Die Veranstaltung im Rahmen der Europawoche am 3. Mai in der Hochschule Harz war hochkarätig besetzt. Sachsen-Anhalts Europaminister Rainer Robra hatte sich ebenso Zeit genommen wie Ulrich Stockmann und Dr. Horst Schnellhardt, die Sachsen-Anhalt im europäischen Parlament vertreten. An den Workshops, die das Kernstück der Veranstaltung bildeten, nahmen weitere Europapolitiker und -politikerinnen des Landes teil. Bei so viel Prominenz, die dem überwiegend studentischen Publikum vorher meist unbekannt war, dauerte es eine Weile, bis beide Seiten sich an den Diskussionsforen beteiligten. "Das erleben wir überall bei Veranstaltungen dieser Art", so ein anwesender Parlamentarier: "Die Leute erleben Europa als weit weg, und erst durch Information und im Gespräch merken sie, wie interessant und wichtig europäische Belange für sie vor Ort sind."
Die mangelnde Transparenz der europäischen Prozesse, so Dr. Schnellhardt in seiner Rede, tragen hier ungünstig bei. Gerade Jugendliche seien schwer für das Thema zu gewinnen, obwohl sie es im Grunde sind, die Europa zukünftig gestalten sollen. Leichter war der Zugang da für die Studierenden des Studiengangs "Europäisches Verwaltungsmanagement" am Fachbereich Verwaltungswissenschaften. Gut vorbereitet auf die seltene Gelegenheit, stellten sie äußerst kundige Sachfragen, beispielsweise zur bevorstehenden europäischen Verfassung. Dr. Schnellhardt betonte darüber hinaus die Wichtigkeit der gemeinsamen Verfassung, die hoffentlich nicht zu spät käme. Rainer Robra hatte in seinem Vortrag auf den Lissabon-Prozess verwiesen, wonach Europa zur führenden Wissensregion in der Welt werden möchte. Der "Realist" Robra fügte hinzu, er wäre allerdings vorerst froh, wenn die Europäer nicht weiter den Anschluss verlieren würden, besonders gegenüber den stark expansiven Regionen in Asien.
Für die Studierenden waren auch die von den Politikern erwähnten Praktikumsmöglichkeiten höchst attraktiv, so z. B. im Verbindungsbüro Brüssel. Der jüngste Jahrgang des "Europäischen Verwaltungsmanagements" wird schon in der Pfingstwoche in der Lage sein, den EU-Parlamentariern einen persönlichen Besuch abzustatten. Die in Kooperation mit dem Brüsseler Verbindungsbüro von Prof. Dr. Matthias Rösener organisierte Exkursion wird die Studierenden eine Woche lang in die europäische Politwelt entführen. Sie werden das Europäische Parlament, die Kommission und den Rat besuchen und damit alle entscheidenden Instanzen europäischer Politik.
Wie man schon bei der Europaveranstaltung an der Hochschule Harz sah, kann man die Nähe Europas am besten im persönlichen Kontakt erleben. Sicher bietet die Exkursionswoche für das 2. Semester des europäischen Verwaltungsstudiengangs hierzu gute Gelegenheit.
Prominenz im Rahmen der Europawoche am 3. Mai 2005 an der Hochschule Harz zu Besuch
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