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05/03/1999 16:38

Schnellerer Kombiverkehr über den Brenner

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Auf dem Weg nach Italien ist der Brennerpaß für den Autoverkehr ein Nadelöhr. Die Lkw-Staus sind legendär. Der Kombiverkehr - kurze Strecken per Lkw, weite Wege per Bahn - soll die Straße entlasten. Ziel: In nur sechs Stunden mit der Bahn von München nach Verona.

    Schnellerer Kombiverkehr über den Brenner
    Stau oder stockender Verkehr über den Brenner - für Italienreisende schon fast obligatorisch. Zusätzliches Hindernis auf der vielbefahrenen Strecke: Brummis. Das könnte bald Vergangenheit sein. Ein neues Konzept soll den grenzüberschreitenden Kombiverkehr - kurze Strecken per Lkw, weite Wege mit der Bahn - attraktiver machen. Von bisher 12 auf nur sechs Stunden, so das ehrgeizige Ziel eines Verbundprojekts, reduziert sich dann die Transportzeit von München nach Verona. Die Mitarbeiter aus dem Logistik-Kompetenz-Zentrum Prien des Fraunhofer-Instituts für Materialfluß und Logistik IML beraten den Verbund - Bahnen, Kombiverkehrsgesellschaften und Transportunternehmen aus Deutschland, Österreich und Italien. Ab dem 1. Januar 2000 sollen Lkw-Container schneller, umweltfreundlicher und kostengünstiger über die Schienen nach Italien rollen.

    »Der alpenüberquerende Güterverkehr wird weiter zunehmen«, beschreibt Dirk Düsenberg aus dem IML das Problem. »Den Straßenverkehr hierfür auszubauen, ist aus ökologischen, ökonomischen und politischen Gründen weder sinnvoll noch möglich.« Um also den steigenden Lkw-Verkehr und damit den drohenden Verkehrsinfarkt auf der Transitstrecke über den Brenner abzuwenden, ist eine andere Lösung gefragt. Diese, so ist sich Projektleiter Karl Fischer von Simssee-Transport sicher, kann nur sein, den kombinierten Verkehr auszubauen. Leichter gesagt als getan. Denn bislang ist die Konkurrenz auf der Straße nicht nur schneller, sondern auch preiswerter unterwegs.

    Um den Bahnen mehr Tempo zu machen, untersuchen die Logistiker, woran es liegt, daß die Züge lediglich eine Systemzeit von 12 Stunden erreichen. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 38 Stundenkilometern für die rund 450 Kilometer. Dafür ermitteln Transponder - kleine, elektronische Geräte - innerhalb eines bestimmten Zeittakts die Position des Zugs und senden die geografischen Daten via Satellit an ein Empfangsgerät. Diese Informationen zeigen, wo und wie lange ein Zug steht. Zusätzlich wird geklärt, ob ein Stopp notwendig ist und wie er eventuell verkürzt werden kann. Parallel läuft eine Marktuntersuchung, um zusätzliche Transportvolumen für die Schiene und eventuell notwendige technische Investitionen zu bewerten. Das alternative Konzept soll dafür sorgen, daß in Zukunft - allen Nachtfahr-, Sonn- und Feiertags- oder Ferienfahrverboten zum Trotz - Waren und Güter jederzeit und schnell über die Berge gelangen. Zur Freude der Anwohner und Touristen, die sich auf Urlaub ohne Stau freuen.

    Ansprechpartner:
    Dipl.-Ing. Heiko Lampe
    Telefon 0 80 51/9 01-1 14
    Telefax 0 80 51/9 01-1 11
    email: lampe@prien.iml.fhg.de

    Fraunhofer-Institut für Materialfluß und Logistik IML
    Logistik-Kompetenz-Zentrum Prien
    Joseph-von-Fraunhofer-Straße 9
    D-83209 Prien
    Pressekontakt:
    Bettina Kolbeck
    Telefon 0 80 51/9 01-1 15
    Telefax 0 80 51/9 01-1 11
    email: kolbeck@prien.iml.fhg.de


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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