Sie erforschen Political Correctness in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren und die Entwicklung einer friedfertigen Kultur seit dem Kriegsende: Historiker der Ruhr-Universität Bochum sind an zwei weiteren Projekten im NRW-Exzellenzwettbewerb "Geisteswissenschaften gestalten Zukunftsperspektiven" maßgeblich beteiligt. Unter Federführung von Prof. Dr. Lucian Hölscher untersuchen Forscher der RUB und der Universität Bielefeld den "Streit um die Grenzen des Sagbaren" von 1985 bis 2005. Dr. Stefan-Ludwig Hoffmann, Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Prof. Hölscher, ist zudem Kooperationspartner in einem interdisziplinären Projekt von Forschern aus Köln und New York.
Bochum, 14.06.2005
Nr. 184
Political Correctness in Deutschland ...
... und die Suche nach Demokratie im Schatten der Gewalt
Zwei weitere RUB-Projekte im NRW-Exzellenzwettbewerb
Sie erforschen Political Correctness in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren und die Entwicklung einer friedfertigen Kultur seit dem Kriegsende: Historiker der Ruhr-Universität Bochum sind an zwei weiteren Projekten im NRW-Exzellenzwettbewerb "Geisteswissenschaften gestalten Zukunftsperspektiven" maßgeblich beteiligt. Unter Federführung von Prof. Dr. Lucian Hölscher (Fakultät für Geschichtswissenschaft der RUB) untersuchen Forscher der RUB und der Universität Bielefeld den "Streit um die Grenzen des Sagbaren" von 1985 bis 2005. Dr. Stefan-Ludwig Hoffmann, Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Prof. Hölscher, ist zudem Kooperationspartner in einem interdisziplinären Projekt von Forschern aus Köln und New York ("Die Suche nach Demokratie im Schatten der Gewalt").
Aufklärung über PC
Die Wissenschaftler analysieren den Begriff "Political Correctness" (PC) anhand von zwei weiterhin aktuellen Beispielen: der Diskussion um den "richtigen" Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands sowie der Entwicklung hin zur "multikulturellen Gesellschaft" nach Öffnung der Grenzen. Ziel ist, den Verlauf und die Semantiken des Streits um "Political Correctness" seit den späten 1980er Jahren auf mehreren Ebenen zu rekonstruieren - sowohl im historisch-theoretischen Überblick als auch in vertiefenden Fallstudien. "Dies geschieht nicht in der Absicht, selbst sprachnormierend oder zensierend tätig zu werden, wohl aber aufklärend zu wirken", sagt Prof. Hölscher. Das Projekt ist eine Kooperation seines Lehrstuhls für Neuere Geschichte und Theorie der Geschichte mit dem Lehrstuhl für Historische Politikforschung der Universität Bielefeld (Prof. Dr. Willibald Steinmetz).
Suche nach Demokratie
Die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert bewegt sich zwischen zwei Extremen: Absturz in Krieg und Völkermord auf der einen, Rückkehr zu Frieden und Demokratie auf der anderen Seite. Wie langwierig indes der Prozess seit dem Kriegsende war, bis sich in Westdeutschland eine friedfertige und demokratische Gesellschaft entwickelt hatte, erforschen Wissenschaftler der Universität zu Köln (PD Dr. Daniel Fulda, Dr. Till van Rahden), der Ruhr-Universität Bochum (Dr. Stefan-Ludwig Hoffmann) und der City University of New York (Prof. Dagmar Herzog). Im Projekt "Suche nach Demokratie im Schatten der Gewalt" arbeiten Historiker und Germanisten zusammen. Ziel ist, die Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt seit 1945 kulturhistorisch zu untersuchen und aufzuzeigen, dass ein demokratisches Gemeinwesen immer wieder neu vor der Herausforderung steht, eine Kultur der Friedfertigkeit zu entwickeln.
Weitere RUB-Projekte
Mit vier weiteren Projekten, davon zwei voll- und zwei teilfinanziert, hatten sich Forscher der RUB erfolgreich beim NRW-Exzellenzwettbewerb beworben: Sie untersuchen den Weltfrieden als Vision und politische Strategie, die religiöse Vielfalt in NRW, die Deutungen von Krankheiten sowie Lesen und Schreiben im Alter. Insgesamt fördert das Ministerium für Wissenschaft und Forschung NRW 28 Forschungsvorhaben aus den beiden Themengebieten "friedfertige Gesellschaft" und "alternde Gesellschaft". Informationen über die vier weiteren Projekte der RUB finden Sie in der RUB-Presseinfo Nr. 156 vom 24.5.2005 unter
http://www.pm.rub.de/pm2005/msg00156.htm
Weitere Informationen
Anke Kujawski, Referat für Forschung und Wissenstransfer der RUB, Tel. 0234/32-23923, E-Mail: anke.kujawski@uv.rub.de
Prof. Dr. Lucian Hölscher, Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Theorie der Geschichte, Fakultät für Geschichtswissenschaft der RUB, Tel. 0234/32-24691, E-Mail: lucian.hoelscher@rub.de
Dr. Stefan-Ludwig Hoffmann, Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Theorie der Geschichte, Fakultät für Geschichtswissenschaft der RUB, Tel. 0234/32-23992, E-Mail: stefan-ludwig.hoffmann@rub.de
http://www.pm.rub.de/pm2005/msg00156.htm
Criteria of this press release:
History / archaeology, Law, Politics, Social studies
transregional, national
Research projects, Science policy
German
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