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Trotz der wissenschaftlichen Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechterforschung sind im Alltagsbewusstsein - bis in die Wissenschaft hinein - immer wieder Unterscheidungen von Eigenschaften für Frauen und Männer zu finden, die letztlich gängige Geschlechterklischees bestätigen. Im Rahmen der interdisziplinären Veranstaltungsreihe "Wissenschaftlerinnen im Blick", die von der Gleichstellungsbeauftragten zusammen mit Hochschullehrerinnen der Technischen Universität Braunschweig durchgeführt wird, ist ein Sammelband zu diesem Thema entstanden. Die Publikation "Was ist weiblich - was ist männlich? Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften" bietet einen unkomplizierten Einstieg in den Stand der Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften, der bisher eher verstreut in Spezialliteratur zu finden war.
Acht Repräsentantinnen der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften präsentieren hier die aktuellen Erkenntnisse zu Gleichheiten und Unterschieden unter den Geschlechtern zugleich mit den wesentlichen theoretischen Zugängen zur Frauen- und Geschlechterforschung heute.
So beziehen sich Carol Hagemann-White und Regine Gildemeister in ihren Beiträgen in unterschiedlicher Weise auf die Entstehung und Verfestigung von Geschlechterunterschieden der Interaktionen. Angelika Wetterer fragt in interaktionistischer Sichtweise nach der Verfestigung oder Überwindung herkömmlicher Geschlechtertrennung durch das Gender Mainstreaming. Regina Becker-Schmidt und Gudrun-Axeli Knapp weisen die Auswirkungen gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse auf Geschlechter-Ungleichheiten - einerseits in ihrer Auswirkung auf Geschlechterrollen, andererseits in Verbindung mit anderen Dimensionen sozialer Ungleichheit -- nach. Beate Krais und Margareta Steinrücke knüpfen an die Konzeption Bourdieus zu Ungleichheiten und den Geschlechtern an. Sigrid Metz-Göckel beschäftigt sich mit Möglichkeiten der Rekrutierung weiblicher Eliten.
Das Buch ist mit einer Einführung der Herausgeberin sowie Kurzbiographien der Beiträgerinnen ausgestattet und bietet mit viel weiterführender Literatur Möglichkeiten auch für eine vertiefende Beschäftigung für Studierende und alle sonstigen Interessierten.
Möglich wurden die bisherigen drei Veranstaltungsreihen "Wissenschaftlerinnen im Blick" durch die Unterstützung der Hochschule sowie des Braunschweigischen Hochschulbunds. Die Buchpublikationen, deren dritter Teil jetzt vorliegt, werden gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur - sie sind auch als Beitrag zur Institutionalisierung des Braunschweiger Zentrums für Gender Studies gedacht.
Ulrike Vogel (Hg.) 2005: Was ist weiblich - was ist männlich? Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Bielefeld, Kleine Verlag, 200 S. (19,40 Euro).
Criteria of this press release:
Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Scientific Publications
German
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