idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/16/2005 15:54

Bürgerengagement und Wohlfahrtsstaat in Großbritannien

Sabine Rehorst Pressestelle
Kulturwissenschaftliches Institut

    Dr. Mike Aiken (Open University, Milton Keynes) diskutiert in seinem öffentlichen Vortrag am 22. Februar um 18.15 Uhr im Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen die Chancen und Probleme Großbritanniens auf dem Weg zu einer marktwirtschaftlichen Zivilgesellschaft.
    Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Gesellschaft und Politik in Europa. Gespräche über Gegenwartsprobleme und Zukunftschancen: 2. Deutschland und Großbritannien" statt. Die Moderation übernimmt PD Dr. Ingo Bode (Universität Duisburg-Essen).

    Gemeinnützige und bürgerschaftliche Organisationen handeln in Großbritannien traditionell als Vermittler zwischen Individuum und Staat. Sie beraten die Politiker, klären über soziale Bedürfnisse auf und treten für benachteiligte Gruppen ein. Lange Zeit wurden so Lücken der wohlfahrtsstaatlichen Versorgung geschlossen. Neue Entwicklungen führen in Großbritannien ähnlich wie in anderen europäischen Staaten zu einer stärkeren Einbindung der Zivilgesellschaft in das sozialstaatliche Leistungsgeschehen. Die gemeinnützigen Organisationen übernehmen einerseits vermehrt Funktionen, die denen der deutschen Wohlfahrtsverbände entsprechen. Andererseits hat Großbritannien - stärker als viele andere europäische Nationen - den Weg zu einer marktwirtschaftlichen Steuerung der wohlfahrtsstaatlichen Versorgung eingeschlagen. Kennzeichen dafür sind der Wettbewerb um Versorgungsverträge und Zuwendungen unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Bewertungskriterien. Der Sozialstaatsbürger wird zum Wohlfahrtskonsumenten mit (Wahl-)Rechten und Pflichten.
    Der Vortrag von Mike Aiken beleuchtet diese Entwicklung und zeigt Probleme und Chancen auf, die sich für die Bürger und die organisierte Zivilgesellschaft ergeben.

    Dr. Mike Aiken ist Sozialforscher und Praktiker im Bereich der Gemeinwesenarbeit und des bürgerschaftlichen Engagements in Großbritannien. In den letzten Jahren hat er sich verschiedenen Forschungsarbeiten an der Open University in Milton Keynes gewidmet, die sich u.a. mit der Bedeutung von Werten in freiwilligen Vereinigungen und den komparativen Vorteilen kooperativer Organisationsansätze beschäftigten. Zuletzt war er in eine von der EU finanzierte, ländervergleichende Untersuchung zu Leistungspotenzialen und Entwicklungsprozessen in gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten eingebunden und hat in diesem Rahmen den Länderbericht für Großbritannien erstellt. Mike Aiken verfügt über umfassende Erfahrungen aus einer fast 20jährigen Berufspraxis im Bereich der Gemeinwesenarbeit und des bürgerschaftlichen Engagements (u.a. für Organisationen wie "Community Matters", "Save the Children", "Development Trusts Association"). Derzeit arbeitet er als freier Berater im Bereich der Evaluation von Jugendprojekten und bei der Konzeption von Bewertungskonzepten für gemeinnützige Organisationen.

    Die Veranstaltungsreihe "Gesellschaft und Politik in Europa. Gespräche über Gegenwartsprobleme und Zukunftschancen: 2. Deutschland und Großbritannien" wird vom Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen in Zusammenarbeit mit dem British Consulate-General, Düsseldorf und dem Agenda-Forum Essen e.V. getragen.

    Die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-160.

    Seit dem Winter 2003/2004 richtet das Kulturwissenschaftliche Institut, Essen die öffentliche Veranstaltungsreihe "Gesellschaft und Politik in Europa" aus.
    Nicht nur in Deutschland werden neue Lösungen in der Renten-, Gesundheits-, Familien- und Arbeitsmarktpolitik gesucht, auch die Nachbarn im zusammenwachsenden Europa stehen vor einschneidenden gesellschaftspolitischen Veränderungen. Die Veranstaltungen zeigen gemeinsame Probleme auf, diskutieren Lösungsansätze in den einzelnen Ländern und weisen auf übergreifende Tendenzen hin, in denen europäische Dimensionen sichtbar werden.

    Nachdem im letzten Jahr zunächst der Blick nach Frankreich gerichtet wurde, Beschäftigen sich im Februar und März 2005 ausgewiesene Kenner mit den aktuellen Entwicklungen in Großbritannien.

    Die Termine und Themen 2005 im Einzelnen:
    15. Februar, Dienstag, 18.15 Uhr (Vortrag)
    Neueste Entwicklungen und Tendenzen in der britischen Hochschullandschaft
    Referent: Dr. Herbert Grieshop (British Council, Berlin)
    Ort: Kulturwissenschaftliches Institut, Essen

    22. Februar, Dienstag, 18.15 Uhr (Vortrag)
    Zivilgesellschaft in Großbritannien
    Referent: Dr. Mike Aiken (Open University, Milton Keynes)
    Ort: Kulturwissenschaftliches Institut, Essen

    1. März, Dienstag, 18:15 Uhr (Vortrag)
    Migration und Migrationspolitik in Großbritannien
    Referentin: Prof. Dr. Sigrid Baringhorst (Universität Siegen)
    Ort: Kulturwissenschaftliches Institut, Essen

    8. März, Dienstag, 18:15 Uhr (Vortrag)
    Sozialpolitik im Wandel. Großbritannien und Deutschland im Vergleich
    Referent: Prof. Dr. Jochen Clasen (University of Stirling)
    Ort: Kulturwissenschaftliches Institut, Essen

    Sabine Rehorst
    Kulturwissenschaftliches Institut. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Goethestr. 31. 45128 Essen
    Tel.: 0201/7204-160. Fax: 0201/7204-159. www.kwi-nrw.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, History / archaeology, Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).