Universität Tübingen erhält zwei neue Graduiertenkollegs
Für Doktorarbeiten über 'Lebensstile und Gesundheit' und 'Marktgleichgewichte'
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Universität Tübingen zwei neue Graduiertenkollegs bewilligt. Insgesamt wurden 26 neue Graduiertenkollegs eingerichtet. Der Start der Tübinger Kollegs ist für den 1. Oktober 1999 geplant. Dann werden Doktorandinnen und Doktoranden in den Themenbereichen "Lebensstile, soziale Differenzen und Gesundheitsförderung" sowie "Marktgleichgewichte und staatliche Aktivität in dynamischen Entscheidungsmodellen" ihre Forschungsarbeit aufnehmen. An der Universität Tübingen gibt es nun insgesamt 15 Graduiertenkollegs, sie gehört damit bundesweit zu den drei Universitäten mit den meisten Graduiertenkollegs.
Im Graduiertenkolleg Lebensstile, soziale Differenzen und Gesundheitsförderung soll dem Zusammenhang zwischen Sozialmilieu und Gesundheit der Menschen nachgegangen werden. Vorhandene Statistiken und Untersuchungen vor allem aus Großbritannien zeigen, daß gesunde Verhaltensweisen wie regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und Nichtrauchen in gehobenen Sozialmilieus häufiger befolgt werden als in sozial benachteiligten Milieus. Je niedriger das Einkommen, je geringer der formale Grad an Bildung oder der berufliche Status, desto höher ist das Risiko zu erkranken oder frühzeitig zu versterben. Von ärmeren, sozial benachteiligten Menschen werden auch die medizinische Versorgung und Vorbeugungsmaßnahmen deutlich weniger in Anspruch genommen. Im Graduiertenkolleg sollen vorhandene Statistiken analysiert und durch eigene Studien weitere Daten zu den Verhältnisse in Deutschland gesammelt werden. Die Promovenden werden mit Modellen und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung erproben und wissenschaftlich bewerten, wie die Gesundheitsrisiken benachteiligter Gruppen gemindert werden können.
Der Sprecher des neuen, interdisziplinären Kollegs ist Prof. Dr. Wolfgang Schlicht vom Institut für Sportwissenschaft und der Arbeitsgemeinschaft Prävention und Gesundheitsförderung der Universität Tübingen. Im Kolleg wird eine Gruppe von Forschern aus der Medizin, den Sozial- und Verhaltenswissenschaften und der Wirtschaftswissenschaft zusammenarbeiten.
Das zweite Graduiertenkolleg 'Marktgleichgewichte und staatliche Aktivität in dynamischen Entscheidungsmodellen' beinhaltet Forschungsprojekte, die in drei Schwerpunkten zusammengefaßt sind: Gütermärkte, Finanzmärkte und staatliche Aktivität. In den einzelnen Projekten und dem Lehrprogramm des Kollegs wird inhaltlich und methodisch die gesamte Breite der Wirtschaftswissenschaft berücksichtigt. Bei der Themenbearbeitung werden einerseits volkswirtschaftliche, betriebswirtschaftliche und ökonometrische Sichtweisen eingehen, andererseits auch formal-theoretische, narrative und empirische Methoden einbezogen. Die Ausbildung der Kollegiaten umfaßt Methodenstudium, inhaltliches Studium und die Promotion. Der Sprecher des neuen Kollegs, an dem Betriebswirte, Volkswirte, Statistiker bzw. Ökonometriker mitwirken, ist Prof. Dr. Werner Neus von der Abteilung Bankwirtschaft. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Kolleg in den nächsten drei Jahren mit ungefähr einer Million Mark.
In den Graduiertenkollegs fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft jeweils 15 bis 25 besonders qualifizierte Doktoranden, die meistens interdisziplinär im Rahmen eines koordinierten Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Angeleitet werden sie von Professoren, die in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen sind. Derzeit bereiten sich nach Angaben der Deutschen Forschungsgemeinschaft rund zehn Prozent aller Doktoranden in Deutschland in Graduiertenkollegs auf ihre Promotion vor. Absolventen von Graduiertenkollegs seien in der Regel umfassender qualifiziert und durchschnittlich zwei Jahre jünger als ihre Studienkollegen.
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).