Vor wenigen Wochen hat die Konrad-Adenauer-Stiftung den Leitfaden "Bildungsoffensive durch Neuorientierung des Musikunterrichts" veröffentlicht. Darin sind Gedanken von Professor Friedhelm Brusniak aufgegriffen, der an der Uni Würzburg den Lehrstuhl für Musikpädagogik innehat.
Laut Brusniak sind Musik und Musikunterricht nicht nur prägend für die Persönlichkeit jedes einzelnen Menschen und für die ganze Gesellschaft, sondern auch für die Profilbildung einer Schule. Zwar gebe es keinen "Mozart-Effekt" - bestimmte Musikstücke haben also keine besondere Wirkung auf die Intelligenz. Doch bei der aktiven Beschäftigung mit Musik gehe es um mehr: "Um die Lust am Singen und Musizieren, um das Erleben von Gemeinschaft, um das individuelle Emotionspotenzial eines jeden Kindes", sagt der Würzburger Professor.
Hirnforschung und Entwicklungspsychologie würden bestätigen, dass die musikalische Erziehung gar nicht früh genug beginnen kann und lebenslang von elementarer Bedeutung für die Kreativität ist. Eine weiter voranschreitende Reduzierung der musischen Fächer an den Schulen sei darum völlig inakzeptabel. Mit Blick auf die Lehrplanänderungen und Stundenkürzungen der vergangenen Jahre sei der zunehmende Pessimismus engagierter Musikpädagogen aber "nachvollziehbar und verständlich", findet Brusniak.
"Keine Kulturnation verzichtet auf eine umfassende Pflege ihrer Musikkultur", betont Brusniak. Es spreche für sich, dass unter den PISA-Siegern solche Länder sind, die auch in musikalischer Hinsicht heute über Europa hinaus den Ton angeben - etwa Finnland und Schweden, die laut Brusniak in der Chormusik "absolut führend" sind.
In diesem Sinne verweist die Studie der Adenauer-Stiftung auf die grundsätzliche Bedeutung der musikalischen Bildung. Sie fordert eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die musikalische Früherziehung in Elternhaus, Kindergarten und Schule.
Die Studie zitiert Ideen, die Brusniak in dem Festvortrag "Ohne Musik(erziehung) wäre die Schule ein Irrtum" geäußert hat. Dieses Referat hielt er bei der Verleihung der Magister- und Promotionsurkunden an die Absolventen der drei Würzburger Philosophischen Fakultäten am 19. Juli 2004. Die Reflexionen und Anregungen des Professors werden in der kommenden Ausgabe der Würzburger Universitätszeitschrift BLICK veröffentlicht, die Anfang Mai erscheint.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Friedhelm Brusniak, T (0931) 888-4843, E-Mail:
friedhelm.brusniak@mail.uni-wuerzburg.de
Criteria of this press release:
Art / design, Music / theatre, Teaching / education
transregional, national
Personnel announcements, Scientific Publications
German
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