Mit Blick auf zwei zentrale Kriterien sieht ein in DBW publiziertes Ranking die Augsburger Betriebswirtschaftslehre im deutschsprachigen Raum auf Platz 3 bzw. 6
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Wer danach fragt, woher diejenigen jungen WissenschaftlerInnen kommen, die ihren ersten Ruf auf eine betriebswirtschaftliche Professur an einer deutsche Universität erhalten haben, wird das BWL-Institut der Universität Augsburg als einen der "Hauptlieferanten" identifizieren: Dass nämlich die Universität Augsburg an sechster Stelle - und als einzige bayerische Universität - zu den lediglich 12 Universitäten im deutschsprachigen Raum zählt, aus denen mehr als ein Drittel der zwischen 1982 und 2001 erstmalig berufenen BWL-ProfessorInnen stammt, geht aus einer Studie hervor, deren Resultate unter dem Titel "Institution und Forschungsproduktivität. Befunde und Interpretationen aus der deutschsprachigen Betriebswirtschaftslehre" jetzt in der Zeitschrift "Die Betriebswirtschaft" publiziert wurden [siehe DBW 65 (2005) 1, S. 62-77]. Zumal diese Studie dem Augsburger BWL-Institut auch unter dem Aspekt eines außergewöhnlich hohen Nachwuchsanteils an den Publikationen eine hervorragende Nachwuchsförderung als "zentrale Variable der Forschungseffizienz wissenschaftlicher Hochschulen" attestiert, bestätigt sie das ausgezeichnete Abschneiden der Augsburger Betriebswirtschaftlehre beim jüngsten CHE-Forschungsranking.
Joachim Wolf, Anne Rohn (beide Kiel) und Klaus Macharzina (Hohenheim) haben in ihrer Untersuchung 303 Personen identifiziert, die innerhalb des zwanzigjährigen Untersuchungszeitraums einen Statuswechsel vom Nachwuchswissenschafter zum Professor für Betriebswirtschaftslehre vollzogen haben. Von diesen rekrutieren sich 114 aus nur zwölf Universitäten, während sich die Herkunft der restlichen 189 auf 67 weitere Universitäten verteilt. Von diesen verbleibenden 67 Universitäten wiederum waren 14 nur in einem und rund zwanzig in keinem einzigen Fall an der Rekrutierung beteiligt.
AUF PLATZ 6 UNTER DEN "HAUPTLIEFERANTEN" FÜR ERSTBERUFENE
Unter den zwölf "Hauptlieferanten" nimmt die Universität Augsburg (mit 8 "gelieferten" Professoren) gemeinsam mit der FU Berlin den sechsten Platz ein hinter den Universitäten Kiel (15), Mannheim (13), Frankfurt/Main und Köln (je 12) sowie Münster (11). "Dies ist um so bemerkenswerter", meint Prof. Dr. Dres. h. c. Adolf G. Coenenberg, Inhaber des Augsburger BWL-Lehrstuhls für Wirtschaftsprüfung und Controlling, "wenn man in Rechnung stellt, dass es sich bei den Konkurrenten, die vor uns liegen, - abgesehen von Kiel - um wesentlich größere Institute handelt." In der Tat stehen den 8,5 Professuren, mit denen das Augsburger BWL-Institut während des Untersuchungszeitraums durchschnittlich ausgestattet war, in Mannheim und Köln z. B. 18,5 gegenüber, in Frankfurt 17 und in Münster immerhin noch 12,5. Auch das mit Augsburg gleichplatzierte BWL-Institut der FU Berlin liegt mit 11 Professuren immer noch gut ein Drittel über der Augsburger Ausstattung.
BESONDERS FORSCHUNGSSTIMULIERENDE KULTUR
Theoretisch ausführlichst begründet deuten Wolf/Rohn/Macharzina die hohe Erfolgsquote eines Instituts bei der Platzierung seiner Nachwuchsleute auf Professuren anderer Universitäten als Indiz für eine an diesem Institut herrschende "besondere, forschungsstimulierende Kultur". Eine solche wird dem Institut für Betriebswirtschaftslehre der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg von der Studie auch unter einem weiteren Gesichtspunkt bestätigt: Da eine hinreichende Anzahl gewichtiger Publikationen in den angesehenen Fachzeitschriften eine zentrale Voraussetzung für eine Berufung auf eine Professur darstelle, sei - so die Autoren - zu vermuten, dass ein starker Zusammenhang zwischen der Anzahl der Publikationen, die ein betriebswirtschaftliches Institut hervorgebracht habe, und der Anzahl der von diesem Institut Wegberufungen bestehe. Es leuchtet unmittelbar ein, dass hier freilich von entscheidender Bedeutung ist, welchen Anteil der wissenschaftliche Nachwuchs an der Autorenschaft des relevanten Publikationsoutputs des jeweiligen Instituts hat.
BUNDESWEIT AUF RANG DREI BEIM ANTEIL DES NACHWUCHSES AN DEN PUBLIKATIONEN
Bei diesem Kriterium - "Anteil der Nachwuchspublikationen an der Gesamtmenge der Publikationen betriebswirtschaftlicher Institute" - landet die Augsburger Betriebswirtschaftlehre mit 64,29 Prozent bundesweit auf Rang 3. Nur Würzburg und Karlsruhe haben hier mit 69,09 bzw. 66,85 Prozent die Nase noch ein wenig weiter vorne. Als - neben Würzburg und Augsburg - drittes bayerisches BWL-Institut, das hier noch der Spitzengruppe zugeordnet wird, findet sich dasjenige der LMU München mit 52,29 Prozent auf Rang 15. Dass der Anteil des Nachwuchses an den Publikationen des jeweiligen Instituts an 15 deutschen (und darunter drei bayerischen) Universitäten zwischen nur gut 30 und knapp 19 Prozent liegt, ist in diesem Zusammenhang ebenso aufschlussreich wie die Tatsache, dass sich dieser Anteil im Durchschnitt der 90er Jahre gegenüber den 80er Jahren zwar erheblich - nämlich um 13,5 Punkte- erhöht hat, um aber dennoch nur bei knapp 50 Prozent zu liegen.
EXZELLENTE NACHWUCHSFÖRDERUNG UND HOHE FORSCHUNGSEFFIZIENZ
"Den diesen durchschnittlichen 50 Prozent gegenüberstehende Zweidrittelanteil, den Nachwuchswissenschaftler als Autoren und Ko-Autoren an unseren Publikationen haben", sagt Coenenberg, "sehen wir nicht nur als aussagekräftiges Indiz für den Erfolg unserer Bemühungen um exzellente Nachwuchsförderung, vielmehr dürfen wir dies auch als Beleg für unsere Forschungseffizienz deuten." Wie Wolf, Rohn und Macharzina in ihrer Studie nämlich ausdrücklich vermerken, besteht aufgrund langfristiger Beobachtungen und Auswertungen "sowohl in den USA als auch in Deutschland ... ein positiver Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der (Ko-)Autorenschaft von Nachwuchswissenschaftlern und der Forschungseffizienz der betreffenden Wissenschaftseinrichtung."
"Wir freuen uns natürlich", kommentiert Coenenberg das Abschneiden seines Instituts, "dass wir jüngst auch im CHE-Forschungsranking wieder erfolgreich abgeschnitten und dort einen Platz unter den als reputiert gelisteten BWL-Instituten erreicht haben. Das Ergebnis dieser sehr differenzierten und mit den Spezifika der Betriebswirtschaftslehre im deutschsprachigen Raum sehr vertrauten Studie, die jetzt in 'Die Betriebswirtschaft' veröffentlicht wurde, ist aus unserer Sicht freilich noch wesentlich aussagekräftiger und dementsprechend höher einzuschätzen."
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KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN:
Prof. Dr. Dres. h. c. Adolf G. Coenenberg
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre/Wirtschaftsprüfung und Controlling
Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon 0821/598-4127
adolf.coenenberg@wiwi.uni-augsburg.de
"Ein aussagekräftiges Indiz für den Erfolg unserer Bemühungen um exzellente Nachwuchsförderung": Pro ...
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