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05/04/2005 20:52

Die Zukunft fossiler und erneuerbarer Energien - ein Podiumsdiskussion in der IWF Wissen und Medien in Göttingen

Michael Niehaus Unternehmenskommunikation
IWF Wissen und Medien gGmbH

    Das Thema Energie sorgt noch immer für lebhafte kontroverse Diskussionen. So war es auch am Dienstagabend in der IWF Wissen und Medien in Göttingen. Dort trafen sich im Rahmen des Medienforums "geoOmovie" sechs Experten aus Wissenschaft, Industrie und Umweltorganisationen, um über die Zukunft fossiler und erneuerbarer Energien zu debattieren. Das prominent besetzte Podium wurde von Alfred Thorwarth, dem langjährigen ehemaligen Leiter der Programmgruppe Wissenschaft und Ökologie des Westdeutschen Rundfunks, umsichtig und kenntnisreich geleitet.

    Preise, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit sind für die niedersächsische Landesregierung die Maßstäbe, an denen sich die Energiepolitik ausrichtet, betonte Dr. Christian Eberl, Staatssekretär im Niedersächsischen Umweltministerium. Deswegen spreche sich die Landesregierung für einen "technologieoffenen Energiemix" aus. Einen grundsätzlichen Wandel in der Energieversorgung forderte hingegen Jörg Feddern, Energieexperte von Greenpaece. Für ihn kommen wir an einem vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien nicht vorbei. Allein der Klimawandel mit seinen schon heute zu beobachtenden extremen Wetterlagen mache einen effizienteren Einsatz erneuerbarer Energie unumgänglich.

    Ganz anders sah dies Dr. Rainer Abbenseth, Leiter Corporate Affairs von ExxonMobil. Er rechnet damit, dass der Anteil erneuerbarer Energie an der Energieversorgung selbst bei starkem Anstieg in den nächsten Jahren nicht mehr als ein Prozent betragen werde. Er verwies zudem darauf, dass die hohen Kosten für Benzin das Resultat der hohen Steuern seien. Er prognostizierte, dass die Preise in den nächsten Jahren konstant bleiben werden.

    Als Erfolgsmodell für den Einsatz erneuerbarer Energie bezeichnete Prof. Dr. Hans Ruppert vom Geowissenschaftlichen Zentrum der Universität Göttingen das Projekt "Bioenergiedorf Jühnde", dessen wissenschaftliche Leitung er übernommen hat. Bei einem Ölpreis von zurzeit 50 Dollar pro Barrel rechne sich das auf Biomasse gegründete Konzept des nahe Göttingen liegende Modellprojektes Jühnde.

    Noch weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit ist die geothermische Energie, auch Geothermie genannt. Selbst dort, wo es nicht wie in Island heiße Quellen gibt, kann man sich die Erdwärme zunutze machen. Je nach Beschaffenheit des Gesteins und der Tektonik des Untergrunds steigt die Temperatur unter der Erde um bis zu 3 Grad pro hundert Meter Tiefe an. Pumpt man nun kaltes Wasser durch vorbereitete Bohrlöcher in die Erde, kann man es erwärmt wieder zu Tage fördern und die Wärme nutzen. Diese geothermische Energie sei - so Prof. Dr. Agust Gudmundsson von der Universität Göttingen - zukunftsfähig, weil preiswert, sauber, umweltfreundlich, sicher und immer verfügbar; eine Auffassung, der sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion anschlossen.

    Wo stehen wir in 25 Jahren in Sachen Energieversorgung? "Es gibt keinen Königsweg. Wir müssen an allen Schrauben drehen", so Prof. Dr.-Ing. Friedrich-Wilhelm Wellmer, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe.

    Teilnehmer bei der Podiumsdiskussion in der IWF (v.l.n.r.):
    · Dr. Rainer J. Abbenseth, Direktor Corporate Affairs, Exxon Mobil
    · Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Friedrich-Wilhelm Wellmer, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, BGR Hannover
    · Dr. Christian Eberl, Staatssekretär im Niedersächsischen Umweltministerium, Hannover
    · Alfred Thorwarth, ehemaliger Leiter der WDR-Programmgruppe Wissenschaft/Ökologie Köln
    · Prof. Dr. Hans Ruppert, Geowissenschaftlichen Zentrum der Universität Göttingen (Leiter Pilotprojekt Bioenergiedorf Jühnde)
    · Jörg Feddern, Energieexperte, Greenpeace Hamburg
    · Prof. Dr. Agust Gudmundsson, Geowissenschaftlichen Zentrum der Universität Göttingen (Geothermie)


    More information:

    http://www.iwf.de/geomovie/index_de.html
    http://www.iwf.de/Navigation/Unternehmen/Presse/Pressemitteilungen/Presse_2005/0...


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    Criteria of this press release:
    Biology, Economics / business administration, Environment / ecology, Geosciences, Law, Oceanology / climate, Politics
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     


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