Deutsche Wildtier Stiftung startet Kampagne gegen den Tod von Wildtieren im Mähwerk
Hamburg, 21.03.2005. Jedes Jahr werden mehr als 500.000 Wildtiere bei der immer früheren und intensiveren Mahd (Mähen) von Grünlandflächen schwer verletzt oder getötet. Darunter viele in ihrem Bestand bedrohte Wiesenbrüter wie zum Beispiel der Kiebitz, aber auch zahlreiche Junghasen und Rehkitze fallen den Klingen der Mähgeräte zum Opfer. Um dieses Sterben zu beenden, setzt sich die Deutsche Wildtier Stiftung auf nationaler und europäischer Ebene für eine wildtierfreundlichere Agrarpolitik ein. Teil der politischen Arbeit der Stiftung ist eine Protestkartenaktion, die sich an die zuständige Bundesministerin Renate Künast richtet.
Deutsche Wildtier Stiftung: Ausbau der Agrarumweltprogramme!
Im Rahmen ihrer Kampagne "Stoppt den Mähtod" sensibilisiert die Deutsche Wildtier Stiftung Agrar- und Umweltpolitiker für das dringliche Thema und fordert sie auf, sich für eine wildtierfreundlichere Agrarpolitik einzusetzen. Die Agrarumweltprogramme der EU bieten Landwirten finanzielle Anreize für ein naturschonendes Bewirtschaften ihrer Flächen. Die drohenden Kürzungen dieser Programme machen eine natur- und wildtierverträgliche Landwirtschaft unmöglich und müssen daher unbedingt verhindert werden.
Die Stiftung appelliert an die zuständige Bundesministerin Renate Künast, sich auf nationaler und europäischer Ebene für eine Ausweitung dieser Programme einzusetzen. Jeder kann die Deutsche Wildtier Stiftung dabei unterstützen, indem er sich an der Protestkarten-Aktion beteiligt. Die Karten können bei der Deutschen Wildtier Stiftung, Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg, angefordert werden, oder auf der Homepage www.DeutscheWildtierStiftung.de als E-Card direkt versandt werden.
Intensivierung der Grünland-Bewirtschaftung beschleunigt Artensterben
In Deutschland gibt es heute mehr als fünf Millionen Hektar landwirtschaftlich genutztes Grünland, was etwa 15 Prozent des gesamten Bundesgebietes entspricht. Der sich verschärfende globale Wettbewerb auf dem Agrarsektor führt zu einer immer weiter fortschreitenden Intensivierung. Die EU-Agrarpolitik begünstigt dabei oftmals eine natur- und wildtierschädliche Bewirtschaftung: Schnellwüchsige Grassorten, hoher Düngereinsatz und neue Schnitttechniken führen zu einem häufigeren Mähen der Grünlandflächen. So werden heute schon manche Wiesen während der Vegetationsperiode alle sechs bis sieben Wochen gemäht. Oft findet dabei die erste Mahd bereits zur Osterzeit statt - mitten in der Brutzeit zahlreicher Tierarten. Auch sind die Mähwerke heute erheblich breiter und mit einer Mähgeschwindigkeit von bis zu 15 km/h deutlich schneller als früher. Immer öfter werden daher auch erwachsene Tiere und insbesondere brütende Vogelmütter von den Schneidemessern erfasst, da ihnen keine Möglichkeit zur rechtzeitigen Flucht bleibt.
Retter in der Not
So genannte Wildretter könnten zumindest den größeren Wildtieren den Mähtod ersparen. Die Geräte werden vom Landwirt vor oder während dem Mähen eingesetzt, um Tiere im Gras aufspüren zu können. Die neueste Wildretter-Generation kombiniert Infrarot- und Mikrowellensensoren, um Temperaturunterschiede und Wassergehalt der Umgebung zu messen. Wildtiere können so als "warmes Wasser" von Wiese, Steinen und Boden unterschieden und aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Noch befinden sich die neuen Wildretter in der Erprobungsphase. Die Stiftung setzt sich für deren Integration in die landwirtschaftliche Praxis ein. Mit Aufklärungsarbeit unter den Landwirten sollen diese auch über schonende Mähweisen ("von innen nach außen") informiert werden. Langfristig ist ein nachhaltiger Schutz von Wildtieren - besonders im Hinblick auf wiesenbrütende Vogelarten - jedoch nur mit einer wildtierfreundlichen Agrarpolitik zu erreichen.
Welche Tiere sind betroffen?
Oft geraten junge Hasen und Rehe unter die Messer der Mähmaschinen. Bei Gefahr ducken sich die Jungtiere und kauern regungslos auf dem Boden, doch dieses angeborene Schutzverhalten wird ihnen bei der Mahd zum Verhängnis. Schlimmer noch trifft es auf Wiesen brütende Vögel, deren Nester und Gelege durch die Mähwerke zerstört werden, denn viele dieser Arten sind akut in ihrem Bestand bedroht. Viele Wiesenbrüter stehen in Deutschland bereits auf der Roten Liste bedrohter Arten. In den Kategorien 2 ("stark gefährdet") und 3 ("vom Aussterben bedroht") finden sich zahlreiche einst weit verbreitete Arten wie Kiebitz, Feldlerche, Wachtelkönig und Bekassine.
Kontakt
Deutsche Wildtier Stiftung
Sven Holst, Geschäftsführer
Billbrookdeich 210
22113 Hamburg
Tel: 040 / 73 33 93 32
Fax: 040 / 7 33 02 78
E-Mail: S.Holst@DeWiSt.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de
Bankverbindung: HSH Nordbank
Spendenkonto 380519010
BLZ 200 500 00
http://"www.DeutscheWildtierStiftung.de"
Protestpostkarte "Stoppt den Mähtod"
DeWiSt
None
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Information technology, Law, Oceanology / climate, Politics, Social studies, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Organisational matters, Scientific Publications
German
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