idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/20/2005 13:05

Neue Studie hilft bei der Therapiefindung von Prostatakrebs

Bettina-Cathrin Wahlers Pressestelle der DGU
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

    Die Ergebnisse einer aktuellen skandinavischen Studie können als entscheidender Wegweiser bei der Findung der individuell richtigen Therapie von Prostatakrebs dienen.

    "Die Studie bestätigt, dass die Radikaloperation des Prostatakrebses im Frühstadium zu einer langfristigen Heilung führen kann", sagt Dr. Jan Fichtner, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU). Bei geschätzten 43.000 Neuerkrankungen an Prostatakrebs stellt diese Tumorart die häufigste Krebstodesursache des älteren Mannes in Deutschland dar. Bei jedem einzelnen Betroffenen stellt sich die Frage nach der individuell optimalen Therapie, die häufig kontrovers diskutiert wird.
    Die Alternativen heißen Radikaloperation oder abwartende Kontrolle. Die Studie der Mediziner der Universität Uppsala, die in der Mai Ausgabe des New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, zeige nun erstmals klare Vorteile der Operation gegenüber einer abwartenden Kontrolle, so Dr. Fichtner. Dabei wurden 697 Patienten mit einem Prostatakrebs im Frühstadium zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt. Bei der ersten Gruppe wurde eine Radikaloperation der Prostata durchgeführt (347 Patienten) wohingegen in der zweiten Gruppe (348 Patienten) lediglich regelmäßige Kontrollen und bei Tumorwachstum nicht-operative Therapien eingesetzt wurden.
    Nach einer medianen Nachbeobachtung von 8,2 Jahren zeigte sich, dass in der Radikaloperation-Gruppe 30 Patienten (8,6%) tumorbedingt verstarben, wohingegen in der zweiten - lediglich kontrollierten - Gruppe 50 Patienten (14,4%) im gleichen Zeitraum am Prostatakrebs verstorben sind. Neben einer Senkung der Sterblichkeit in der Gruppe der operierten Patienten zeigte sich als zweiter, wesentlicher Aspekt der Studie, dass in der operierten Patienten-Gruppe deutlich weniger Metastasen (10,7% weniger) und lokale Komplikationen (25,1% weniger) auftraten als in der nicht-operierten Gruppe.
    Diese Beobachtung sei besonders wichtig, sagt Dr. Fichtner, da Metastasen erhebliche Schmerzen und Probleme im Krankheitsverlauf bereiten. "Die Erkenntnisse dieser Studie stellen eine wesentliche Hilfe in der Festlegung der Therapie betroffener Männer dar, wobei die Entscheidung zur Operation von einer Reihe weiterer Faktoren wie unter anderem Patientenalter und Begleiterkrankungen abhängig ist", so DGU-Vorstandsmitglied Dr. Fichtner.


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).