München - "Patientensicherheit" ist das Leitthema des 122. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), der morgen im Internationalen Congress Center München beginnt. Die Veranstalter erwarten mehr als 5.000 Teilnehmer. Bis zum 8. April werden über 1.200 internationale Experten in 250 Vortragsveranstaltungen, Symposien und Kursen zu aktuellen Erkenntnisse aus verschiedenen chirurgischen Fachgebieten referieren.
Tagungspräsident Professor Dr. med. Matthias Rothmund stellt das Thema Patientensicherheit in den Mittelpunkt des diesjährigen Kongresses: Fehler müssten erkannt und vermieden werden; Mechanismen zur Sicherheit seien zu erarbeiten. Wie dies konkret in den Gesundheitsberufen umgesetzt werden kann, erörtern Ärzte und Wissenschaftler in den Sitzungen der DGCH zum Leitthema. Dazu gehören beispielsweise die Veranstaltungen "Fehlervermeidung: Lernen von Anderen", "Verlagerung der Lernkurve vor den OP" und "Patientensicherheit und Spezialisierung".
Außerdem wird während des Kongresses das "Aktionsbündnis Patientensicherheit" gegründet. Eines seiner ersten Aufgaben wird sein, Daten zu 'unerwünschten Ereignissen' in deutschen Kliniken und Praxen zu erheben. Bisher gibt es keine Studien, welche Fehler am häufigsten passieren, wie viele Patienten davon betroffen sind und wie viele Patienten jährlich aufgrund eines unerwünschten Ereignisses sterben.
In weiteren Vorträgen, Video-Sitzungen, Symposien und Chirurgischen Foren stehen Themen aus der Viszeral-, Unfall-, Gefäß-, Kinder-, Thorax- und Plastischer Chirurgie auf dem Programm. Teilnehmer aller chirurgischen Disziplinen können sich außerdem in Postgraduiertenkursen fortbilden. Zusätzlich finden gemeinsame Sitzungen mit dem Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC), der Anästhesie und der Pathologie statt. Wie in den Jahren zuvor wird auch ein Pflegekongress angeboten. Eine Posterpräsentation und eine Industrieausstellung runden das Informationsangebot ab.
Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft aller Chirurgen. Sie fördert Forschung und Wissenschaft sowie Fort- und Weiterbildung in Klinik und Praxis auf sämtlichen Gebieten der Chirurgie. Ihr Jahreskongress findet im Wechsel in Berlin und München statt.
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