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08/01/1997 00:00

Modellprojekt Freiburg: Anästhesie- und Intensiv-Informationssystem

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    31.07.1997

    Modellprojekt Freiburg: Anaesthesie- und Intensiv-Informationssystem

    Kooperation zwischen der Anaesthesiologischen Universitätsklinik Freiburg und Marquette Hellige GmbH

    100 Jahre dauert die Zusammenarbeit zwischen dem Universitätsklinikum Freiburg und Hellige bereits an. Ein weiterer Meilenstein in dieser Partnerschaft wird nun mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages über die gemeinsame Entwicklung eines PC-gestützten Intensiv-Dokumentationssystems gesetzt. Die Kooperation, die gestern v Prof. Dr. Klaus Geiger, Geschäftsführender Direktor der Anaesthesiologischen Universitätsklinik Freiburg und Karl Braun, Geschäftsführer von Marquette Hellige GmbH unterschrieben wurde, tritt ab 1. Aug. 1997 in Kraft.

    Waren es damals optische Spezialinstrumente und Elektrokardiographen, so handelt es sich heute im Informationszeitalter des 21. Jahrhunderts, das längst auch die Medizintechnik und deren Anwendungsgebiete erreicht hat, um die Entwicklung eines hochkomplexen Computer-Dokumentationssystems. Im Rahmen einer Kooperation werden Mar ette Hellige und die Universität gemeinsam die Anpassung des auf Software und einer Datenbank basierenden Dokumentationssystems auf die praktischen Anforderungen einer Anaesthesiologischen Intensivtherapiestation vornehmen. Die Entwicklung hat Modellcharakter für den gesamten deutschsprachigen Raum.

    "Das künftige Dokumentationssystem soll einmal die von Hand erstellte 'Fieberkurve' und die Krankenakte ersetzen. Messdaten aus Patientenüberwachungs- und Beatmungsgeräten, aus Infusionspumpen und Laborautomaten, die bisher von Hand in Patientenkurven eingetragen werden, sollen in Zukunft automatisch dokumentiert werden. D urch werden Übertragungsfehler vermieden," erklärt Prof. Dr. K. Geiger. "Darüber hinaus reduziert das System den mit der Dokumentation verbundenen Zeitaufwand beträchtlich und erlaubt dem Personal somit mehr Zeit für die Pflege und Behandlung der Patienten." Das neue Dokumentationssystem wird ausserdem zu einer erhöhten Sicherheit des Patienten beitragen, da automatisch überwacht wird, ob alle angeordneten Massnahmen durchgeführt wurden.

    Schliesslich verspricht man sich auch in wirtschaftlicher Hinsicht Vorteile, da sämtliche Leistungen mit den entsprechenden Kosten hinterlegt sind und auf diese Weise das Kostenbewusstsein gestärkt wird. Das Speichern der Patientendaten in einer relationalen Datenbank wird ausserdem bessere Auswertungen zur Qualitätssicherung ermögli en. Die erhobenen und anonymisierten Daten können so regelmässig mit denen anderer Universitätskliniken verglichen werden und machen einen unmittelbaren Qualitätsvergleich zwischen den medizinischen Zentren möglich. Die so erfassten Daten bieten auch die Möglichkeit der Auswertung von wissenschaftlichen Fragestellungen im Hinblick auf die Erfolgskontrolle bestimmter Behandlungen und zur Entwicklung von standardisierten Behandlungsformen bei bestimmten Erkrankungen.

    Das technische Wissen liefert bei dieser Kooperation Marquette Hellige, den notwendigen ärztlichen und pflegerischen Sachverstand für die Entwicklung eines solchen Expertensystems bringt eine Arbeitsgruppe der Anaesthesiologischen Universitätsklinik ein. Die Anaesthesiologische Universitätsklinik wird dabei ein Referenzzentrum f den deutschsprachigen Raum werden und damit auch Vorreiter für zukünftige Entwicklungen in der Informationstechnologie in Krankenhäusern sein. Dabei arbeitet die Anaesthesie eng mit dem Rechenzentrum des Klinikums und dem Institut für Medizinische Informatik der Universität zusammen, um gemeinsam den hohen Anforderungen an ein funktionierendes Klinisches Informationssystem gerecht zu werden. Für Karl Braun, Geschäftsführer von Marquette Hellige GmbH, ist dies das Entwicklungsmodell der Zukunft. "Durch die Kombination von technischem Know-how auf der Industrieseite und praktischem Sachverstand auf seiten der Ärzteschaft und des Pflegepersonals stellen wir sicher, dass Entwicklungen wie diese genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt sind."

    Die zukünftigen Partner möchten durch diese Kooperation für die Patienten eine bessere Versorgung erreichen. Gleichzeitig sollen die an der Behandlung des Patienten Beteiligten von zeitraubenden administrativen Aufgaben entlastet werden, um so mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe zu gewinnen. Schliesslich wird durch die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Institutionen ein Beitrag für den Wirtschaftsstandort Freiburg und für den Erhalt von Arbeitsplätzen geleistet.

    Marquette Hellige ist ein führender europäischer Hersteller und Distributor von medizinischen Geräten für die diagnostische Kardiologie, Patientenüberwachung, Notfallmedizin und Integration klinischer Daten mit Sitz in Freiburg, Deutschland. Marquette Hellige ist Tochter und Europazentrale von Marquette Medical Systems, Inc. in Milwaukee, Wisconsin, USA.

    Kontakt: Prof. Dr. Klaus Geiger Geschäftsführender Direktor Anaesthesiologische Universitäts-Klinik Tel.: +49-761-270-2306 Fax: +49-761-270-2396 Dipl.-Ing. Bernd A. Kristinus Sektionsleiter Medizintechnik Hugstetter Strasse 55 79106 Freiburg Tel.: +49-761-270-2392 Fax: +49-761-270-2390


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
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    German


     

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