Hatten die Dinosaurier nun einen Vogel oder nicht? Tatsächlich mehren sich die Hinweise, dass die modernen Vögel die gefiederten Nachfahren der ausgestorbenen Riesenechsen sind. So wurde etwa kürzlich im Fachmagazin Science berichtet, dass es sich bei einem im US-amerikanischen Montana gefundenen Tyrannosaurus rex-Fossil um ein Weibchen handelte, das gerade ovulierte, also Eier produzierte. Im Beinknochen war spezielles Gewebe gefunden worden, das sonst nur bei Vogelweibchen vor und während der Eiablage vorkommt. Das Gewebe dient als Reservoir für Kalzium, das in die Eischale eingebaut und nach der Eiablage wieder aufgelöst wird.
Auch Professor Luis Chiappe, Paläontologe vom Natural History Museum in Los Angeles, beschäftigt sich mit dem Ursprung der Vögel und deren Abstammung von den Dinosauriern. Er wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung für seine herausragenden Leistungen mit dem Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreis ausgezeichnet und arbeitet derzeit in München.
Wir laden Sie sehr herzlich ein zu seinem Vortrag
"The origin of birds"
am Freitag, 10. Juni 2005,
um 14.15 Uhr
im Paläontologischen Museum, München.
München war schon immer und ist jetzt gerade besonders attraktiv für Paläontologen. Zwei LMU-Forscher konnten vor kurzem die Entdeckung einer Dinosaurierart mit neuen Eigenschaften in Argentinien melden. Brachytrachelopan mesai ist anders gebaut als nahe verwandte Arten und hat sich wohl auch anders verhalten. Zudem ist Bayern die Heimat des Urvogels Archaeopteryx. Das sollte besonders interessant sein für Chiappe, der sich entschieden hat, die Gelder des Friedrich-Wilhem-Bessel-Forschungspreises für seine Forschung in München zu verwenden.
Während seiner Zeit in München arbeitet Chiappe an einem neuen, bisher unbekannten Dinosaurier aus Bayern, der wie der Archaeopteryx aus den Plattenkalken der Oberjura-Zeit vor rund 150 Millionen Jahren stammt und Licht in den stammeskundlichen Übergang der Dinosaurier zu den Vögeln werfen soll. Diese Studie erfolgt in Kooperation mit der Münchner Paläontologin Dr. Ursula Göhlich. Drei eng verzahnte Institutionen werden Chiappe und Göhlich bei ihrer Arbeit unterstützen: die Sektion Paläontologie des Departments für Geo- und Umweltwissenschaften der Universität München, das GeoBio-CenterLMU und die Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie.
Das GeoBio-Center an der LMU ist eine fächerübergreifende Wissenschaftsgemeinschaft mit internationaler Forschungsausrichtung. Der Name steht für "Zentrum für Geobiologie und Biodiversitätsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München", wobei Geobiologie die Wissenschaft der gegenseitigen Wechselwirkungen zwischen belebter und unbelebter Erde ist. Am GeoBio-CenterLMU arbeiten Wissenschaftler der LMU, der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, der Technischen Universität München und aus der freien Wirtschaft zusammen. Das GeoBio-CenterLMU wurde im August 2002 gegründet.
Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung verleiht jährlich nur wenige, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gestiftete Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreise. Mit diesen Preisen werden Spitzenwissenschaftler aus dem Ausland im Alter bis zu 45 Jahren, die in ihrem Fachgebiet bereits als herausragende Experten anerkannt sind, für ihre bisherigen Leistungen in der Forschung ausgezeichnet. Die Preisträger werden eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von insgesamt einem halben bis zu einem ganzen Jahr durchzuführen. Die Preissumme stammt aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Reinhold Leinfelder
Lehrstuhl für Paläontologie und Historische Geologie
Department für Geo- und Umweltwissenschaften der LMU
Tel: 089/2180-6630
Fax: 089/2180-6601
E-Mail: leinfelder@lmu.de
Criteria of this press release:
Geosciences
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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