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06/30/2005 12:34

Erster deutscher Lehrstuhl für Wissenschgaftsmanagement an der DHV Speyer

Dr. Klauspeter Strohm Akademische Angelegenheiten, Weiterbildung
Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

    Im Rahmen einer einer Pressekonferenz in der rheinöand-pfälzischen Staatskanzlei wurde heute die Stiftungsprofessur "Wissenschaftsorganisation, Hochschul- und Wissenschaftsmanagement" vorgestellt.

    Experten sind sich einig: Das Management innerhalb der deutschen Wissenschaftslandschaft ist verbesserungswürdig. Notwendig ist ihrer Meinung nach ein in sich schlüssiges System von Ausbildung, Forschung und Weiterbildung.

    Spürbare Impulse zur Bewältigung dieser Herausforderungen soll nun Deutschlands erster Lehrstuhl für "Wissenschaftsorganisation, Hochschul- und Wissenschaftsmanagement" geben. Der wird spätestens zum Sommersemester 2006 auf der Grundlage einer Stiftungsprofessur an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer eingeführt.

    "Ich bin sehr froh, dass wir von Rheinland-Pfalz aus einen Anstoß zur Erneuerung des gesamten deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystems geben können", sagte Professor Dr. E. Jürgen Zöllner, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur. Gemeinsam mit dem Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Martin Stadelmaier, dem Rektor der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, Professor Dr. Rudolf Fisch, und Vertretern der Stifter stellte er heute bei einer Pressekonferenz in der Mainzer Staatskanzlei das innovative Projekt vor.

    Zöllner machte deutlich, dass Deutschland auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Themenkreis Wissenschaftsmanagement anderen Ländern gegenüber, etwa Großbritannien oder den USA, einen deutlichen Nachholbedarf habe.

    Wissenschaftlich systematisch sei über diese Inhalte in Deutschland noch nicht genügend nachgedacht worden. Dabei sei die Handlungsfähigkeit von Hochschulen im Managementbereich eine wichtige Voraussetzung für die von ihnen immer wieder eingeforderte Autonomie.

    Gerade vor dem Hintergrund einer sich verstärkenden Konkurrenz zwischen den nationalen Wissenschaftssystemen steige die Notwendigkeit eines professionellen Managements wissenschaftlicher Einrichtungen. "Wir brauchen hoch qualifizierte Wissenschafts-Manager, die mit ihrem spezifischen Know-how in der Lage sind, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Institutionen der Forschungsförderung zu unterstützen. Nur so können diese im internationalen Wettbewerb dauerhaft bestehen", sagte Zöllner.

    Auch von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern selbst würden zunehmend Managerqualitäten erwartet. Sei es im Hinblick auf eine verstärkte Drittmittelforschung, eine stärkere Profilbildung der jeweiligen Institution, Forschungsmarketing oder andere Aspekte, für die dieser Personenkreis oftmals nicht adäquat ausgebildet sei. Dies alles erfordere ein abgestimmtes Gesamtkonzept der Aus- und Weiterbildung, zu dem der neue Stiftungslehrstuhl einen produktiven Beitrag leisten könne.

    Stadelmaier dankte dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. (Essen), der MLP Finanzdienstleistungen AG (Heidelberg), der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften (Speyer) und dem Zentrum für Wissenschaftsmanagement e.V. (Speyer). "In einem beispielhaften Zusammenwirken von staatlichen und privaten wissenschaftlichen Einrichtungen, von Wirtschaft und Privatstiftungen haben sie die Einrichtung dieses Lehrstuhls überhaupt erst möglich gemacht. Das könnte und sollte Vorbild für weitere Initiativen zugunsten des Wissenschaftsstandorts Rheinland-Pfalz und Deutschland sein", sagte Stadelmaier.

    Er verwies darauf, dass der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. und die MLP Finanzdienstleistungen AG die Stiftungsprofessur für die Dauer von fünf Jahren mit einem Beitrag von jährlich jeweils 75.000 Euro fördern. Hinzu kämen jährlich weitere 5.000 Euro seitens der Münchener Andrea-von-Braun-Stiftung.

    Die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften stelle die erforderliche Infrastruktur sowie die sächliche und personelle Ausstattung. Das Zentrum für Wissenschaftsmanagement habe entscheidende Vorarbeiten zur Entwicklung des Lehrstuhls geleistet und unterstütze die Aufgaben der Professur mit einem jährlichen Betrag für den wissenschaftlichen Nachwuchs.

    Der Chef der Staatskanzlei unterstrich das grundsätzliche Interesse des Landes an dem Fortbestehen des Lehrstuhls nach Ablauf der fünf Jahre. Wie dies dann konkret aussehen könne, müsse endgültig bei der Aufstellung des entsprechenden Haushaltes in Abstimmung mit der Hochschule entschieden werden.

    "Die Speyerer Hochschule und das Speyerer Zentrum für Wissenschaftsmanagement werden mit diesem Stiftungslehrstuhl zu einem Schrittmacher der Erneuerung des Hochschulsystems nicht nur in Deutschland, sondern in Europa" betonte Univ.-Professor Dr. Rudolf Fisch als Rektor der DHV Speyer. Die Hochschule habe nun die Chance, zu einer Plattform für die Erhöhung der Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu werden.

    Fisch unterstrich, dass dem Stiftungslehrstuhl hierbei nicht nur für die deutsche, sondern auch für die europäische Wissenschaftslandschaft große Bedeutung zukommen kann. Er verwies in diesem Zusammenhang auf einen derzeit von der DHV Speyer gemeinsam mit dem Institute of Education der University of London, der Universiteit Maastricht Business School und der Universidad Politécnica di Valencia vorbereiteten Studiengang European MBA in Higher Education and Research Management.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Science policy
    German


     

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