Auf seinen Frühjahrssitzungen in Jena hat der Wissenschaftsrat die Beschaffung eines Hochleistungsrechnersystems für den Verbund der Norddeutschen Länder für Hoch- und Höchstleistungsrechnen empfohlen. Diesem Verbund gehören die Bundesländer Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an. Die beiden identischen Hochleistungsrechner mit jeweils 25 Teraflop/s Spitzenleistung sollen 2006 an den Standorten Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin und Regionales Rechenzentrum Niedersachsen in Hannover installiert werden. Die Gesamtkosten des Rechnersystems belaufen sich auf 30 Mio. Euro. Mit dieser Installation wird die Ebene der Hochleistungsrechner bundesweit deutlich gestärkt.
Die Verfügbarkeit von Hoch- und Höchstleistungsrechnern für Wissenschaft und Forschung ist ein entscheidender Standortfaktor im internationalen Wettbewerb. Sie werden in Wissenschaft und Industrie als forschungsunterstützende Instrumente insbesondere dort eingesetzt, wo reale Experimente nicht möglich, zu zeitaufwändig oder zu teuer sind. So wurden in den zurückliegenden Jahren zahlreiche wissenschaftliche Durchbrüche erzielt, die auf Rechnern niedrigerer Leistung nicht möglich gewesen wären. Dies betrifft beispielsweise Simulationen in den Ingenieurwissenschaften, Physik, Chemie sowie Klima- und Umweltforschung.
Die Empfehlung wurde vom "Nationalen Koordinierungsausschuss zur Beschaffung und Nutzung von Höchstleistungsrechnern" des Wissenschaftsrates vorbereitet. Dieser Koordinierungsausschuss begutachtet alle Anträge auf Einrichtung von Hoch- und Höchstleistungsrechnern und deren infrastrukturelle Peripherie, die für universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen gemeinsam aus Fördermitteln des Bundes und der Länder beschafft werden sollen.
Hinweis: Die "Stellungnahme zur Beschaffung eines Nachfolgesystems des Rechnerverbundes der Norddeutschen Länder für Hoch- und Höchstleistungsrechnen" (Drs. 6668/05) wird im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per Email (post@wissenschaftsrat) angefordert werden.
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