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05/20/2005 20:08

Gestufte Studiengänge in der Lehrerausbildung

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Frühjahrstagung der Kommission "Professionsforschung und Lehrerbildung" in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) am 26. und 27. Mai 2005 im Schloss Rauischholzhausen

    Die Frühjahrstagung der Kommission "Professionsforschung und Lehrerbildung" in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) zum Thema "Implementation, Akkreditierung und Evaluation gestufter Studiengänge in der Lehrerausbildung" findet am 26. und 27. Mai 2005 im Schloss Rauischholzhausen, der Tagungsstätte der Universität Gießen, statt. Prof. Dr. Jochen Wissinger, Institut für Schulpädagogik und Didaktik der Sozialwissenschaften der JLU, ist es in seiner Funktion als Vorsitzender dieser Kommission gelungen, ein Thema nach Gießen zu bringen, das hochaktuell und damit auch für die Justus-Liebig-Universität von besonderer Relevanz ist. So soll zum Beginn des kommenden Wintersemester 2005/06 die Modularisierung der Lehramtsstudiengänge abgeschlossen sein.

    Das neue Hessische Lehrerausbildungsgesetz sieht eine Umstrukturierung der Lehramtsstudiengänge auf die Abschlüsse Bachelor und Master nicht vor, die Umstellung des erziehungswissenschaftlichen Hauptfachstudiums in das Bachelor- und Master-System ist aber auch in Gießen in vollem Gange. Andere Bundesländer haben sich auch bei der Lehrerausbildung für die neue Ausbildungsstruktur entschieden und machen bereits erste Erfahrungen mit dem Bachelor-Master-System in der Lehrerausbildung.

    Berücksichtigt man, dass die Anforderungen der Bologna-Erklärung von 1999, die Schaffung eines gemeinsamen und harmonischen europäischen Hochschulraumes, bis zum Jahre 2010 umgesetzt sein sollen, so versteht es sich von selbst, dass sich die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) an einer bundesweiten, fachwissenschaftlichen Diskussion beteiligt. Dazu hat die DGfE bereits im Dezember 2004 ein Strukturmodell für die Lehrerausbildung im Bachelor-Master-System vorgelegt.

    Die Kommission "Professionsforschung und Lehrerbildung" in der DGfE, die Professionsforscher in der Erziehungswissenschaft zusammenführt, versammelt nun auf ihrer Frühjahrstagung im Schloss Rauischholzhausen nicht nur Teilnehmer aus der Erziehungswissenschaft, sondern auch Gäste aus den Kultus- und Wissenschaftsministerien der Bundesländer. Ziel ist es, die praktische Reformarbeit durch erste vorliegende Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Forschung zu begleiten. Die Tagung bietet somit die Möglichkeit, fachpolitische und normative Anliegen zu diskutieren, erste Erfahrungen mit den Prozessen der Umwandlung der Studiengänge in der Lehrerausbildung auszutauschen und zu analysieren und daraus resultierende Anforderungen für die anstehenden Aufgaben bei der Neu-Konzipierung der Lehramtsstudiengänge zu reflektieren.

    Das breite Spektrum der Tagungsteilnehmer wird bei einem Blick auf die Referenten und ihre Vortragsthemen deutlich. Nach einer Begrüßung und Einführung durch Prof. Dr. Jochen Wissinger werden am Vormittag des 26. Mai Prof. Dr. Josef Keuffer von der Universität Bielefeld über die "Lehrerbildung als Berufswissenschaft" und Prof. Dr. Walter Herzog von der Universität Bern über "Disziplin und Profession im Dilemma - die Perspektive der Wissenschaftsforschung" referieren. Am Nachmittag richtet sich der Blick auf den Stand der Ausbildungsreform, und es werden Modelle, Erfahrungen und empirische Befunde präsentiert und diskutiert. Unter anderem wird Dr. Martin Winter vom Institut für Hochschulforschung in Wittenberg einen Vergleich zwischen "BA-MA-Modellen in der Lehrerbildung" anstellen, und Prof. Dr. Charlotte Röhner, Universität Wuppertal, über die "Implementation eines MA-Studiengangs in der Gymnasiallehrerausbildung" berichten. Am 27. Mai wird sich die Tagung dann der Akkreditierung und Steuerung der Reform der Lehrerausbildung zuwenden. Edna Habel von der Agentur für Qualitätssicherung durch Akkreditierung von Studiengängen, Bonn, präsentiert den Tagungsteilnehmern "Prinzipien und Standards der Akkreditierung von Lehramtsstudiengängen", Prof. Dr. Doris Lemmermöhle, Universität Göttingen, wird über "Erfahrungen mit der Akkreditierung eines Lehramtsstudiengangs" berichten, und Prof. Hermann Saterdag, Beauftragter des Ministers für die Reform der Lehrerausbildung aus dem Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz wird über die "Lehrerausbildungsreform und ihre bildungspolitische Steuerung" referieren.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Jochen Wissinger
    Institut für Schulpädagogik und Didaktik der Sozialwissenschaften
    Tel: 0641/99-24111
    Email: sekretariat-wissinger@erziehung.uni-giessen.de


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