Peking/Karlsruhe. Am 24. Februar fand in Peking die offizielle Eröffnungszeremonie des chinesisch-deutschen Gemeinschaftsprojektes "Toward Water-Scarcity Megapolis's Water Sustainable Management System" (kurz: "Beijing Water") statt.
Ziel dieses Projektes ist die nachhaltige Sicherstellung einer optimierten Wasserversorgung in der Region Peking, die unter bestmöglicher Ausnutzung der verfügbaren Ressourcen, mit der rasanten Bevölkerungsentwicklung in diesem Ballungsraum Schritt hält. Die Metropole Peking beherbergt schon heute ca. 14 Mio. Einwohner, fast so viele Menschen, wie in Baden-Württemberg leben.
Vor den 60 geladenen Teilnehmern aus der chinesischen Presse, Botschaftsangehörigen, den Partnern der "Beijing Water Authority (BWA)", dem Fraunhofer IITB (Karlsruhe und Ilmenau), sowie Vertretern der chinesischen Wissenschafts- und Technologieministerien wies der Generaldirektor der BWA, Zhizhong Jiao, auf die hohe Bedeutung dieses Projektes besonders im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking hin.
Prof. Hartwig Steusloff vom Fraunhofer IITB resümierte die fast 3 jährige Entstehungsgeschichte dieses Großprojektes, vorbereitet durch zahlreiche Besuche in China und mehrere Gegenbesuche chinesischer Delegationen in Karlsruhe und Ilmenau. Das Projekt wird gefördert vom Projektträger WT+E des Bundes-Forschungsministeriums am Forschungszentrum Karlsruhe.
Das Fraunhofer IITB hat sich durch jahrelange Forschungsarbeiten auf den Gebieten des Wasser- und Ressourcenmanagements in zahlreichen Projekten einen international herausragenden Ruf erworben und kann nun den chinesischen Partnern wertvolle Unterstützung bieten. Den am Eröffnungstag aufgetretenen ungewöhnlich starken Schneefall in Peking bezeichneten die Chinesen als gutes Omen für das Projekt.
Das Projekt: Wasserversorgung Peking
Seit ca. 50 Jahren muss China seine Wasserversorgung dem Bedarf der ständig wachsenden Bevölkerung anpassen. Im trockenen Norden Chinas wird Wasser seit mehr als 25 Jahren in künstlichen Stauseen aufgefangen. Die topographischen Möglichkeiten für diese Form der Wasservorhaltung sind aber inzwischen weitgehend ausgeschöpft. Auch das Grundwasser, als zweite Ressource für Trinkwasser, wurde innerhalb der letzten 2 Dekaden bis an die Grenzen genutzt bzw. übernutzt, was zu teilweise dramatischen Absenkungen des Grundwasserspiegels führte.
Die Metropole Peking beherbergt heute ca. 14 Mio. Einwohner, fast so viele Menschen, wie in Baden-Württemberg leben. Zur längerfristigen Versorgungssicherung startete China Mitte der 90iger Jahre das Großprojekt "Süd-Nord-Wassertransfer", bei dem Wasser aus dem Yangtze im Süden über 1200 km in die nordchinesische Ebene geführt wird. Mehr als 30% dieses Wassers fließen in die Landwirtschaft, wobei die Selbstversorgung des Landes mit Nahrungsmitteln einen hohen politischen Stellenwert hat, auch wegen der Existenzsicherung der Bauern. In dem nun anlaufenden Projekt untersucht und entwickelt das Fraunhofer IITB gemeinsam mit der "Beijing Water Authority" (BWA) in Peking ein Management- und Entscheidungs-Unterstützungssytem" zur optimierten Verwaltung und Steuerung der 3 oben genannten Wasserressourcen. Ziel ist es, eine optimale und nachhaltige Nutzung dieser Ressourcen sicherzustellen.
Langfristig wird zusätzlich eine gezielte Abwasseraufbereitung für die Landwirtschaft angegangen werden müssen. Um die Kosten für diese Wiederaufbereitung minimal zu halten, ist in zukünftigen Forschungsvorhaben eine natürliche Reinigung des Abwassers, bei der u. a. Salze und Schwermetalle ausgefiltert werden, zu untersuchen. Durch Planung, Simulation und Kalkulation soll ein Wasserkreislauf-System entstehen, das schritthaltend mit der Bevölkerungsentwicklung den Bedarf an Wasser und landwirtschaftlichen Produkten langfristig deckt.
Dieses Projekt ermöglicht der Fraunhofer-Gesellschaft und insbesondere dem Fraunhofer IITB den Einstieg in die Problematik der Wasserversorgung in Wassermangelgebieten. Global gesehen wird Wasser schon jetzt als "das Öl des 21. Jahrhunderts" bezeichnet. Regionen wie Indien werden China in dieser Problematik folgen. Wenn China zukünftig aus Wassermangel Getreide massiv auf dem Weltmarkt zukaufen müsste, wären deutliche Verwerfungen auf den Agrarmärkten zu erwarten, ähnlich wie es derzeit am Beispiel Stahlmarkt sichtbar wird.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Michael Birkle
Prof. Dr. Hartwig U. Steusloff
Fraunhofer IITB Karlsruhe
Tel. +49 (0) 7 21 / 60 91 - 4 01
birkle@iitb.fraunhofer.de
Teilnehmer und Protokoll:
Teilnehmer des deutschen Projektpartners:
Fraunhofer Institut für Informations- und Datenverarbeitung (IITB) Karlsruhe
Prof. Hartwig Steusloff (bevollmächtigter Beauftragter des IITB für China)
Prof. Michael Birkle (Projektleiter für Deutschland)
Technische Universität Ilmenau und Fraunhofer Anwendungszentrum Systemtechnik (AST) Ilmenau
Prof. Jürgen Wernstedt (Leiter des Fachgebietes Systemanalyse der TU Ilmenau und Leiter des AST)
Dr. Thomas Rauschenbach (Gruppenleiter)
Dr. Torsten Pfützenreuter (Forschungsingenieur)
Informationen zur Eröffnungszeremonie
des chinesisch-deutschen Gemeinschaftsprojektes "Toward Water-Scarcity Megapolis's Water Sustainable Management System" (kurz: "Beijing Water"):
Datum: 24.02.2005
Zeit: 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Ort: Beijing New Century Hotel, Peking
Teilnehmer: ca. 60 (Vertreter des chinesischen Projektpartners "Beijing Water Authority (BWA)", Vertreter der deutschen Botschaft, chinesische Presse, Vertreter des chinesischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie (MOST), Vertreter der Pekinger Stadtkommission für Wissenschaft und Technologie, Vertreter der Fraunhofer Gesellschaft in China)
Leiter der Eröffnungszeremonie Prof. John Pan (Direktor der Wissenschafts-und Bildungsabteilung der BWA) und Prof. Hartwig Steusloff.
Ablauf der Zeremonie:
Vorstellung der Projektpartner und bedeutender Gäste
Ansprache des Generaldirektors der BWA Zhizhong Jiao:
Betonung der hohen Bedeutung des Projektes für die nachaltige
Nutzung aller Wasserressourcen in der Region Peking und im
Hinblick auf die Olympischen Spiele 2008.
Der am Eröffnungstag aufgetretene ungewöhnlich starke
Schneefall in Peking wurde als gutes Omen für das Projekt
bezeichnet.
Ansprache von Prof. Hartwig Steusloff:
Skizzierung der langen Entstehungsgeschichte des Projektes seit
2002, begleitet durch zahlreiche Besuche von Prof. Hartwig
Steusloff und Dr. Thomas Rauschenbach in Peking sowie
mehrere Gegenbesuche chinesischer Delegationen in Karlsruhe
und Ilmenau.
Aufzeigen der zu meisternden Herausforderungen im Projekt.
Ansprache von Lishui Wang (Vizepräsident, Pekinger
Stadtkommission für Wissenschaft und Technologie )
Adresse des Vertreters für Wissenschaft und Technologie der
deutschen Botschaft Dr. Hartmut Keune:
Übermittlung der Grüße des deutschen Botschafters in China.
Übermittlung der Grüße der Bundesministerin für Bildung und
Forschung Edelgard Buhlman.
Betonung der mehr als 30-jährigen guten wisschenschaftlichen
Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland.
Ansprache des stellvertretenden Direktors für europäische
Angelegenheiten des MOST Xiaowei Jiang :
Betonung der mehr als 25-jährigen Zusammenarbeit des BMBF
und des MOST (Ministry of Science and Technology)
Vorstellung der Arbeiten der chinesischen Projektpartner durch
Prof . Zhenyu Gao (Projektleiter auf der chinesischen Seite)
Vorstellung der Arbeiten der deutschen Projektpartner durch
Prof . Michael Birkle (Projektleiter auf der deutschen Seite)
http://www.iitb.fraunhofer.de/?8551
Eröffnungszeremonie in Peking am 24.02.2005:
Fraunhofer IITB
None
Vorgespräch mit dem Generaldirektor der Beijing Water Authority
Fraunhofer IITB
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Criteria of this press release:
Biology, Economics / business administration, Environment / ecology, Geosciences, Information technology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German
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