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11/03/1997 00:00

Professur für rechnerintegrierte Produktentwicklung besetzt

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Zukunftsweisend für den Maschinenbau

    Forschung und Lehre im Maschinenbau wurden jetzt an der TU Clausthal mit der Ernennung von Professor Dr.-Ing. Norbert Müller verstärkt. Er kommt aus der Industrie und hat viele Jahre bei der Firma Pittler gearbeitet. Professor Müller nimmt die rechnerintegrierte Produktentwicklung am Institut für Maschinenwesen wahr, ein neuer Zweig des Konstruktionswesens, bei welchem der Konstrukteur nicht mehr einsam allein die Konstruktion entwirft, sondern im Verbund mit allen Kundigen des Unternehmens in der Fertigung und im Verkauf zusammenarbeitet und Kundenwünsche und Gesichtspunkte des Recyclings in seine Überlegungen mit einbezieht. So kann bereits am Rechner der gesamte Lebenszyklus eines Produktes in einer Simulation schon während der Produktentwicklung gedanklich vorweggenommen und Alternativen bedacht werden. Hierzu gehört auch, daß über mehrere Standorte verteilt ein Produkt gemeinsam konstruiert wird. Ein Ingenieur bespielsweise in Indien arbeitet auf der Basis des Entwurfs seines deutschen Kollegen weiter. Per Rechner werden die "Konstruktionsgespräche" um die ganze Welt geführt. Dieses vielfältige Wissen aufzubereiten, helfen rechnergestützte Konstruktionsprogramme, welche den Konstrukteur mit allen wesentlichen Informationen versorgen. Lehrstühle für die rechnergestützte Produktentwicklung wurden erst an ganz wenigen Technischen Hochschulen eingerichtet. Das Institut für Maschinenwesen hat in zwei großen BMBF-Projekten zu CIM und Qualitätsmanagement Forschungsarbeiten geleistet.

    Professor Müller vereint reiche Praxiserfahrung mit gutem theoretischen Hintergrund. Er studierte zunächst an einer Fachhochschule, ging sodann in die Industrie, von dort an die Technische Hochschule Darmstadt und absolvierte sein Universitätsstudium. Nach einem erneuten Industrieaufenthalt kam Müller 1980 an die TU Clausthal und war am Aufbau des CIM-Labors im Institut für Maschinenwesen beteiligt. Heute besitzt es, nicht zuletzt dank Müllers Engagements, wie der Rektor, Professor Dr.-Ing. Peter Dietz sagte, - einen finanziellen Gegenwert von rund fünf Millionen DM. CIM steht für Computer Integrated Manufacturing, die rechnergestützte Fertigung. Dies heißt, der Konstrukteur entwirft eine "Zeichnung" für das Bauteil, gibt diese an die Maschine in der Fertigung über Datenleitungen weiter, die Maschine übersetzt die Zeichnung in ein Arbeitsprogramm für die Bearbeitung des Bauteiles, und die Fertigung kann beginnen. Daß ein solcher Ablauf eine Vision einer anderen Fabrik ist, in welcher der Mensch denkt, die Maschine ganz als sein williger und einsichtsvoller Gehilfe agiert, ist klar: Alle kreativen Aufgaben für den Ingenieur, alle Routinearbeiten sollen an die Maschine delegiert werden, das ist, vereinfacht gesagt, die Leitidee des CIM-Konzeptes und der rechnerintegrierten Produktentwicklung in der Konstruktion. Dementsprechend viel muß auch noch getan werden, um die Vision in die Realität zu überführen.

    Professor Müller blieb während seiner Tätigkeit im Sonderforschungsbereich 180 "Konstruktion verfahrenstechnischer Maschinen unter besonderen mechanischen, thermischen und chemischen Bedingungen" freiberuflich als Ingenieur tätig und wurde 1990 promoviert. Nun kehrt Professor Müller an seine Universität zurück. Der Rektor gratulierte und freute sich auf die gute Zusammenarbeit und Ergänzung in Forschung und Lehre.


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    Mechanical engineering
    transregional, national
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    German


     

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