8. Mai 1945: Der Krieg ist vorbei. Die Überlebenden begraben die Toten. Die ersten Soldaten kehren heim. Es gibt wieder Brot. Der erste Friedenssommer beginnt - was haben die Menschen damals empfunden? ... Der 60. Jahrestag der Kapitulation Deutschlands bedeutet für Zeitzeugen mehr als nur erinnern, sie waren dabei und das hat sie geprägt. Noch ist Zeit "zuzuhören". Eine Möglichkeit zur direkten Auseinandersetzung bietet sich am 2. Mai um 20 Uhr: Persönlichkeiten der Bremer Öffentlichkeit berichten über ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse zum Kriegsalltag und zum Kriegsende. Paula Bücking (84), Horst von Hassel (77) und Hans Koschnick (76) treffen sich mit den beiden Bremer Professoren Wolfgang Eichwede und Doris Kaufmann zu einem persönlichen Gespräch in der Oberen Rathaushaushalle. Zu der kostenlosen Veranstaltung ist die Bremer Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Auch das Publikum kann Fragen an die Gäste richten, hier kann Geschichte "erlebt" werden.
Im Gespräch werden die Ereignisse von 1945 aus individueller Sicht rekonstruiert und in den historischen Kontext gestellt. Wie haben die Bremer Zeitzeugen das Kriegsende erlebt? Wie ging es für sie nach der Kapitulation Deutschlands weiter? Auch nach persönlichen Empfindungen werden die Gäste gefragt: Was wussten sie? Wie gingen sie mit diesem Wissen und den Gefühlen der Verantwortung und der Schuld um? Und inwieweit hat es ihr Leben beeinflusst? Welche Ideale und Hoffnungen auf politische und soziale Gesellschaftsmodelle haben sie entwickelt - und was ist geblieben?
Veranstaltet wird der Gesprächsabend vom Institut für Geschichte und der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.
Die Teilnehmer:
Paula Bücking: geboren 1921 in Bremen, Tochter des Bremer Bürgermeisters von Spitta; 1957 bis 1985 Tätigkeit am wissenschaftlichen Institut für Schulpraxis; Mitbegründerin von Prinz Höfte, Zentrum für ökologische Fragen und ganzheitliches Lernen, gegenwärtig Mitarbeit in der "Blauen Karawane e.V.".
Horst von Hassel: geboren 1928, 1946 - 1971 Bremer Lehrer und Schulleiter; ab 1971 Abgeordneter der bremischen Bürgerschaft; 1979 - 1983 Bildungssenator in Bremen; 1983 -1991 Dezernent für Schule und Kultur in Bremerhaven.
Hans Koschnick: geboren 1929, 1955 Mitglied der Bremer Bürgerschaft, ab 1963 Senator für Inneres, Bürgermeister ab 1964 und ab 1966 Präsident des Bremer Senats; 1987-1994 Mitglied des Deutschen Bundestages;1994-1996 EU-Administrator für Mostar in Bosnien-Herzegowina; Schlichter und Brückenbauer in verschiedenen Konfliktsituationen.
Die Moderatoren:
Prof. Wolfgang Eichwede: seit 1974 Professor für Politik und Zeitgeschichte Osteuropas an der Bremer Universität, seit 1982 Direktor der Forschungsstelle Osteuropa; Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen, 2003 Bundesverdienstkreuz für seine Arbeit im "Spannungsfeld zwischen Politik und Wissenschaft"
Prof. Doris Kaufmann: seit 2000 Professorin für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität Bremen, Mitglied der Präsidentenkommission der Max-Planck-Gesellschaft "Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus"; Sprecherin des Vorstandes des Instituts für Geschichte der Universität Bremen.
Weitere Informationen:
Forschungsstelle Osteuropa
Prof. Wolfgang Eichwede
Tel: 0421 / 218-2216 oder 3687
Email: eichwede@uni-bremen.de
http://www.forschungsstelle.uni-bremen.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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