Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde würdigt der Fachbereich Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften der FernUniversität Hagen am Mittwoch, 26. Mai, das politische und soziale Wirken von Liselotte Funcke, Bundestagsvizepräsidentin a. D., Staatsministerin a. D. und frühere Ausländerbeauftragte der Bundesregierung.
Liselotte Funcke leistete einen hervorragenden Beitrag zur Entwicklung einer politischen Kultur in der Bundesrepublik Deutschland. Über 40 Jahre lang setzte sie sich für Gesellschaft und Staat ein: als Parlamentarierin im Landtag von Nordrhein-Westfalen und im Bundestag, als Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, als Vizepräsidentin des Bundestages und als ehrenamtliche Beauftrage der Bundesregierung für die Integration der ausländischen Arbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen. Neben diesen politischen Aufgaben und Ämtern engagierte sich Liselotte Funcke in der evangelischen Kirche ebenso wie für die Stadt Hagen oder deren FernUniversität.
Die bundesweit größte Aufmerksamkeit und gleichzeitig nachhaltigste Wirkung erzielte sie als Ausländerbeauftragte der Bundesregierung von Januar 1981 bis Juni 1991. Dieses Amt wurde durch Frau Funcke dauerhaft geprägt. Ihre Amtsführung ist bis heute der Maßstab für ihre Nachfolgerinnen. In diesem Amt gab es Anlässe für Konflikte mit den jeweiligen Bundesregierungen und für deutliche öffentliche Worte, die von der Regierungsmehrheit keineswegs immer begrüßt werden.
Liselotte Funcke hat mit ihrem Eintreten gegen den Obrigkeitsstaat und für einen liberalen Umgang mit Schwächeren aus sozialer Verantwortung ebenso wie mit ihren von nüchterner Analyse getragenen und mit Augenmaß vertretenen Positionen in weiten Bereichen der Gesellschaftspolitik immer wieder gegen Mehrheitspositionen gefochten und um neue Mehrheiten gerungen. Mit ihrer Tätigkeit als Beauftragte der Bundesregierung hat Frau Funcke publizistisch und politisch einen entscheidenden Beitrag zur Überwindung der völkischen Konzeption des deutschen Nationalstaates geleistet.
Charakteristisch für ihre politischen und sozialen Tätigkeiten war, wie nüchtern und unaufgeregt sie umstrittene Probleme und Situationen analysierte, sich dabei gleichzeitig für die Schwächeren in der Gesellschaft einsetzte und Bausteine für die Entwicklung zu einer zivilen Gesellschaft zusammentrug.
Criteria of this press release:
History / archaeology, Law, Politics, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Personnel announcements
German
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