"Einen erstklassigen Beschleuniger betrieben durch ein exzellentes Team und hervorragend darauf abgestimmten Strahlrohre mit zum Teil Rekord-Energieauflösung." Mit diesen Worten wird BESSY in dem gestern verabschiedeten Evaluierungsbericht der Leibniz-Gemeinschaft beschrieben. Das international besetzte Gutachtergremium honoriert in seinem Bericht besonders den zügigen Aufbau und den reibungslosen Betrieb der Lichtquelle trotz knapper Personaldecke. Es bescheinigt der noch jungen Quelle eine viel versprechende Zukunftsperspektive. Aufgrund des Evaluierungsberichtes hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft die uneingeschränkte Weiterförderung empfohlen.
BESSY ist eine Serviceeinrichtung mit 25 Jahren Expertise in der Bereitstellung von Synchrotronstrahlung, also eines Spektrums von Wärmestrahlung über sichtbares Licht bis hin zu ultravioletter und Röntgenstrahlung. Jährlich mehr als 1000 Forscher führen ihre Untersuchungen aus den Bereichen Physik, Chemie, Material- und Lebenswissenschaften bei BESSY durch. Die Betreuung der Messplätze, die sich gegenüber der Vorläuferquelle (BESSY I) verdoppelt haben, hat deutlich an Umfang zugenommen, insbesondere auch dadurch, dass die Arbeitsfelder der Forscher sehr vielfältig und die genutzten Apparaturen hoch spezialisiert sind. Damit der hohe Standard gehalten und in Zukunft ausgebaut werden kann, empfehlen die Gutachter das Personal um 15 Wissenschaftlerstellen zur Intensivierung der Nutzerbetreuung aufzustocken. Die zukünftigen Stelleninhaber sollten aber auch eigene Forschungsprojekte bearbeiten, denn, so das Gremium weiter, die Eigenforschung der BESSY-Wissenschaftler sei ein Garant für die Weiterentwicklung der Instrumentierung und der Qualität der Strahlung.
"Wir danken den Gutachtern für die faire Bewertung", betont Prof. Eberhard Jaeschke, technischer Geschäftsführer. "Das Evaluierungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft ist beispielhaft. Die Empfehlung des Gutachtens, das wissenschaftliche Personal aufzustocken, hat bei unseren Zuwendungsgebern bereits zur Bewilligung von 5 neuen Stellen geführt, die in Kürze besetzt werden. Wir hoffen auch in Bezug auf den geplanten Freie Elektronen Laser auf eine konstruktive Begleitung des Projekts." Der wissenschaftliche Geschäftsführer Prof. Wolfgang Eberhardt ergänzt: "Die überaus positive Beurteilung werden wir zum Anlass nehmen, um unser erfolgreiches Modell der Entwicklung von Instrumentierung und Methoden für die Nutzer weiter auszubauen. Wir sind zuversichtlich, dass BESSY auch in Zukunft die von den Gutachtern bescheinigte internationale Spitzenstellung halten wird."
Im europäischen Wettbewerb mit anderen Synchrotronstrahlungsquellen wirkt sich allerdings das Gebührenmodell nachteilig für BESSY aus. Mit Ausnahme deutscher Universitäten und Leibniz-Institute zahlen Nutzer aller Einrichtungen Gebühren, während sie an anderen deutschen und europäischen Quellen gebührenfrei experimentieren können. Die Gutachter empfehlen daher den Geldgebern dringend nach einer Lösung zu suchen, die BESSY einen fairen Wettbewerb um die besten Wissenschaftler und Projekte erlaubt.
BESSY Wissenschaftler sind mit ihren Forschungsaktivitäten in zahlreichen nationalen und internationalen Netzwerken vertreten. Am Wissenschaftsstandort Berlin-Adlershof ist BESSY einer der Kristallisationskeime für die erfolgreiche Kooperation wissenschaftlicher Institute und Start-up Firmen aus der Hochtechnologie, und trägt dazu bei, dass sich einige von ihnen bereits am Weltmarkt behaupten können.
BESSY ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 80 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Sie arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär, sind von überregionaler Bedeutung und werden von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.
Luftbild von BESSY
Foto: BESSY / Heliocolor Luftbild
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Im Speichrringtunnel von BESSY
Foto: BESSY / Bernhard Schurian
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Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology, Materials sciences, Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Science policy
German
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