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07/13/2005 17:09

NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut: Seit 20 Jahren erfolgreich

Dr. Klaus Eichenberg Pressestelle
Verein zur Förderung der Biotechnologie e.V.

    Wissenschaftliche Neugier und wirtschaftliches Know-how prägen das NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen, das seit 20 Jahren international erfolgreich tätig ist. Zellen mit Material, wie beispielsweise Elektronikchips, zu verbinden und Materialoberflächen zu optimieren bilden Schwerpunkte der Forschung, die Biologie und Physik, Oberflächen- und Grenzflächentechnologie vereint. Die Wissenschaftler greifen dabei Ergebnisse der Grundlagenforschung auf und entwickeln diese gemeinsam mit der Wirtschaft oder in öffentlich geförderten Projekten weiter.

    Am 1. Juli 1985 wurde das NMI auf Initiative des damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Dr. Lothar Späth als Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet. Heute sind am NMI, das im Technologiepark Tübingen-Reutlingen angesiedelt ist, 106 Mitarbeiter beschäftigt - über ein Drittel davon Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Pharma- und Biotechnologie, der Biomedizintechnik sowie der Oberflächen- und Grenzflächentechnologie tätig sind. Institutsleiter Dr. Enzio Müller hat Grund zum Feiern: "Nach 20 Jahren ist das NMI heute der Partner der Industrie für anwendungsorientierte Forschung und ein Motor für Existenzgründungen im Raum Tübingen-Reutlingen."
    Bereits zwölf Unternehmungsgründungen sind direkt oder indirekt durch das NMI entstanden - durch Firmenausgründungen, Inkubatorkonzepte oder Technologietransfer. Ein Beispiel dafür ist das Medizintechnik-Unternehmen Retina Implant AG aus Reutlingen, das einen elektronischen Chip, der ins Auge unter die Netzhaut implantiert wird, weiterentwickelt. Blinden mit Retinitis pigmentosa, einer erblichen Augenkrankheit, soll dadurch ein Teil ihres Sehvermögens zurück gegeben werden. Auch die TETEC AG, ein Tissue-Engineering Unternehmen, das sich auf autologe Knorpelzelltransplantationen spezialisiert hat und damit Knorpeldefekte repariert, ist aus dem NMI hervorgegangen. Genauso wie die Reutlinger Cytocentrics AG, deren automatisierte Patch Clamping-Methode die schnelle und kostengünstige Testung von neuen Substanzen und ihre Wirkung an Ionenkanälen ermöglicht und somit die Wirkstofffindung in der Pharmaindustrie unterstützt. BioRegio STERN-Geschäftsführer Dr. Klaus Eichenberg ist von dem Prinzip des so genannten An-Institutes überzeugt: "Das NMI ist ein gutes Beispiel für intelligente Vernetzung zwischen Forschung und Industrie in der Region. Es ermöglicht, dass wissenschaftliche Leistungen erfolgreich in wirtschaftliche Impulse umgewandelt werden."
    Zusätzlich zu dieser Hilfe für Unternehmensgründungen wurden im Verbund mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg Mittel für anwendungsorientierte Forschung von über 20 Millionen Euro in den letzten drei Jahren vom Bund, der EU und anderen öffentlichen Einrichtungen akquiriert. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das NMI 7,2 Millionen Euro, davon wurden 3,5 Millionen Euro, also fast 50 Prozent des Gesamthaushaltes, durch Industrieaufträge und 2,3 Millionen Euro durch öffentliche Projekte erzielt. Die institutionelle Förderung durch das Land Baden-Württemberg belief sich auf 1,6 Millionen Euro.
    Die am NMI in 13 Arbeitsgruppen tätigen Wissenschaftler zählen zu den Pionieren zukunftsweisender Technologien und sind für ihre Innovationen und Patente international bekannt. So wurden hier beispielsweise die Micro-Elektroden Arrays (MEAs) entwickelt, die benutzt werden, um Substanzwirkungen am Herzmuskel und an Nervenzellen zu ermitteln. Das System wurde von der Firma MCS Multi Channel Systems in Reutlingen weiter entwickelt und wird weltweit vermarktet. In Zusammenarbeit mit industriellen Partnern und öffentlichen Forschungsinstituten arbeitet das NMI außerdem an der Entwicklung von Tests, die auf Protein- oder Peptidarrays basieren. Diese Systeme werden in Zukunft eine wichtige Rolle in der Diagnostik spielen. Durch die Miniaturisierung und Parallelisierung von Test-Systemen (Micro Array Technologie) lassen sich eine Vielzahl von Messparametern simultan in kleinsten Probenmengen bestimmen. Der Einsatz von Proteinarrays erhöht die Schnelligkeit und führt zu einer drastischen Kostensenkung in der Diagnostik, da mehrere hundert Messparameter mit einem einzigen Experiment erfasst werden können.
    Gemeinsam mit Unternehmen initiiert das NMI auch Projekte zur Optimierung und Weiterentwicklung von Implantaten und chirurgischen Instrumenten. Diese Konsortien ermöglichen es kleinen und mittleren Unternehmen unter Leitung des Instituts an Forschungsvorhaben teilzunehmen, ohne selbst die notwendige Ausstattung oder das wissenschaftliche Know-how bereitstellen zu müssen. Sie können über den Dienstleistungsbereich des NMI auf dessen Technologien und Anlagen zugreifen, zum Beispiel auf das "Focused Ion Beam", mit dem bis in den Nanometerbereich Materialproben abgebildet und auch präpariert werden können. Mit dieser neuesten Weiterentwicklung des Rasterionenmikroskops untersuchen Unternehmen aus der Medizintechnik und der Automobilbranche Funktionsstörungen an Halbleiterchips, Fehlstellen von Beschichtungen oder Korrosionsschäden.
    Darüber hinaus wird für Biotechnologie-Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Dienstleister eine umfassende und frei zugängliche BioChip-Datenbank (www.biochipnet.com) betrieben. In Kooperation mit den Unternehmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen in der BioRegion STERN wird das NMI also auch in Zukunft für Innovationen sorgen und somit zur Sicherung des Standorts beitragen.


    More information:

    http://www.bioregio-stern.de BioRegio STERN Management GmbH
    http://www.nmi.de NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen


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    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

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