hamburg.
Dr. Kathrin Kleibl, DSM Bremerhaven
14:30 Uhr
Diskussion
Fokus Rotterdam:
15:00 Uhr
Return to sender. Removal goods of Jewish emigrants
in the harbor of Rotterdam.
Marleen van den Berg, NIOD Amsterdam
15:30 Uhr
Diskussion und kurze Pause
Fokus Triest:
16:00 Uhr
"Masse Adria" in the Italian Context: The Goods of the Jewish
Emigrants in the Free Port of Trieste (1940–1945).
Dr. Daria Brasca, Universität Udine
16:30 Uhr
Wien – Triest – Klagenfurt – Wien. Stationen von wertvollem
konfiszierten Umzugsgut 1938 bis in die 1960ger Jahre.
Anneliese Schallmeiner, Kommission für
Provenienzforschung beim BKA,
Bundesdenkmalamt Wien
17:00 Uhr
"Transport von Waren aus Triest". Verteilung der beschlagnahmten
Umzugsgüter und Umgang mit „Masse Adria“ nach 1945. Listenmaterial,
Nachforschungen, Beispiele.
Albena Zlatanova, Nationalfonds der Republik Österreich
für die Opfer des Nationalsozialismus
17:30 Uhr
Abschlussdiskussion
18:00 Uhr
Ende des Symposiums
Thematische Hintergrund
Als der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 das Auslaufen deutscher ziviler Schiffe nach Übersee verhinderte und in der Folge bereits in die Hafenstädte transportierte Güter nicht mehr verschifft werden konnten, blieben auch die Umzugsgüter jüdischer Auswanderer in den Lagerstätten der Häfen und der Speditionen liegen.
In Bremen begann die Gestapo nach einigen Monaten, die Güter zu beschlagnahmen und ließ sie öffentlich versteigern. Später war die Oberfinanzdirektion des Gau Weser-Ems, zu dem Bremen damals gehörte, dafür zuständig. Während die Eigentümer in ihren neuen Wohnorten auf ihr Hab und Gut warteten, kamen diese unter den Hammer und wurden von ihren neuen Besitzern in die Häuser und Wohnungen Bremens und umzu getragen.
In zwei vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten und am Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven angesiedeltem Projekten „Der Umgang mit Übersiedlungsgut jüdischer Emigranten in Bremen ab 1939“ und „Der Umgang mit Übersiedlungsgut jüdischer Emigranten in Hamburg ab 1939“ werden sämtliche erhaltene Informationen zu diesen Vorgängen in Bremen recherchiert, analysiert und in einer Datenbank sichtbar gemacht.
Auch in den Häfen von Hamburg, Triest, Genua und Rotterdam haben Beraubungen und Beschlagnahmungen von Umzugsgut jüdischer Emigranten stattgefunden. Wissenschaftler:innen aus Deutschland, Österreich, Italien und den Niederlanden forschen an diesem Thema in diesen Häfen.
Das Symposium bündelt die aktuellen Forschungsergebnisse dieses europaweit relevanten Themas und stellt sie zur Diskussion.
Diese Veranstaltung wird gefördert durch den Arbeitskreis Provenienzforschung e.V.
Information on participating / attending:
Die Teilnahme ist kostenfrei und die Anmeldung erfolgt über die Seite des Deutschen Schifffahrtsmuseums.
Vor Ort sind die 3G-Regeln (Geimpft-Getestet-Genesen) zu beachten, desweiteren muss ein Mundnasenschutz getragen werden. Die Vorträge werden in deutscher und englischer Sprache stattfinden.
Date:
10/07/2021 09:00 - 10/07/2021 18:00
Event venue:
Hybrid
Bremen
Bremen
Germany
Target group:
Scientists and scholars, all interested persons
Relevance:
international
Subject areas:
Art / design, Cultural sciences, History / archaeology, Politics, Social studies
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference
Entry:
09/08/2021
Sender/author:
Thomas Joppig
Department:
Kommunikation
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event69567
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