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03/30/2005 10:00

Universitätsklinik Frankfurt am Main führt neues Ausbildungskonzept im Fach Notfallmedizin ein

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Konkurrierende Hilfsorganisationen bilden erstmals gemeinsam Mediziner aus

    Das Fach Notfallmedizin wurde bisher in der Medizinerausbildung an den meisten Universitäten nur unzureichend vermittelt. Erst im Zuge der neuen Approbationsordnung, die seit 2003 gültig ist, wurde den Universitäten die Möglichkeit gegeben, durch den neu geschaffenen interdisziplinären Querschnittsbereich Notfallmedizin die Studentenausbildung neu zu gestalten. An der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main hat nun die Klinik für Unfallchirurgie in Zusammenarbeit mit den Kliniken für Anästhesiologie und Innere Medizin sowie anderen, ebenfalls an der Notfallmedizin beteiligten Fächern, ein interdisziplinäres Ausbildungskonzept vorgelegt.

    "Das Konzept ist bundesweit einmalig, da sich an dem vorgeschriebenen Praktikum sowohl die Berufsfeuerwehr der Stadt Frankfurt als auch das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter Samariter Bund, die Malteser und die Johanniter beteiligen. Dadurch wird über die teilweise vorhandene Konkurrenzsituation der Rettungsdienstanbieter und unterschiedlichen Organisationsstrukturen hinweg nun gemeinsam die Ausbildung der zukünftigen Medizinergeneration praxisorientiert gestaltet und optimiert", erklärt Dr. Wacher, Oberarzt der Klink für Unfall-, Hand- und Widerherstellungschirurgie und ärztlicher Leiter des Notarztstandortes.

    Zentrale Stellung in dem Frankfurter Konzept nimmt nach einer ausführlichen Vorlesung und Prüfung das Training von Algorithmen, d.h. standardisierte Handlungsabläufe und praktischen Fähigkeiten ein. Im Rahmen dieser praxisorientierten Ausbildung erhalten die Studierenden nach Kriterien der AHA (American heard association) ein erweitertes BLS- (basic life support) bzw. ACLS-Training (advance cardiac life support). In einem sich anschließenden Praktikum müssen die Studierenden schließlich gemeinsam mit Rettungsteams auf Rettungs- und Notarztwägen der Stadt und der Landkreise die erworbenen Fertigkeiten anwenden. Das Training und das Praktikum werden von der Klinik für Unfallchirurgie geleitet.

    Studenten, Lehrenden sowie alle an dem Projekt Beteiligten wird das Ausbildungskonzept auf einer Einführungsveranstaltung am Montag, 11. April, zwischen 16 bis 19 Uhr vorgestellt. In der Zeit von 16 bis 17 Uhr werden im Foyer des Hörsaales 22-1, Gebäude 22 außerdem unterschiedliche Simulationen, Skills und Trainingsmaterialien vorgeführt. Dazu eingeladen sind auch interessierte Bürgerinnen und Bürger.

    Die Notarzt- und Rettungsdienststruktur in Deutschland gilt als eines der besten Rettungssysteme weltweit. Je nach Art des Rettungsmittels, d.h. bodengebundene Notarztwägen oder Luftrettung bzw. je nach geographischer Verteilung des Rettungsdienstbereiches werden bei 5 bis 50 Prozent der Einsätze verunfallte Patienten behandelt. Hintergrund ist eine große Zahl an Unfällen im täglichen Leben. Etwa 20.000 Patienten versterben an den Folgen eines Unfalles, ein Drittel davon allein an den Auswirkungen eines Verkehrsunfalls. In den Industrieländern ist das Trauma die häufigste Todesursache von Menschen unter 45 Jahren.

    In Großstädten wie Frankfurt etwa absolvieren Notarztwagen je nach Standort durchschnittlich 3.000 bis 4.000 Einsätze im Jahr. Dies entspricht elf Einsätzen innerhalb von 24 Stunden - an manchen Tagen sind es jedoch bis zu 20. Bei jedem 5. Einsatz im Rahmen von Unfällen handelt es sich um einen schwerverletzten Patienten, dessen präklinische Versorgung, d.h. medizinische Erstversorgung, Rettung und Transport von den gut ausgebildeten Notarztteams durchgeführt wird. Die Versorgung dieser Patienten ist jedoch nur eine der Aufgaben der Notfallmedizin. Das akute Koronarsyndrom, d.h. Schmerzen bei Verengung der Herzkranzgefäße als Vorboten eines Herzinfarktes oder der Hirnschlag ist ein weiterer häufiger Notfall der das Ausrücken des Notarztteams notwendig macht.

    Frankfurt am Main, 29. März 2005

    Für weitere Informationen:
    Dr. Felix Walcher
    Oberarzt
    Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungchirurgie
    Klinikum der J. W. Goethe-Universität
    Fon (0 69) 63 01 - 8 31 71 oder 5069
    E-Mail Felix.Walcher@kgu.de
    Internet http://www.notfallmedizin.uni-frankfurt.de

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J. W. Goethe-Universität
    Fon (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet http://www.kgu.de


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    Einüben der medizinischen Erstversorgung eines Schwerverletzten
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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Organisational matters, Studies and teaching
    German


     

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