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Widersprüchliche Pressemeldungen der letzten Wochen hatten die Öffentlichkeit verunsichert. Dazu der Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Wolfgang Joecks: »Wir immatrikulieren wie bisher. Der Studiengang läuft ungehindert weiter.« Immerhin waren die Berichte jetzt Anlaß zu einer Vollversammlung der Studenten der Betriebswirtschaftslehre in Greifswald. Das Auditorium maximum war überfüllt. Zahlreiche Politiker und Professoren sowie der OB hatten sich eingefunden. Bekanntlich hatte der Wissenschaftsrat angedeutet, die betriebswirtschaftliche Ausbildung sollte nach Rostock verlagert werden, während Juristen künftig nur noch in Greifswald zum ersten Staatsexamen geführt werden sollen.
Eingangs stellte der Prodekan der Fakultät, Prof. Manfred Matschke, klar, daß es ein gemeinsames Memorandum von Bildungsministerium und beiden Hochschulen aus dem Mai 1999 gebe. In ihm wird vom uneingeschränkten Erhalt des Studienganges in Greifswald ausgegangen. Leider habe die vorbereitete Pressemitteilung des Ministers in der letzten Woche aber zu Unklarheiten geführt. Der Minister habe nämlich überraschend von »Zusammenführung« und »Verbundkonzept« gesprochen und damit den Eindruck erweckt, es solle in Greifswald nur noch einige betriebswirtschaftliche Spezialitäten wie Gesundheitsmanagement geben. »Die Greifswalder Betriebswirtschaftslehre ist ein anerkannt guter Studiengang. Studenten, Mitarbeiter und Professoren wollen endlich ohne ständiges politisches Störfeuer arbeiten.« Auch der Vertreter der wissenschaftlichen Mitarbeiter, Jürgen Bernhardt, verlangte Sicherheit für die Studien- und Arbeitsplätze. AstA-Vorsitzende Flügge und Fachschaftssprecher Mahnke kündigten eine studentische Aktion zur Landtagssitzung am 23. 6. in Schwerin an.
In der Diskussion wurde von den anwesenden Politikern klargestellt, daß ein vollständiger Studiengang Betriebswirtschaftslehre für die gesamte Universität und die Region unverzichtbar ist. Gleiches hatten vorher schon der Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Klaus Fesser, und der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Peter Hirtz, geäußert: »Ohne die Betriebswirtschaftslehre können wir unsere neuen, innovativen Studiengänge in den Fakultäten nicht durchführen.« Der Rektor, Prof. Jürgen Kohler, mahnte Verläßlichkeit der Politik an. Insbesondere müßten vereinbarte Verfahrensweisen auch vom Land eingehalten werden.
Der hochschulpolitische Sprecher Dr. Bartels (PDS) sagte, seine Partei trete wie in der Vergangenheit für den uneingeschränkten Erhalt der BWL in Greifswald ein. Er zitierte aus dem Memorandum: »Bei einer Schließung des Diplomstudiengangs Betriebswirtschaftslehre wäre wenig gewonnen, dagegen viel verspielt.« Dies müsse Grundlage der Landespolitik bleiben, nicht ein Verbundkonzept. Oberbürgermeister Joachim v. der Wense und der Präsident der Bürgerschaft, Dr. Thomas Meyer, kündigten eine Resolution der Stadt an, in der diese deutlich den ständigen Verunsicherungen durch die Landespolitik entgegentritt. Ebenso äußerten sich die CDU-Abgeordneten Adam (MdB) und Dr. König (MdL).
Manche äußerten Zweifel, ob es dem Land wirklich nur um Fördermittel des Bundes für Bauten in Höhe von knapp 3 Mio. DM gehe und nicht um Stellenstreichungen. Prof. Wolfgang Joecks meinte hingegen, für solche Befürchtungen bestehe bislang kein Anlaß. Es sei kaum vorstellbar, daß die Landesregierung die innovativen Entwicklungen in der Fakultät, die erst Anfang Mai vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft gewürdigt und mit einem Förderbetrag von 500000 DM bedacht worden waren, durch eine Aufgabe auch nur von Teilen der Betriebswirtschaft gefährden würde. Insbesondere habe der Minister, Prof. Peter Kauffold, immer klargestellt, daß er für eine Ausbildung an beiden Standorten sei. Freilich wäre eine Klarstellung in diesem Zusammenhang ausgesprochen hilfreich. Der Dekan deutete auch an, daß man nach alternativen Finanzierungsmodellen - etwa durch Sponsoren - suchen werde, werde tatsächlich der Bundesbeitrag für die Baufinanzierung nicht gewährt . Dieser Umstand, so Wolfgang Joecks, müsse der Landesregierung ein eindeutiges Ja zur Betriebswirtschaftslehre in Greifswald leicht machen. Im übrige sehe man den vereinbarten Gesprächen beider Fakultäten im Lande entgegen und erwarte, daß auch das Ministerium sich nicht schon festgelegt habe.
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Politics
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
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