Professor Dr. Matthias Löhr, stellvertretender Direktor der II. Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Mannheim, ist für seine Arbeiten zum Thema "Mikroverkapselte, gentechnisch modifizierte Zellen zur Tumortherapie" mit dem Innovationspreis der Stiftung Familie Klee ausgezeichnet worden. Er und seine Arbeitsgruppe teilen sich den Preis, der mit insgesamt 15.000 Euro dotiert ist, mit zwei weiteren Preisträgern. Professor Löhr, der auch die Klinische Kooperationseinheit Onkologische Gastroenterologie des Deutschen Krebsforschungszentrums leitet, nahm die Auszeichnung und das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro am 3. Juni in Frankfurt im Rahmen eines Festaktes in Empfang.
Professor Löhrs preisgekrönte Forschungsarbeiten, die in Fachzeitschriften wie The Lancet und Cancer Gene Therapy veröffentlicht wurden, entstanden im Zusammenhang mit der Suche nach einer verbesserten Therapie von Pankreastumoren, also von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dieser oft spät entdeckte Tumor ist nur in 20 Prozent der Fälle operabel und kann lediglich bei einem von zehn operierten Patienten vollständig entfernt werden. In der weiteren Behandlung stellt sich das Problem, dass die Krebszellen häufig resistent gegen Chemo- und Strahlentherapie sind. Um die Resistenz gegen die chemotherapeutische Behandlung zu umgehen, haben Professor Löhr und sein Team ein spezielles gentherapeutisches Verfahren entwickelt. Dieses ermöglicht es den behandelnden Ärzten, ein bestimmtes Medikament, welches das krankhafte Zellwachstum hemmt, direkt in den Pankreastumor zu bringen. Dadurch gelangt der Wirkstoff gezielter, in höheren Konzentrationen und gleichzeitig Nebenwirkungs-ärmer in das entartete Gewebe als bei einer herkömmlichen Chemotherapie. In ersten klinischen Studien konnte die Wirksamkeit dieses neuen Behandlungskonzepts nachgewiesen werden. Professor Löhr und sein Team arbeiten nun an der Weiterentwicklung des Verfahrens, um es künftig für eine breitere Anwendung in der klinischen Onkologie zur Verfügung stellen zu können.
Die Stiftung Familie Klee vergibt jährlich einen Innovationspreis an hervorragende Wissenschaftler, die auf dem Grenzgebiet zwischen Medizin und Technik arbeiten. Er wird an Personen oder Arbeitsgruppen für eine wissenschaftliche Leistung vergeben, die es durch neuartige Kombination medizinischer und technischer Kenntnisse ermöglicht, Therapien zu verbessern oder die Auswirkung von Krankheiten zu mildern.
Prof. Dr. med. Matthias Löhr
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