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04/07/2005 12:53

Uni Bonn kritisiert Verteilungsschlüssel: Studiengebühren sollten vor Ort bleiben

Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Seit einem Jahr erhebt Nordrhein-Westfalen pro Semester 650 Euro Studiengebühren von Langzeitstudenten, Senioren und Absolventen eines Zweitstudiums. Diese Einnahmen kassierte bislang der Finanzminister. Nun, im zweiten Jahr, soll erstmals die Hälfte des Geldes an die Hochschulen zurückfließen. 45 Millionen Euro will Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft in Kürze überweisen. Ihr Verteilungsschlüssel stößt dabei auch auf Kritik: So erhält die Universität Bonn nur etwa die Hälfte des eingenommenen Gebührenanteils.

    Die Gebühren für das Zweit- und Seniorenstudium - rund ein Viertel der Gesamteinnahmen - gehen in vollem Umfang an die jeweiligen Hochschulen zurück. Für Bonn macht das einen Betrag von rund 800.000 Euro aus. Die restlichen rund 33 Millionen Euro werden nach anderen Kriterien verteilt. Ein weiteres Kuchenstück wird als "Bologna-Prämie" entsprechend der Anzahl der im Sommersemester 2004 bereits vorhandenen Studienplätze in den neuen Bachelor-Studiengängen vergeben. Kein Krümel bzw. Cent davon erreicht die Bonner Universität.

    "Landauf, landab hört man parteiübergreifend immer wieder die Forderung, Studiengebühren müssten an der jeweiligen Hochschule bleiben - nur in Nordrhein-Westfalen soll das nicht so sein?" wundert sich der Kanzler der Universität Bonn, Dr. Reinhardt Lutz. "Wir können die Düsseldorfer Logik einfach nicht nachvollziehen: Mit dem Geld unserer gebührenpflichtigen Studenten wird endlich die Studiensituation verbessert - nur eben leider nicht in Bonn!"

    Wenig Verständnis bringt die Universitätsleitung der "Bologna-Prämie" der Ministerin entgegen. Sie verteilt 10 Millionen Euro an Hochschulen, die bereits vor dem landesweit vereinbarten Stichtag im Jahr 2008 Bachelor-Studiengänge eingeführt haben. Eine Belohnung für die vorzeitige Einführung widerspreche den bisherigen Vorgaben des Ministeriums, sagt der Rektor der Bonner Universität, Professor Dr. Matthias Winiger. Die Umstellung der Studienangebote verursache gerade an großen Hochschulen einen außerordentlichen teuren und zeitraubenden Koordinationsaufwand. "Statt Geschenke zu verteilen, hätte man das Geld besser gezielt in die Strukturverbesserung von besonders stark belasteten Fächern und Universitäten investiert."

    "Schade, dass uns Düsseldorf nicht stärker stützt", sagt Kanzler Dr. Lutz. Schließlich habe das Land schon den immensen Verwaltungsaufwand der Gebührenerhebung auf die Universitäten abgewälzt. Hunderte von Sonder- und Härtefallanträgen muss allein das Bonner Studentensekretariat jedes Semester bewältigen. Zusätzliches Personal hat es dafür aus Düsseldorf nicht gegeben.


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