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07/04/2005 10:10

Pressemitteilung Nr. 35 04.07.2005

Dr. Eva-Maria Streier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Exzellente Wissenschaft in DFG-Forschungszentren etabliert
    Bremen, Karlsruhe und Würzburg werden nach erfolgreicher Evalutation weiter gefördert

    Pressemitteilung Nr. 35
    04. Juli 2005

    Drei der derzeit fünf Forschungszentren der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) haben die erste Zwischenbegutachtung bestanden und werden für weitere vier Jahre mit insgesamt je 20 Millionen Euro gefördert. Mit den neuen Bewilligungen können die drei Zentren "Ozeanränder" (Universität Bremen), "Funktionelle Nanostrukturen" (Universität Karlsruhe (TH)) und "Experimentelle Biomedizin" (Universität Würzburg) neben bereits laufenden Projekten bis zu sechs Professuren und deren Ausstattung oder Nachwuchsgruppen finanzieren. Mit ihrem positiven Votum bestätigten die Gutachter aus dem In-und Ausland sowie die DFG-Gremien, dass die 2001 geschaffenen DFG-Forschungszentren Spitzenforschung auf innovativen und zukunftsträchtigen Forschungsgebieten betreiben und zu international sichtbaren Schwerpunkten bündeln. In den DFG-Forschungszentren kooperieren nicht nur fächerübergreifend unterschiedliche universitäre Fachbereiche und Institute, sondern auch Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.

    Neben den drei in diesem Jahr begutachteten DFG-Forschungszentren gibt es seit 2002 ein weiteres in Berlin zur Mathematik ("Matheon") und in Göttingen zur "Molekularphysiologie des Gehirns". Über die Einrichtung eines DFG-Forschungszentrums auf dem Gebiet der "Regenerativen Therapien" entscheidet der Hauptausschuss der DFG im September.

    Die Forschungszentren, die zum 1. Juli 2005 in die zweite Förderperiode gestartet sind, im Einzelnen:
    "Ozeanränder" (RCOM = Research Center Ocean Margins) - Bremen
    Das DFG-Forschungszentrums Ozeanränder erforscht die bedeutsame Rolle der Weltmeere im globalen Klimageschehen. Immerhin sind mehr als zwei Drittel der Erde von Meeren bedeckt. Das Klima der Vorzeit steht zum besseren Verständnis der Rolle des Ozeans im globalen Klimageschehen im Zentrum der Arbeit. Auch die Ab- und Umlagerungsprozesse von Sand und Schlick in der Nordsee werden studiert - insbesondere im Zusammenhang mit menschlichen Eingriffen wie dem Bau von Hafenanlagen. Zudem erkunden die Wissenschaftler die Stabilität von Kontinentalrändern. Dieses Thema ist von besonderem Interesse für die Erdöl- und Erdgasexploration, die inzwischen bis in 3 000 Metern Wassertiefe vorgedrungen ist. Aber auch das "Meer unter dem Meer" interessiert die Bremer Forscher. Auf mehreren Schiffsexpeditionen wollen sie als neues Forschungsfeld mit den jetzt bewilligten Fördermitteln so genannte kalte, nährsalzreiche Quellen am Meeresboden der Kontinentalränder erkunden. "Wir machen zwar Grundlagenforschung", betont Professor Gerold Wefer, Direktor des Bremer Zentrums, "aber unsere Forschungsergebnisse - siehe Hafenbauten oder Klima - haben zumeist auch großen Anwendungsbezug." Besonders hervorzuheben sind die beiden Unterwasser-Roboter. Sie lieferten Videoaufnahmen von heißen untermeerischen Quellen am mittelozeanischen Rücken und von bisher völlig unbekannten Organismengemeinschaften. In Deutschland und auf EU-Ebene wurde das Forschungszentrum auch durch seine Öffentlichkeitsarbeit bekannt, unter anderem durch die Koordination des Programms "Stadt der Wissenschaft 2005".

    "Funktionelle Nanostrukturen" - Universität Karlsruhe
    Nanostrukturen sind Strukturen mit Abmessungen unterhalb eines Mikrometers bis zur Größe weniger Atome. Im Karlsruher DFG-Forschungszentrum befassen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor allem mit Nanostrukturen mit optischen und elektronischen Funktionen. Sie bearbeiten aber auch grundlegende wissenschaftlichen Fragestellungen aus Physik und Chemie sowie anwendungsorientierte Bereiche der Werkstoffwissenschaften, der technischen Chemie, der Elektrotechnik und der Biologie. Die Schwerpunkte "Nano-Photonik" und "Nano-Elektronik" entwickeln elektronische und optische Komponenten, etwa für die Telekommunikation und Datenverarbeitung. "Nanostrukturierte Materialien" und "Molekulare Nanostrukturen" suchen nach Herstellungsverfahren für neue Moleküle und andere nanoskalige Strukturen mit Eigenschaften, wie sie beispielsweise für elektronische Schaltelemente in dieser Größenordnung erforderlich sind. Die "Nano-Biologie" verbindet anorganische Strukturen mit biologischen Systemen, um Zellfunktionen zu beeinflussen oder neue Transportwege für Medikamente zu entwickeln. Darüber hinaus analysiert das CFN die Auswirkungen dieser Technologien wie mögliche toxikologische Eigenschaften von Nanomaterialien, sowie ethische und wirtschaftliche Fragen.

    "Experimentelle Biomedizin" - Universität Würzburg
    Im Rudolf-Virchow-Zentrum, dem DFG-Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin, stehen Schlüsselproteine im Mittelpunkt der Forschung. Diese Proteine dienen als zelluläre Schalter und können die Eigenschaften von Zellen in grundlegender Weise verändern. So steuern sie beispielsweise die Entwicklung und Funktion von Zellen, Organen und Organismen. Auch bei Erkrankungen spielen sie eine entscheidende Rolle. Schlüsselproteine können daher für die Diagnostik eingesetzt werden und bilden Angriffspunkte für therapeutische Maßnahmen.
    In der neuen Förderperiode wird das Rudolf-Virchow-Zentrum seine Kompetenz im Bereich "Bioimaging" ausbauen. Mit Hilfe verschiedener optischer Methoden will man sich so ein Bild von den Schlüsselproteinen machen. "Die Bildgebung hat sich zu einer Schlüsseltechnologie in der Biomedizin entwickelt", erläutert der Leiter des Würzburger Zentrums Professor Martin Lohse. Neben der Forschung engagiert sich das Rudolf-Virchow-Zentrum auch im Bereich Ausbildung. Gemeinsam mit den Fakultäten für Biologie und Medizin der Universität Würzburg werden ein Studiengang Biomedizin und eine "Graduate-School" für Doktoranden angeboten. Dass Nachwuchsförderung nicht erst mit dem Studium beginnt, zeigt das Zentrum mit "Rudis Forschercamp": In diesem Schülerlabor lernen Kinder zwischen acht und zwölf Jahren die spannende Seite der Naturwissenschaften kennen.

    Weitere Informationen

    Weitere Information zum Programm der DFG-Forschungszentren finden Sie im Internet unter http://www.dfg.de/forschungsfoerderung/koordinierte_programme/forschungszentren/.
    Ansprechpartnerin ist Dr. Anne Lipp, Tel. 0228/885-2423, E-Mail: Anne.Lipp@dfg.de.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

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