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06/13/2005 10:36

Sprechstunde für Prostatakrebs-Patienten

Dr. med. Eva M. Kalbheim Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Deutsche Krebshilfe fördert interdisziplinäres Beratungszentrum

    Berlin (nh) - Um Prostatakrebs-Patienten umfassend über die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten zu beraten, wurde an der Berliner Charité, Campus Benjamin Franklin (CBF) eine "Interdisziplinäre Sprechstunde" für Betroffene eingerichtet. In diesem Beratungszentrum klären Urologen und Strahlentherapeuten den Patienten gemeinsam über mögliche Therapie-Optionen auf und gewährleisten so eine neutrale und individuell angepasste Therapie-Empfehlung. Die Deutsche Krebshilfe fördert das seit vier Jahren erfolgreich laufende Projekt jetzt erneut mit fast 140.000 Euro.

    Operation, Bestrahlung oder "wait and see", also erst einmal abwarten und beobachten: Beim Prostatakarzinom gibt es oft mehrere Behandlungsmöglichkeiten. "So kann beispielsweise die Strahlentherapie eine gute Alternative zur radikalen Operation sein", erklärt Professor Dr. Wolfgang Hinkelbein, Direktor der Klinik für Radio-Onkologie am CBF der Berliner Charité. "Die besondere Schwierigkeit für den Patienten, sich für die eine oder andere Möglichkeit zu entscheiden, besteht darin, dass mit den verschiedenen Therapien unterschiedlich starke Nebenwirkungen verbunden sind", erläutert der Strahlentherapeut, der zusammen mit Professor Dr. Kurt Miller, Direktor der Urologischen Klinik am CBF, das Beratungszentrum leitet. "Der Betroffene muss für sich klären, welche Nebenwirkungen er in Kauf nehmen will."

    So kann eine radikale Entfernung der Prostata zu Inkontinenz und Impotenz führen; eine Strahlentherapie wiederum Darmbeschwerden oder Brennen beim Wasserlassen hervorrufen. "Falls es das Krankheitsstadium zulässt, sollte der Patient mitbestimmen, wie er behandelt wird", so Professor Hinkelbein. Dies ist jedoch nur möglich, wenn der Arzt den Betroffenen - gegebenenfalls gemeinsam mit der Partnerin - über alle Therapie-Optionen informiert und ihn ausführlich sowie allgemeinverständlich über die Folgen der jeweiligen Behandlung aufklärt.

    Im "Interdisziplinären Beratungszentrum für Prostatakrebs-Patienten" an der Berliner Charité erläutern Urologen und Strahlentherapeuten dem Patienten gemeinsam die Wirkungen und Nebenwirkungen der Behandlungsmöglichkeiten. "Abschließend geben wir dem Betroffenen eine individuelle Therapie-Empfehlung, die ihn bei seiner Entscheidung unterstützt", so Professor Hinkelbein.

    Die Sprechstunde gibt es seit vier Jahren. In dieser Zeit haben sich über 500 Prostatakrebs-Patienten beraten lassen. "Die Ergebnisse zeigen, dass die Patienten diese Beratungsform akzeptieren und sehr zufrieden damit sind", sagt Professor Hinkelbein. Die Sprechstunde wurde ursprünglich nur für Prostatakrebs-Patienten der Berliner Charité eingerichtet. Mittlerweile werden die Betroffenen immer öfter auch von niedergelassenen Urologen aus der Region dorthin überwiesen. Interessierte Patienten können sich wenden an: Interdisziplinäres Prostatakrebs-Zentrum Berlin am Campus Benjamin Franklin der Charité, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin, Fax 030/84 45 44 48.

    Die Deutsche Krebshilfe gibt einen Ratgeber "Prostatakrebs" und ein Video zum selben Thema heraus. Diese laienverständlichen Informationen helfen dem Patienten, sich auf das Arztgespräch vorzubereiten oder Gehörtes noch einmal nachzulesen. Die Broschüre kann kostenlos bestellt werden bei der Deutschen Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn. Sie steht im Internet unter www.krebshilfe.de im Volltext zur Verfügung. Das Video "Männersache: Prostatakrebs" wird gegen eine Schutzgebühr von zehn Euro verschickt.

    Interviewpartner auf Anfrage!

    Info-Kasten: Prostatakrebs
    Jährlich erkranken in Deutschland etwa 40.600 Männer neu an Prostatakrebs. Damit ist dies die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 71 Jahren. Die Behandlung richtet sich nach der Ausbreitung des Tumors und nach dem Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung, aber auch nach dem Alter, dem Gesundheitszustand und anderen persönlichen Faktoren. Die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten sind
    Operation, Bestrahlung und medikamentöse Therapie. Die Verfahren können auch miteinander kombiniert werden.

    Projektnr.: 106349


    More information:

    http://www.krebshilfe.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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