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04/06/2005 10:52

FOM eröffnete ein zweites Studienzentrum in China / Studentin aus Düsseldorf unterstützte das Team

Susanne Engelke Pressestelle
FOM Fachhochschule für Oekonomie & Management

    Seit vergangenem Oktober betreibt die private Fachhochschule für Oekonomie & Management aus Essen in der chinesischen Provinz Tai'an ihr zweites Studienzentrum. Das erste wurde 2003 in Langfang bei Peking eröffnet. An beiden Standorten absolvieren junge Chinesen ein BWL-Studium zum "Diplom-Kaufmann" in deutscher Sprache. Maryam Dehnavi, eine Düsseldorfer Studierende der FOM, hat vier Monate lang das FOM-Team als Tutorin vor Ort unterstützt.

    Wenn sie ans Essen denkt, rümpft Maryam Dehnavi noch immer die Nase. Nudeln zum Frühstück. Lieber nicht. "Das Essen in China war echt abenteuerlich. Manchmal aber auch sehr lecker." Schnell lernte sie ein paar Brocken der fremden Sprache, um wenigstens im Restaurant zurecht zu kommen. Ohne überhaupt ein Wort chinesisch zu sprechen, war Maryam Dehnavi aus Düsseldorf Anfang Oktober vergangenen Jahres nach Peking gereist. Ihr Ziel: die Shandong Agricultural University in Tai'an in der Provinz Shandong. Vier Monate lang wollte sie dort am neuen, chinesischen Standort der Essener FOM Fachhochschule für Oekonomie & Management als Tutorin arbeiten.

    "Mir ging es vor allem um die Auslandserfahrung", begründet die bei der West LB AG in Düsseldorf arbeitende Projektmanager-Assistentin ihre Entscheidung. Da die 26-Jährige aber seit vielen Jahren im Job steht und seit 2001 zusätzlich berufsbegleitend an der FOM studiert, ergab sich zunächst keine Gelegenheit, ins Ausland zu gehen. Auch als ein FOM-Mitarbeiter ihr von der Möglichkeit erzählte, für einen begrenzten Zeitraum als Tutorin in China zu arbeiten, wollte Maryam Dehnavi noch nicht daran glauben: "Eigentlich war ich fest davon ausgegangen, dass es nicht klappt", erinnert sich die 26-Jährige. Sie bewarb sich trotzdem. Und bekam die Zusage. Auch ihr Arbeitgeber legte ihr keine Steine in den Weg und gewährte der jungen Frau unbezahlten Urlaub.

    Das war Mitte September 2004. Drei Wochen später saß Maryam Dehnavi bereits im Flugzeug nach Peking. Vom Flughafen ging es mit dem Zug nach Tai'an. 26 Stunden war sie unterwegs. Ihr erster Eindruck in der Fremde: "Ich konnte überhaupt nichts lesen. Noch nicht einmal assoziieren, worum es gehen könnte", erinnert sich die gebürtige Teheranerin. Untergebracht war sie auf dem riesigen Campus-Gelände der Universität. Zwei Tage hatte Maryam Dehnavi Zeit sich zu akklimatisieren, das Umfeld und ihre Zimmernachbarin, eine deutsche Lehrerin, kennen zu lernen.

    Montags war Semesterstart an der FOM. Premiere nicht nur für die Düsseldorferin, auch für das gesamte Team der Hochschule und die chinesischen Studierenden. Zwar betreibt die Essener Fachhochschule bereits seit 2003 ein Studienzentrum in Langfang bei Peking, das Studienangebot an der Shandong Agricultural University startete aber erstmalig im Oktober vergangenen Jahres. "Ich fühlte mich wie ein Pionier", erinnert sich die 26-Jährige: "Wir mussten erst einmal den Vorlesungsbetrieb zum Laufen bringen - den Beamer finden, das Laptop anschließen." Um 8.30 Uhr ging's los. 210 chinesische Studierende füllten die Reihen des Hörsaals. Alle einte ein Ziel: in viereinhalb Jahren den deutschen Abschluss "Diplom-Kaufmann (FH)" und ein Bachelor-Studium zu absolvieren.

    Man spricht deutsch - an der FOM in China. Denn Voraussetzung für den Start ins FOM-Studium ist ein zwölfmonatiger Deutschkurs. Trotzdem ist es die Verständigung nicht immer leicht. Eine Geduldsaufgabe: "Wir mussten viel, viel langsamer sprechen - und Fremdwörter waren tabu", erzählt die Tutorin. Jeden Nachmittag erarbeiteten Maryam Dehnavi und zwei weitere Tutoren gemeinsam mit den Studierenden den Vorlesungsstoff, gingen Übungen durch, erklärten mit vielen Beispielen.

    Wenn die 26-Jährige von China erzählt, lächelt sie. "Es war eine ganz tolle Erfahrung. Ich habe in dieser Zeit gelernt geduldiger und gelassener zu sein. Sachverhalte auch mal aus einer anderen Sicht zu sehen. Die chinesische Kultur ist so unterschiedlich zu unserer, dass man anfängt eigene Attitüden zu hinterfragen", erzählt Maryam Dehnavi. Was bleibt sind die vielen Eindrücke - und viele Freunde. "Einige Studenten sind mir wirklich ans Herz gewachsen." Mit ihnen steht die Projektmanager-Assistentin auch jetzt noch regelmäßig in Email-Kontakt. Natürlich habe es auch Momente und Tage gegeben, an denen sie gerne wieder nach Hause gefahren wäre. "Gerade in der Weihnachtszeit." Aber das Heimweh war schnell verflogen. Schließlich war die Neugier auf die neue Umgebung größer als ihre Sehnsucht. "Ich habe versucht, mir so viel wie möglich anzuschauen." Jedes Wochenende erkundete die 26-Jährige mit ihren Kollegen die Gegend um Tai'an. "Man konnte hervorragend mit dem Nachtzug reisen. Bis zu acht Stunden dauerten unsere Fahrten."

    Vier Monate sind schnell vergangen. Seit Anfang Februar ist Maryam Dehnavi zurück in Deutschland. Das erste, zu dem sie in Düsseldorf griff, waren heimisches Brot und Käse. "Beide habe ich in China wirklich vermisst." Kurze Zeit drauf kehrte sie auch an ihren Arbeitsplatz bei der West LB AG zurück. Wie es beruflich weitergeht, weiß sie noch nicht so genau. Bevor die 26-Jährige neue Pläne schmiedet, will sie erst noch ihr Wirtschaftsstudium an der FOM abschließen. Ihre Diplomarbeit soll bis Ende Juli stehen. "Was danach passiert, werde ich sehen."


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    Maryam Dehnavi arbeitete vier Monate lang an der FOM in China.
    Maryam Dehnavi arbeitete vier Monate lang an der FOM in China.

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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

    Maryam Dehnavi arbeitete vier Monate lang an der FOM in China.


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