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04/28/2005 12:00

Modellauge "EyeSi" verringert Risiko bei Augenoperationen

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Symposium beschäftigt sich mit diabetischen Netzhauterkrankungen und der neuesten Technik

    Jedes Jahr verlieren etwa 6.000 Diabetiker ihr Augenlicht. Die diabetische Netzhauterkrankung (Retinopathie) ist damit die häufigste Ursache für Erblindungen im Erwachsenenalter. Stetige Kontrollen und Früherkennung könnten vielen Patienten das Sehvermögen retten. Jedoch oft bleibt die zerstörerische Krankheit sehr lange verborgen. Manchmal ist die Krankheit bei der Diagnose dann bereits so weit fortgeschritten, dass nur noch ein operativer Eingriff hilft.

    "Hierfür ist ein vielfältiges Training der Augenärzte von Nöten" weiß Professor Dr. Frank Koch, Leiter des Schwerpunktes für Glaskörper- und Netzhautchirurgie an der Augenklinik der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main aus eigener Erfahrung zu berichten. Vom 7. bis zum 9. April nutzten daher 200 Netzhautspezialisten aus 26 Nationen das 8. VitreoRetinale Symposium (VRS), um ihre Fähigkeiten zu schulen. Das VRS ist eine internationale Lehr- und Ausbildungsveranstaltung der hessischen Universitäten Frankfurt und Marburg. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf der Netzhautdiagnostik und -behandlung bei Zuckererkrankung. Neben den Vorträgen waren es vor allem die Ausbildungseinheiten, die wie ein Magnet wirkten. Besonders begeisterte die Mediziner das Simulationsprogramm EyeSi.

    Mit EyeSi können Augenoperationen in Echtzeit geübt werden. Der Mediziner benutzt dafür nicht etwa einen Joystick, sondern hält Originalinstrumente in den Händen. Simuliert wird unter anderem die bei fortgeschrittener diabetischer Netzhauterkrankung häufig angewendete "Vitrektomie". Bei dieser Operation wird der Glaskörper des Auges entfernt und durch eine klare Flüssigkeit ersetzt.

    Bei einem lebendigen Patienten kann der kleinste Fehler während der Operation zu irreversibler Schäden führen. Deshalb üben Mediziner jetzt am Simulator. Besonders für Anfänger ist der Einstieg ins Operationsgeschäft immer schwierig. Koch meint: "Übungen an Schweineaugen sind dafür eben nur eingeschränkt geeignet." Begeistert fährt er fort: "Der Simulator ermöglicht dem Augenchirurgen genauso wie einem Flugzeugpiloten das Training unter nahezu realistischen Bedingungen. Ein derartiger Simulator ist so wirklichkeitsnah und effizient, dass Versorgungsqualität und Sicherheit für den Patienten auf eindrucksvolle Weise gesteigert werden können."

    Diabetische Retinopathie:
    Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte führen zu Veränderungen der Gefäße. Das gilt auch für die winzigen Blutgefäßen der Netzhaut. Zum einen werden die Sehzellen nicht mehr ausreichend durchblutet, zum anderen treten an anderer Stelle aber auch Aussackungen der kleineren Kapillaren auf. Im weiteren Verlauf können sich krankhaft neue Gefäße bilden, die aus der Netzhaut in den Glaskörper wuchern. Blutungen können in den Glaskörper eintreten und die Sehachse verlegen. Gleichzeitig kann die Netzhaut sich ablösen. Hier rettet nur noch die Vitrektomie das Augenlicht.

    Für weitere Informationen:

    Professor Dr. Frank Koch
    Leiter des Schwerpunktes Glaskörper- und Netzhautchirurgie
    Zentrum für Augenheilkunde
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
    Fon (0 69) 63 01 - 56 49
    Fax (0 69) 63 01 - 56 21
    E-Mail FKoch7@compuserve.com
    Internet http://www.uni-augenklinik-frankfurt.de

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
    Fon (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet http://www.kgu.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Studies and teaching, Transfer of Science or Research
    German


     

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