Seit dem 10. Dezember 2004 sind die beiden Institute des Zentrums für Rechtsmedizin am Klinikum der Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main nach der internationalen Norm DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert. Das Zentrum ist deutschlandweit die dritte rechtsmedizinische Einrichtung, die diesen Nachweis trägt. Nach der Fachbegutachtung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle Chemie GmbH (DACH) erhielten das Institut für Forensische Medizin unter der Leitung von Professor Dr. Hansjürgen Bratzke sowie das Institut für Forensische Toxikologie, das von Professor Dr. Gerold Kauert geführt wird, den offiziellen Nachweis der technischen und fachlichen Kompetenz als Prüf- und Kalibrierlaboratorien.
Höchste Sicherheits- und Qualitätsstandards
ISO 17025 prüft zum einen die Standards im Qualitätsmanagement - zielt also auf die Beschreibung und Sicherstellung von Prozessen gemäß der Zertifizierung ISO 9001:2000 ab. Zusätzlich zum prozessualen Ablauf wird in besonderem Maße die Kompetenz der Laboratorien, bestimmte Untersuchungen richtig durchführen zu können, als Qualitätsmerkmal in der Akkreditierung kontrolliert. Die umfangreichen Anforderungen der Fachbegutachtung umfassen neben der internen und externen Qualitätskontrolle auch die Qualifikation des Personals, die Befunde, die Untersuchungsverfahren und deren Validierung sowie die Beschaffung der Laborräumlichkeiten. Zu den baulichen Auflagen gehören beispielsweise hohe Sicherheitsanforderungen für die Kontrolle der Zugangswege. So wurden die Laborzugänge mit speziellen Sicherheitstüren umgerüstet, um ein Eindringen Unbefugter zu verhindern. Zudem wurde eine gesonderte Probenannahmestelle eingerichtet, die ebenfalls höchsten Sicherheitsanforderungen entspricht.
Umfangreiche Prüfungen
Das Rechtsmedizinische Zentrum unterzieht sich im Rahmen der ISO 17025 Prüfung einer ständigen Kontrolle in regelmäßigen Re-Audits, was maßgeblich zur langfristigen Qualitätssicherung der Leistungen beiträgt. "Mit der Akkreditierung können wir nach internationaler Norm eine nachprüfbare Messqualität der Ergebnisse sicherstellen", erklärt Prof. Dr. Gerold Kauert, Direktor des Instituts für Forensische Toxikologie. "So wird neben der Qualitätssicherung für die Zentrumsleistungen auch die Qualitätstransparenz für Patienten und internen wie externen Auftraggebern gewährleistet", so Kauert.
Das Institut für Forensische Toxikologie beschäftigt sich als Dienstleister für die klinischen Zentren mit der Analyse aller Arten menschlicher Materialien wie Gewebe- und Körperflüssigkeiten und bietet forensisch-toxikologische Analysen, klinisch-toxikologische Analysen, das Spezialgebiet "Toxinologie" (Art und Nachweis giftiger Pflanzen und Tiere) sowie toxinologische Begutachtungen an.
Im Institut für Forensische Medizin werden nicht nur dubiose Todesfälle oder Opfer von Gewaltverbrechen untersucht, sondern auch unklare Todesfälle auf private Veranlassung geklärt. Das weitere Leistungsspektrum umfasst die klinische Rechtsmedizin (Untersuchung von Körperverletzungen, Kindesmisshandlungen und Vergewaltigung), forensisch-psychiatrische und forensisch-entomologische Fragestellungen sowie die Begutachtung ärztlicher Kunstfehler oder der Biomechanik von Verletzungen (Verkehrsmedizin). Einen Schwerpunkt bildet das molekularbiologische Labor mit der Klärung von Vaterschaften sowie umfänglichen Spurenuntersuchungen von Kriminalfällen.
Für weitere Informationen:
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Frankfurt
Fon (0 69) 63 01 - 77 64
Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
Internet http://www.kgu.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Organisational matters
German
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