Nr. 007 / 20. Januar 1997 / sho
Sparkassenstiftung nominierte Preistraeger fuer den Sparkassenpreis 1996
Zum Jahresende 1996 hat der Stiftungsrat der 1979 gegruendeten Sparkassenstiftung zur Foerderung von wissenschaftlichen Arbeiten an der Universitaet Karlsruhe aus dem Umweltbereich ueber die jaehrliche Preisvergabe entschieden: Zwei 1. Preise werden mit einer Preissumme von je 4.000 Mark, ein 2. Preis mit 3.000 Mark vergeben. Die Urkunden werden den Preistraegern im Rahmen eines Umweltkolloquiums am Mittwoch, 14. Mai 1997, an der Fridericiana ueberreicht.
Die mit einem 1. Preis ausgezeichnete Doktorarbeit von Rolf Wunsch befasst sich mit der Entwicklung von wirksamen Katalysatoren zur Entstickung von Dieselmotoren. Ab 1999 greifen mit EURO III hier verschaerfte Abgasgrenzwerte. Der dem Ottomotor nachgeschaltete bewaehrte 3-Wege-Katalysator ist beim Diesel aber nicht einsatzfaehig. Rolf Wunsch hat wirksame Katalysatoren entwickelt, die mit aeusserst geringen Mengen Stickoxide reduzierender Gase (Kohlenwasserstoffe) reagieren, die selbst bei der Verbrennung des Dieselkraftstoffs gebildet werden. Der Preistraeger stellt die Katalysatorkoerper nicht nur selbst her, er hat auch einen Versuchsstand aufgebaut und programmiert, mit dem er den von der EU geforderten Fahrzyklus simulieren und seine selbst entwickelten und gebauten Katalysatoren auch bei Lastwechsel des Motors auf ihre Wirksamkeit bei der Abgasreinigung pruefen kann.
Auch der 2. Preis, den Robert Meier fuer seine Diplomarbeit erhaelt, hat die Entstickung von Abgasen zum Inhalt. In diesem Fall geht es aber um die Reduktion von Stickoxiden in Brennkammern von Flugzeugtriebwerken. Die Verbesserung des Wirkungsgrads von Flugtriebwerken durch Druck- und Temperaturerhoehung fuehrte durch die veraenderten Verbrennungsreaktionen zu einem Anstieg der Stickoxidbildung in den Brennkammern. Durch die Zunahme des Luftverkehrs wird der steigende Stickoxidausstoss zu einer zunehmenden Bedrohung fuer die hoeheren Atmosphaerenschichten. In einer glaesernen Modellbrennkammer untersuchte Robert Meier die mit unterschiedlichen Flammenformen verbundene Stickoxid- und Kohlenmonoxidemissionen. Er fand heraus, dass bei bestimmten Mischungs- verhaeltnissen zwischen Brennstoff und Luft allein die Veraenderung der Flammenform die Stickoxidemission im Vergleich mit konventionellen Zerstaeuberduesen vermindern kann. Wuerde die Luftflotte mit dem untersuchten Zerstaeubertyp ausgestattet bzw. nachgeruestet, bestuende Aussicht auf eine einfache und wirkungsvolle Senkung der Schadstoffemissionen im Flugverkehr.
Der zweite Preistraeger mit einem 1. Preis, Ralf Maus, untersuchte Luftfilter (Tiefenfilter), wie sie in Klimaanlagen und Atemschutzgeraeten eingesetzt werden, auf ihre Wirksamkeit bei der Zurueckhaltung (Abscheidung) von biologischen Partikeln (Bakterien, Pilzsporen, Pollen). Diese Partikel koennen Allergien oder sogar Krankheiten ausloesen. Die Messungen ergaben, dass nur hoeherwertige Feinstaub- und Schwebstoffiltermedien geeignet sind, diese gesundheitsgefaehrdenden Partikeln zurueckzuhalten. Die in Klimaanlagen im allgemeinen allein verwendeten Grobstaubfiltermedien zeigen eine relativ hohe Durchlaessigkeit fuer die genannten biologischen Partikeln. Einige Partikeln (z.B. Pilzsporen) erhalten ihre Vitalitaet ueber mehrere Tage aufrecht. Eine wirksame Kontrolle kann zwar bei geeigneter Filtermedienwahl garantiert werden, doch zur effizienten Abtoetung der Mikroorganismen ist eine Verbesserung der Filtertechnik erforderlich. Mit Ralf Maus' Arbeit wird ein wichtiger Beitrag zur menschlichen Gesundheit geleistet und ausgezeichnet.
Naehere Informationen: Ulrich Becksmann, Geschaeftsfuehrer des Forschungszentrums Umwelt (FZU) der Universitaet Karlsruhe, Tel. 0721/608-2053
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Oceanology / climate
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German
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