Sollten Universitäten in NRW künftig bei schwach nachgefragten Fächern auf Studiengebühren verzichten, um Studenten anzulocken? Der Rektor der Universität Wuppertal, der Politologe Prof. Dr. Volker Ronge, würde das bildungspolitisch für wünschenswert halten.
"Keine Universität in NRW wird freiwillig auf die Erhebung von Studiengebühren verzichten, wenn der Gesetzgeber sie ermöglicht." Mit diesen Worten hat Rektor Prof. Dr. Volker Ronge am Tag der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages zwischen CDU und FDP in Düsseldorf heute den wichtigsten die Hochschulen betreffenden Punkt kommentiert. Ronge bezeichnete es als wünschenswert, in einzelnen weniger gut nachgefragten Fächern auf Studiengebühren zu verzichten, um Studenten anzulocken.
Die Frage, ob Studiengebühren oder nicht, sei ohnehin längst entschieden gewesen. Es habe auch in NRW bereits Studiengebühren gegeben, nur nicht für das zeitlich begrenzte Erststudium. Die mühsam aufgebaute Verwaltung von Studienkonten sei nunmehr überflüssig - nach Ronges Ansicht aus der Rückschau eine glatte Vergeudung von Ressourcen im öffentlichen Dienst. Die künftige Verwaltung werde jedenfalls einfacher.
Der Koalitionsvertrag spreche unklar davon, die Erhebung von Studiengebühren in das Entscheidungsrecht der Hochschulen zu geben. Dass BAföG-Empfänger befreit werden sollten bedeute, dass von etwa 25 Prozent der Studenten keine Studiengebühren gezahlt würden.
Im Hinblick auf die Ankündigung der Koalition, wonach die "zusätzlichen Einnahmen" gesichert an den Hochschulen verbleiben sollen, äußerte sich der Wuppertaler Rektor skeptisch: Bei gleichzeitiger Einführung des Globalhaushaltes ab 2006 lasse sich dieser Einnahmeposten durch strategische Unterfinanzierung vonseiten des Landes kompensieren.
Kontakt:
Prof. Dr. Volker Ronge
Rektor der Universität Wuppertal
Telefon 0202/439-2223
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies
regional
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German
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