idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/01/2005 12:03

Unsichere Finanzierung, mangelnde Integration: Ausländische Studierende besser unterstützen!

Stefan Grob Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Studentenwerk

    (Berlin, 1. Juni 2005) Immer mehr ausländische Studierende wählen Deutschland als Studienort, immer mehr deutsche Studierende gehen ins Ausland. Die wirtschaftliche und soziale Lage vieler international Studierender bleibt aber schwierig. Rund 40% der 246.000 ausländischen Studierenden haben Probleme bei der Studienfinanzierung und nur unzureichende soziale Kontakte zu ihren deutschen Kommilitoninnen und Kommilitonen. Dies geht aus der neuen Studie "Internationalisierung des Studiums" hervor, die die Bundesministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn heute zusammen mit Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, dem Präsidenten des Deutschen Studentenwerks (DSW), in Berlin vorgestellt hat.

    Rinkens zeigte sich erfreut darüber, dass die studentische Mobilität insgesamt zugenommen hat: Weltweit sind 2,7 Millionen Studierende unterwegs. Deutschland stellt ausländischen Studierenden mehr als ein Zehntel seiner Studienplätze zur Verfügung, während alleine im Jahr 2003 fast 20% der deutschen Studierenden Auslandserfahrung gesammelt haben.

    Allerdings betonte Rinkens, dass gerade die wirtschaftliche und soziale Situation ausländischer Studierender nach wie vor schwierig und ihrem Studienerfolg nicht förderlich sei. 38% geben an, dass ihnen die Studienfinanzierung am meisten Schwierigkeiten bereite. Die überwiegende Mehrheit hat ihren Studienaufenthalt in Deutschland selbst organisiert und ist dringend auf Nebenjobs angewiesen. Ebenfalls 38% bezeichnen den mangelnden Kontakt zu deutschen Studierenden als Hauptschwierigkeit im Studium. Rund ein Drittel der ausländischen Studierenden hat Probleme bei der Zimmer- bzw. Wohnungssuche. Dies alles hindere ausländische Studierende daran, sich voll auf ihr Studium zu konzentrieren, sagte Rinkens. Er erinnerte daran, dass die Studentenwerke bereits 35% ihrer rund 176.000 Wohnheimplätze an ausländische Studierende vergeben haben und deren Integration über Wohnheim-Tutorenprogramme unterstützen.

    Eine gesicherte Studienfinanzierung, mehr Nebenjobs, ausreichend Wohnraum und eine bessere Integration: Um diese Ziele zu erreichen, müssten Politik, Wirtschaft, die Hochschulen und auch alle Studierenden an einem Strang ziehen, mahnte Rinkens: "Nur gemeinsam können wir die sozialen Herausforderungen der Internationalisierung meistern."

    Auch die Auslandsmobilität der deutschen Studierenden hängt stark von sozialen Faktoren ab. Studierende aus einkommensstarken, bildungsnahen Familien gehen doppelt so häufig ins Ausland wie jene aus einkommensschwachen Haushalten. "Diese Schieflage muss beseitigt werden, internationale Mobilität sollte allen Studierenden offen stehen, unabhängig vom Geldbeutel", forderte Rinkens. Die bestehenden Förderprogramme müssten ausgebaut werden.

    Rinkens resümierte: "Wer die Attraktivität Deutschlands als Studienort nachhaltig sichern und den Studienerfolg international Studierender unterstützen will, steht auch in der Verantwortung, die wirtschaftliche und soziale Infrastruktur auszubauen. Sie ist ein genauso wichtiger Faktor für den Studienerfolg wie gute Lehre und fachliche Betreuung."

    Hintergrund
    Die Studie "Internationalisierung des Studiums: Ausländische Studierende in Deutschland, deutsche Studierende im Ausland" ist eine Sonderauswertung der aktuellen 17. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, die alle drei Jahre die soziale und wirtschaftliche Lage der Studierenden abbildet. Seit 1997 werden auch die ausländischen Studierenden einbezogen. Die aktuelle, repräsentative Sonderauswertung wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und durchgeführt von HIS, Hochschul-Informations-System GbmH in Hannover. Als Datengrundlage dienen eigens entworfene Fragebögen für ausländische Studierende.

    Die Studie "Internationalisierung des Studiums" steht in einer deutschen und einer englischen Fassung im Internet zum Download bereit:
    www.studentenwerke.de/se/2004/Internat_de.pdf
    www.studentenwerke.de/se/2004/Internat_en.pdf

    Die Ausführungen von DSW-Präsident Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens finden Sie hier: www.studentenwerke.de/pdf/stellungnahme_01_06_05.pdf

    Fragen? Wenden Sie sich bitte an Stefan Grob, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 030/29 77 27-20, E-Mail: stefan.grob@studentenwerke.de


    More information:

    http://www.studentenwerke.de


    Images

    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).