idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/20/2005 15:32

Die Anden als natürliches Labor

Dipl.Met. Franz Ossing Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GeoForschungsZentrum Potsdam

    Die Anden als natürliches Labor der Geowissenschaften
    Abschlusskolloquium des Sonderforschungsbereichs "Deformationsprozesse in den Anden" / Zwölf Jahre Andenforschung

    Am 21. und 22. April treffen sich 180 Geowissenschaftler im Potsdamer GeoForschungsZentrum (GFZ) zu einem internationalen Anden-Symposium. Die Forscher beschäftigen sich mit den unterschiedlichsten geowissenschaftlichen Fragestellungen Lateinamerikas. Spezieller Schwerpunkt der Tagung sind die Schlüsselprozesse, die zum Aufbau der Anden führen.
    Dieses Treffen ist Abschluss-Symposium und Schlussbegutachtung des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 1993 geförderten Sonderforschungsbereichs (SFB 267) "Deformationsprozesse in den Anden". "Durch diesen Sonderforschungsbereich, der von der Freien Universität Berlin, der Technischen Universitä Berlin, der Universität Potsdam und dem GFZ Potsdam getragen wird, hat sich der Raum Berlin-Potsdam zum zentralen deutschen Standort für die Andenforschung entwickelt", erklärt Professor Rolf Emmermann, Vorstandsvorsitzender des GFZ Potsdam. "Gerade durch die Interdisziplinarität der Forschung im SFB Anden konnten hier einzigartige Einsichten in die grundlegende Prozesse gewonnen werden, die unseren dynamischen Planeten antreiben."

    Die Anden - ein natürliches Labor der Geowissenschaften
    Die Anden entstehen durch den Zusammenstoß des ostwärts driftenden Pazifikbodens mit Südamerika. Sie sind die längste Gebirgskette der Erde, das Anden-Altiplano ist das zweithöchste Plateau der Erde. Durch den Verschluckungsprozess (Subduktion) des Ozeanbodens ergeben sich Massenverlagerungen, Deformationen des Kontinents, explosiver Vulkanismus und Erdbeben: das stärkste je gemessene Erdbeben mit der Magnitude Mw=9,5 hat im südlichen Zentralchile stattgefunden.
    Die Möglichkeit, ein derartig komplexes Geschehen interdisziplinär vor Ort untersuchen zu können, macht den andinen Kontinentalrand bei einer Länge von über 7000 km mit einer breiten Variabilität der Randbedingungen zu einem idealen natürlichen Labor. Die verschiedenen, hier angewandten Fachdisziplinen der Geowissenschaften wie Geophysik, Geologie, Petrologie, Vulkanologie, Geochronologie, Geodynamik, Tektonik, Paläontologie, Sedimentologie, Paläoklima, Geomorphologie, Naturgefahren und Lagerstättenerkundung spiegeln sich im Katalog der Forschungsarbeiten wider, die der SFB Anden bearbeitet.

    Umfangreiche Forschungsergebnisse
    Seit Beginn der Arbeiten im Jahre 1993 hat der Anden-SFB beträchtliche Ergebnisse produziert. "Bisher sind 75 Doktorarbeiten aus diesem Forschungsbereich entstanden, weitere 15 sind noch in Arbeit", zählt Professor Onno Oncken vom GFZ Potsdam, Sprecher des SFB Anden, auf. "Rund 400 wissenschaftliche Publikationen sind in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht worden." Dass diese Forschungsergebnisse zum Teil auch auf harter körperlicher Anstrengung beruhen, ist ein typisches Merkmal geowissenschaftlicher Feldarbeit: "In den Anden sind wir mit unseren Fahrzeugen rund drei Millionen Kilometer im Feld gefahren und haben dabei 18 Geländewagen verschlissen, und dies ohne Unfälle mit ernsthaften Verletzungen", ergänzt Dr. Peter Wigger von der Freien Universität Berlin, der seit Anbeginn Wissenschaftlicher Sekretär des Anden-SFB ist.
    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat mit insgesamt über 17 Mio. Euro den SFB Anden gefördert, hinzu kamen weitere erhebliche finanzielle Zuwendungen durch die beteiligten Institutionen (GFZ Potsdam, FU Berlin, Technische Universität Berlin, Universität Potsdam, Humboldt Universität Berlin). Aktuell hat der SFB über 100 Mitglieder, im gesamten Verlauf über die Jahre 1993 bis 2004 waren es über 200 Mitglieder. Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen gingen aus seiner Arbeit hervor, so u.a. die Ehrung von Professor Oncken und Professor Strecker (Universität Potsdam) mit dem Leibniz-Preis 1997 und 2004.
    Insbesondere zum neuen Verständnis der Prozesse der Gebirgsbildung haben die Arbeiten beigetragen. Zweihundert Jahre nach der Südamerikareise Alexander von Humboldts steht das Kolloquium des Anden-SFB in der Tradition der deutsch-lateinamerikanischen geowissenschaftlichen Zusammenarbeit.
    http://www.gfz-potsdam.de/pb3/pb31/LAK19/index.html

    ENDE DER MITTEILUNG
    507 Worte incl. Titeln

    --
    .......................................................
    Franz Ossing
    GFZ GeoForschungsZentrum Potsdam
    -Public Relations-
    Telegrafenberg
    D-14473 Potsdam
    Tel. ++49 (0)331 - 288 1040
    Fax ++49 (0)331 - 288 1044
    e-mail: ossing@gfz-potsdam.de
    http://www.gfz-potsdam.de/news


    More information:

    http://www.gfz-potsdam.de/pb3/pb31/LAK19/index.html


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Environment / ecology, Geosciences, Mathematics, Oceanology / climate, Physics / astronomy
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).