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02/22/2005 09:20

Unverständnis an der Universität Lüneburg über Hessens Verfassungsklage

Henning Zuehlsdorff Pressestelle
Universität Lüneburg

    Mit völligem Unverständnis reagiert die Universität Lüneburg auf die Verfassungsklage aus Hessen gegen das HRK-Förderprogramm zur Unterstützung der Studienreform im Rahmen des Kompetenzzentrums Bologna.

    Noch im Januar dieses Jahres konnte die frischgebackene Modelluniversität Lüneburg, hervorgegangen aus einer Fusion zwischen der Universität Lüneburg und der Fachhochschule Nordostniedersachsen, einen ersten schönen Erfolg vermelden: Im Wettbewerb um die Mittel zur Beschäftigung eines sog. "Bologna-Experten" konnte sie sich mit 19 anderen Hochschulen in einem Feld von insgesamt 127 Bewerbern durchsetzen. Die Mittel zur Einstellung des Bologna-Experten wurden von der Hochschulrektorenkonferenz ausgeschrieben und waren vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft zur Verfügung gestellt worden.

    Jetzt macht man sich an der niedersächsischen Modelluniversität große Sorgen, denn durch die Verfassungsklage Hessens gegen das Förderprogramm sieht man die termingerechte Umsetzung des wichtigen Projekts gefährdet. Vizepräsident Prof. Dr. Gerd Michelsen, gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Horst Meyer-Wachsmuth zuständig für das Ressort Studium, Lehre und Weiterbildung, reagierte mit Unverständnis auf die hessische Initiative: "Hier werden aus durchsichtigen politischen Interessen die deutschen Hochschulen an der raschen Umsetzung der auf europäischer Ebene getroffenen Verabredung zur Schaffung eines gemeinsamen Hochschulraumes gehindert. Gerade für uns in Lüneburg ist diese Intervention fatal, denn als Modelluniversität haben wir uns - gemeinsam mit der niedersächsischen Landesregierung - vorgenommen, die neuen Bachelor- und Master-Studiengänge bis zum Wintersemester 2006 eingeführt zu haben. Dies bedeutet für alle Beteiligten eine enorme Belastung. Deshalb waren wir umso erfreuter, als wir die Nachricht vom Erfolg unseres Antrages auf einen Bologna-Experten erhielten. Wir brauchen diese personelle und inhaltliche Unterstützung, um ein zentrales Vorhaben unserer Modelluniversität realisieren zu können. Außerdem sollen von der Arbeit der Bologna-Experten schließlich alle deutschen Hochschulen profitieren, die ihre Konkurrenzfähigkeit auf europäischer Ebene sicher stellen wollen. Hessens Ministerpräsident erweist dem deutschen Wissenschaftssystem einen Bärendienst, wenn er bei seinem Vorhaben bleiben sollte. Ich kann nur hoffen, dass man in Hessen rechtzeitig erkennt, dass man sich in dieser Sache vergaloppiert hat."

    Das Förderprogramm des Bundes wurde im Rahmen des Kompetenzzentrums der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ausgeschrieben. Die HRK unterstützt damit den Reformprozess der deutschen Hochschulen bei der Umstellung auf international anerkannte Studienabschlüsse. Die Bologna-Experten haben die Aufgabe, die Umstellung der traditionellen Studiengänge auf die neue Studienstruktur Bachelor und Master organisatorisch zu begleiten. Die Fachbereiche werden inhaltlich beraten und unterstützt, Einzelaktivitäten miteinander verzahnt und die neuen Studiengänge auf den "europäischen Weg" gebracht


    More information:

    http://www.modelluniversitaet.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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