Institut Arbeit und Technik initiiert Modellprojekt für den Jemen
In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) entwickelt das Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) ein Konzept, mit dem im Jemen die massiven wasserwirtschaftlichen Probleme gelöst und gleichzeitig Anstöße für Investitionen, Beschäftigung und wirtschaftliche Reformen geschaffen werden können. Das ist das Ergebnis von Gesprächen, die IAT-Präsident Prof. Dr. Franz Lehner in der vergangenen Woche im Jemen mit den zuständigen Regierungsstelllen, Behörden und Vertretern der Entwicklungszusammenarbeit führte.
Da im Jemen der Wasserverbrauch deutlich über den verfügbaren Ressourcen liegt, sinkt der Grundwasserspiegel seit Jahren drastisch. In vielen Städten herrscht extreme Trinkwasserknappheit. 90 Prozent des Wassers werden für die Bewässerung in der Landwirtschaft verbraucht. Mehr als die Hälfte geht dabei durch Ineffizienz verloren. 10 Prozent werden für Trinkwasser und die Industrie genutzt, oft auch wenig effizient. Aufbereitete Klärwasser und eine bessere Regenwassernutzung könnten beitragen, die Wasserversorgung auf eine nachhaltige Basis zu bringen. Zur Lösung dieser Probleme hat das IAT eine Privatisierung der Wasserversorgung im Rahmen von Joint-Ventures vorgeschlagen, die von Unternehmen der deutschen Wasserwirtschaft mit jemenitischen Partnern gebildet werden könnten. Voraussetzung dafür ist ein Dienstleistungskonzept für die Wasserwirtschaft, das nicht mehr den Verkauf von Wasser, sondern eine umfassende Wasserdienstleistung als Kerngeschäft vorsieht. Verbunden mit der Privatisierung der Wasserversorgung im Jemen soll eine mittelständische Zuliefer- und Wartungstruktur privatwirtschaftlich aufgebaut werden, auch in Zusammenarbeit mit der jemenitischen beruflichen Bildung, die im Rahmen der deutsch-jementischen Zusammenarbeit unterstützt wird.
"Für die deutsche Wasserwirtschaft bietet dieses Projekt interessante Chancen für Investitionen und für einen neuen Einstieg in die globalen Wassermärkte", so IAT Präsident Prof. Dr. Franz Lehner. Durch neue Strategien ließen sich dabei erhebliche und nachhaltige Wettbewerbsvorteile erzielen.
Zu Gesprächen über das Projekt besuchte am Donnerstag, 6. Mai, der Minister für Planung und Entwicklung der Republik Jemen, Ahmed M. Sofan, das Institut Arbeit und Technik.
Für weitere Fragen steht Ihnen zur Verfügung:
Prof. Dr. Franz Lehner
Durchwahl: 0209 / 1707-113
Criteria of this press release:
Economics / business administration
transregional, national
Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).