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05/26/1999 12:09

Weniger Pestizide - Mehr Baumwolle

Erwin Northoff Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen

    EU UNTERSTÜTZT FAO-PROJEKT MIT
    23,5 MILLIONEN MARK

    Rom, 26. Mai - Die umweltfreundliche Produktion von Baumwolle ist Ziel eines Entwicklungsprojektes in Asien, das die Europäische Union (EU) mit 23,5 Millionen Mark (12 Millionen Euro) finanzieren wird. An dem Programm nehmen Bangladesch, China, Indien, Pakistan, die Philippinen und Vietnam teil. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist für das Baumwollprojekt verantwortlich, teilte die UN-Sonderorganisation in Rom mit.

    Bei Baumwolle werden nach FAO-Angaben weltweit am meisten Insektizide eingesetzt. Der Umsatz an Insekten-Bekämpfungsmitteln betrug 1995 rund 12 Milliarden Dollar, auf Baumwolle entfielen davon 1,8 Milliarden Dollar, das waren 14 Prozent.

    Mit China, Indien und Pakistan nehmen drei der vier grössten Baumwollproduzenten der Welt an dem EU/FAO-Projekt teil, sie produzieren 46 Prozent der global erzeugten Baumwolle. Auf China, Indien und Pakistan entfallen über zwei Drittel der weltweit mit Insektiziden behandelten Baumwollfelder. Diese Länder gelten als Hauptabsatzmärkte für die nationale und internationale Pestizidindustrie.

    Mit dem Projekt sollen der Einsatz von Insektiziden um mehr als 50 Prozent gesenkt und die Ernten gleichzeitig gesteigert werden, so die FAO. Pilotprojekte der Asiatischen Entwicklungsbank in China, Indien und Pakistan haben bereits bewiesen, dass die Baumwollbauern mit weniger Pestiziden mehr Baumwolle erzeugen können.

    Rund 90 000 Kleinbauern werden in den kommenden fünf Jahren darin ausgebildet, integrierte Schädlingsbekämpfungsmethoden anzuwenden. In rund 3 800 Gruppen (Field Schools) werden sie genaue Informationen über das Ökosystem Baumwolle erhalten.

    Im einzelnen werden sie darin unterrichtet, Schädlinge wie die Weisse Fliege und Kapselwürmer zu kontrollieren und zum Teil per Hand zu entfernen, die natürlichen Feinde zu erhalten und eine vielfältige Fruchtfolge einzuhalten. Dabei soll das Gleichgewicht zwischen Schädlingen und ihren Feinden erhalten und der Einsatz von Insektiziden auf das absolute Minimum beschränkt bleiben. Besonders Frauen werden an der Ausbildung teilnehmen.

    "Die Bauern werden sehen, dass ein Baumwollfeld, das nicht mit Insektizden besprüht worden ist, nicht unbedingt von Schädlingen zerstört wird. Das EU/FAO-Projekt wird den Ländern helfen, auf umweltverträgliche Weise mehr Baumwolle zu erzeugen und mehr Einkommen zu schaffen", sagte Niek van der Graaff, Leiter des FAO-Pflanzenschutzdienstes.

    In vielen Entwicklungsländern ist es nahezu unmöglich, Pestizide sicher anzuwenden. Schutzkleidung ist enorm teuer und kann bei tropischer Hitze kaum getragen werden. Viele Pestizide sind für die Gesundheit höchst riskant und gefährden die Umwelt. Sie führen zu Vergiftungen, viele Pflanzen werden gegen Schädlinge resistent und die natürlichen Feinde werden beim Gebrauch von Schädlingsbekämpfungsmitteln vernichtet.

    Die FAO arbeitet seit den 60er Jahren an integrierten Methoden zur Schädlingsbekämpfung. Mehr als eine Million Bauern nehmen inzwischen in 12 Ländern Asiens an umweltfreundlichem Reis- und Gemüseanbau teil.

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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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