Kinder tragen keine Schuld an einem Krieg, aber die Schrecken des Krieges erleiden sie ebenso wie die Erwachsenen. Die Psychologin Emmy E. Werner vermittelt in ihrem öffentlichen Vortrag "Kriegskinder - die unschuldigen Zeugen" am 18. April 2005 um 18.15 Uhr im Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen Einblicke in die kaum zu ermessenden kindlichen Leiden, die hinter den grausigen Zahlen jeder Kriegsstatistik stehen. Ihr Resumee: Wenn wir nach Frieden für unsere Welt streben, müssen wir den Kriegskindern zuhören und ihre Botschaften ernst nehmen.
Unschuldige Zeugen, das sind Kinder auf der ganzen Welt, die in unterschiedlicher Form und Ausprägung den Schrecken, die ein Krieg mit sich bringt, ausgesetzt sind. Diese schildern sie in Tagebüchern, Briefen oder Aufsätzen: Luftangriffe, Evakuierungen, Verlust der Familie, Hunger und Elend, aber auch Rettung aus der Not und Hilfsbereitschaft. Emmy E. Werner lässt Kinder aus den USA, aus der ehemaligen Sowjetunion, aus Polen, Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, aus den Niederlanden, aus Japan, Großbritannien, Dänemark und Norwegen zu Wort kommen. Die Texte zeigen, was die Kinder ertragen und aushalten müssen, sie erzählen von Ängsten aber auch von Hoffnungen, denn über all der Verzweiflung und Zerstörung bleibt die menschliche Beziehung, die gefühlsmäßige Bindung an Mitmenschen, die ihnen eine gewisse Sicherheit und Mut gibt und die Hoffnung nährt, dass all dies zu überleben sei.
Prof. Dr. Emmy E. Werner (geboren 1929) wuchs während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland auf. 1952 wanderte sie in die USA aus. Sie wurde Psychologin und lehrte als Professorin an der University of California. In ihren Forschungen befasst sie sich mit der Entwicklung von Kindern, die in Situationen aufwachsen müssen, die viele Risikofaktoren für eine gesunde Entwicklung beinhalten. Sie interessierte sich dafür, was es möglich macht, dass sich ein großer Teil dieser Kinder doch positiv entwickelt.
Emmy E. Werner ist Gast der KWI-Studiengruppe "Kindheit im 2. Weltkrieg", die die Erfahrungen und Erinnerungen der Kriegskinder des 2. Weltkriegs zum Thema des wissenschaftlichen und politisch-kulturellen Diskurses macht.
Mitglieder der Studiengruppe sind: Prof. Dr. Hans-Heino Ewers (Universität. Frankfurt am Main), Prof. Dr. Insa Fooken (Universität, Siegen), Prof. Dr. Gereon Heuft (Universität Münster), Dr. Jana Mikota (Universität Siegen/KWI, Essen), Prof. Dr. Hartmut Radebold (Universität Kassel), Prof. Dr. Jürgen Reulecke (Universität Gießen), Prof. Dr. Jürgen Zinnecker (Universität Siegen/KWI, Essen)
Die Veranstaltung am 18. April ist öffentlich. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-160.
Criteria of this press release:
History / archaeology, Psychology, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German
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