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Nachrichten, Termine, Experten
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Vom 5. bis 7. Juli finden die 10. Bamberger Hegelwochen statt. Thema und Konzeption signalieren eine erweiterte Praxisorientierung der Hegelwochen. Kamen in den letzten neun Jahren vorwiegend Hochschul-Philosophen und -Philosophinnen zu Worte, um eine "bürgerliche Öffentlichkeit" für philosophische Fragen zu schaffen, so steht diesmal mit dem Thema "Die Zukunft der Wirtschaftsgesellschaft" eine gesellschaftliche Problematik von allgemeiner Bedeutung zur Diskussion. Sie wird geführt von einer gemischten Gruppe von Experten, die z.T. höchste Funktionen in der Wirtschaftspraxis und Politik wahrgenommen haben bzw. noch wahrnehmen, wie Prof. Dr. Peter Meyer-Dohm, 1981-95 bei der Volkswagen AG; Dr. Don Ricard Díez-Hochleitner, Präsident des Club of Rome,ehem. Staatssekretär für Bildung und Wissenschaft in Spanien. Prof. Dr. Horst Steinmann, Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik. Prof. Dr. Oswald Schwemmer ist Inhaber des Lehrstuhls für Philosophische Anthropologie und Kulturphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Bei der dreitägigen öffentlichen Veranstaltung im Hegelsaal der Bamberger Konzert- und Kongreßhalle geht es um die philosophische Begründbarkeit möglicher künftiger Szenarien von der Überflußgesellschaft bis zur globalen Wirtschafts- und Gesellschaftskrise.
Träger der Veranstaltung sind die Universität Bamberg, die Stadt Bamberg und das Medienhaus Fränkischer Tag; unterstützt werden sie von der Siemens AG/ Energieerzeugung KWU.
Pressemitteilung vom 22. Juni 99
Die Zukunft der Wirtschaftsgesellschaft
10. Bamberger Hegelwochen mit erweiterter Praxisorientierung
Die Bamberger Hegelwochen, im Jahre 1990 in einem Moment geschichtlicher Euphorie nach dem Ende des Kalten Krieges begründet, finden in diesem Jahr vom 5. bis 7. Juli zum zehnten Mal statt.
War es das ursprüngliche Konzept ihres Begründers, Walther Ch. Zimmerli, bedeutende zeitgenössische Philosophen in ihrem Lebenswerk einem Bamberger Bildungspublikum zu präsentieren und damit eine neue bürgerliche Öffentlichkeit für Philosophie zu schaffen, so hat sich inzwischen die Zielsetzung entscheidend gewandelt.
Seit 1997 unter der Leitung von Roland Simon-Schaefer durchgeführt, stand als erstes das Thema "Globalisierung" im Vordergrund, gefolgt 1998 von der Frage nach der Notwendigkeit kritischer Gesellschaftstheorie. In diesem Jahr ist die ursprüngliche Ausrichtung auf die Philosophen im engeren Sinne endgültig überwunden und der Schritt zu einem erweiterten Philosophiebegriff getan, für den gerade Hegel steht. Hatte er doch den Anspruch, die Probleme seiner Zeit inhaltlich zu durchdringen und "auf den Begriff" zu bringen. Es ist daher folgerichtig, daß die philosophische Thematik in diesem Jahr von einem Ökonomen eröffnet wird.
Die 10. Bamberger Hegelwochen stehen unter dem Leitthema "Die Zukunft der Wirtschaftsgesellschaft". Am ersten Abend spricht Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Meyer-Dohm, der nicht nur in Bochum und Braunschweig Wirtschaftswissenschaften und Bildungsökonomik lehrte, sondern 14 Jahre bei der Volkswagen AG in Wolfsburg im Bereich Bildung und Gesellschaftspolitik tätig war. Sein Vortragsthema: "Emanzipation der Ökonomie - Krise des Sozialen ?"
Den zweiten Abend bestreitet Prof. Dr. Oswald Schwemmer von der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Thema: "Der Mensch - homo oeconomicus oder Kulturwesen?"
Über "Die Zukunft der Wirtschaftsgesellschaft" diskutieren am dritten Abend neben den beiden Genannten der Präsident des Club of Rome, Dr. Don Ricardo Díez-Hochleitner, der u.a. als Staatssekretär für Bildung und Wissenschaft in Spanien und Chefplaner des UNESCO-Bildungsplanes politische Erfahrungen sammelte, und Mitinhaber der Tageszeitung "El Pais" ist; weiterhin beteiligt sind der Erlanger Betriebswirtschaftsprofessor Dr. Dr.h.c. Horst Steinmann, der seit 1993 Vorsitzender des Deutschen Netzwerkes Wirtschaftsethik ist, und der Spiegelredakteur Hans-Peter Martin, der durch sein 1996 veröffentlichtes Buch "Die Globalisierungsfalle" bekanntgeworden ist.
Die Diskussionsleitung liegt bei dem Philosophen Prof. Dr. Roland Simon-Schaefer, der zur Zeit den Philosophie-Lehrstuhl II (ehem. Walther Ch. Zimmerli) vertritt sowie bei dem Erlanger Wirtschaftshistoriker und Siemens-Manager Prof. Dr. Wilfried Feldenkirchen (seit 1990 o. Prof. für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg; Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte).
Veranstalter sind die Universität Bamberg, die Stadt Bamberg und das Medienhaus Fränkischer Tag, unterstützt von der Siemens AG/Energieerzeugung KWU.
Das Thema ist von allgemeinem Interesse, geht es doch um den Wandel der ökonomischen Existenzbedingungen nicht nur von Unternehmen und Arbeitnehmern, sondern auch von staatlicher Wirtschaftspolitik. Während die Optimisten darauf verweisen können, daß die Leistungsfähigkeit der nationalen Volkswirtschaften und der stetige Produktivitätszuwachs alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt und die Utopie einer planetarischen Überflußgesellschaft zum Greifen nahe sehen, fürchten die Pessimisten das Gegenteil: wachsende Massenarbeitslosigkeit, Verarmung des Mittelstandes, Abbau sozialer Errungenschaften, globale Wirtschaftskrisen.
Wohin führt die Entwicklung für den Menschen? Welche Szenarien sind realistisch? Welche Trends lassen sich begründen? Im Hegelsaal der Bamberger Konzert- und Kongreßhalle inmitten der barocken Kaiser- und Bischofstadt Bamberg hat man sich viel vorgenommen.
GB
Weitere Informationen unter:
Universität Bamberg, http://www.uni.bamberg.de/~ba2ph2/home.html
Pressereferat: Tel. 0951-863 1021/20
Lehrstuhl Philosophie I: Tel. 0951-863 1947, 1951
E-mail: pressestelle@zuv.uni-bamberg.de
oder: michael.asslaender@ppp.uni-bamberg.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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