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07/20/2005 15:13

Universität Heidelberg will junge Wissenschaftler noch wirksamer fördern

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Senat verabschiedete Grundsatzpapier "Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg - leitende Empfehlungen des Senats" - Nachwuchsförderung als zentrales Element des Exzellenzwettbewerbs des Bundes und der Länder - Rektor Prof. Hommelhoff spricht von konzeptioneller Klammer

    Die Universität Heidelberg will ihr Profil als eine der führenden Universitäten für den wissenschaftlichen Nachwuchs weiter ausbauen. Dies ist auch eines der zentralen "Heidelberger Ziele", wie sie im Strategiepapier der Ruperto Carola festgehalten sind. Der akademische Senat hat diese Akzentsetzung in seiner gestrigen Sitzung deutlich untermauert. Mit dem einstimmig verabschiedeten Grundsatzpapier "Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg - leitende Empfehlungen des Senats" gibt die Ruperto Carola eine umfassende Orientierung für eine noch wirksamere und erkennbarere Förderung und Stärkung der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

    Mit den vorgelegten leitenden Empfehlungen positioniert sich die Universität Heidelberg auch im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder. Bei dieser Initiative stehen die Aspekte Nachwuchsförderung, Vernetzung und Internationalisierung im Vordergrund. Das vorgelegte Konzept stellt heraus, welche Anstrengungen die Universität auf dem Feld der Nachwuchsförderung unternehmen möchte und wie sie die Vernetzung und Internationalisierung auch in diesem Bereich stärken möchte.

    Die Empfehlungen stellen ein integriertes Konzept dar und beschäftigen sich mit der Promotion, der Habilitation, der Juniorprofessur und der Nachwuchsgruppenleitung. Außerdem wird die Bedeutung der Chancengleichheit für Frauen und der Förderung von Familien in einem eigenen Abschnitt hervorgehoben. Das Grundsatzpapier wurde von einer Senatskommission in einem sehr ausführlichen und umfassenden Diskussionsprozess erarbeitet.

    Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff dankte den Kommissionsmitgliedern für ihr außergewöhnliches Engagement und sieht die Universität Heidelberg mit dem Papier programmatisch an der Spitze der deutschen Universitäten. "Für uns bedeutet Nachwuchsförderung eben mehr, als nur möglichst viele Graduiertenkollegs, Nachwuchsgruppen und Emmy-Noether-Stipendien einzuwerben. Wir haben jetzt eine konzeptionelle Klammer für die vielfältigen Bemühungen der Nachwuchsförderung und verdeutlichen damit auch die Mitverantwortung der Universität für die jungen Wissenschaftler."

    Heidelberg gilt schon jetzt als eine der wichtigsten Doktorschmieden in Deutschland. Mit der Gründung einer Graduiertenakademie schafft die Universität die Voraussetzung für eine weitere qualitative Verbesserung der Doktorandenausbildung und verdeutlicht diese auch nach außen. Auf dem Fundament der Graduiertenakademie werden alle Promotionsangebote zusammengefasst. Damit soll ein Rahmen für inneruniversitäre Vernetzungen, fächerübergreifende Qualifizierungsangebote und die Gestaltung universitätsweit geltender Qualitätsstandards geschaffen werden.

    Die Universität Heidelberg bekennt sich ausdrücklich zum Erhalt der traditionellen Promotion neben den strukturierten Promotionsangeboten. Die leitenden Empfehlungen enthalten für beide Formen der Promotion universitätsweit geltende Qualitätsstandards, die jedoch breiten Spielraum für fachspezifische Ausgestaltung lassen.

    Das Potential der starken Vernetzung mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen der "Heidelberg Area" (EMBL, DKFZ, GSI, Max-Planck-Institute) möchte die Ruperto Carola noch stärker für die Nachwuchsförderung und vor allem für die Doktorandenprogramme nutzen. Deshalb sollen in naher Zukunft weitere "Heidelberg Max Planck Research Schools" sowie Helmholtz-Kollegs eingerichtet werden.

    Die neue Vielfalt der Karrierewege für den Hochschullehrerberuf soll so ausgestalten werden, dass Habilitation, Juniorprofessur und Nachwuchsgruppenleitung als gleichwertige Qualifikationen angesehen werden.

    Der Senat empfiehlt den Fakultäten, die Habilitation grundlegend zu modernisieren. Das Habilitationsverfahren soll in der Regel innerhalb von vier Jahren abgeschlossen werden. Die wichtigsten Eckpunkte für die Qualifizierung in Forschung, Lehre und akademischer Selbstverwaltung sollen in einem "Memorandum zum Habilitationsvorhaben" skizziert werden. Allen Habilitanden soll ein verlängertes Forschungsfreisemester von mindestens zehn Monaten gewährt werden. Die gesetzlich vorgeschriebene Zwischenevaluation soll nach etwa zwei Jahren stattfinden. Zur gezielten Vorbereitung auf die akademische Lehre soll Habilitanden die Möglichkeit eingeräumt werden, anspruchsvolle Lehre (auch Vorlesungen) eigenverantwortlich durchzuführen. Um die Lehraufgaben in angemessenen Grenzen zu halten, sollen Habilitanden dabei verstärkt begleitet und beraten werden.

    Beim neu geschaffenen Karriereweg der Juniorprofessur möchte die Universität Heidelberg die institutionelle Selbständigkeit sicherstellen, transparente Evaluationsverfahren und Leistungskriterien etablieren, die Lehr- und Selbstverwaltungsaufgaben begrenzen und eine angemessene Ressourcenausstattung sicherstellen. Die Eckpunkte für die Qualifizierung werden in einem "Qualifizierungsplan" festgelegt. Juniorprofessoren sollen Anspruch auf ein Forschungsfreisemester haben. Um Juniorprofessoren langfristige Berufsperspektiven zu geben, sollen in Zukunft mindestens fünf Prozent der neu zu besetzenden Professuren als Juniorprofessur mit Tenure-Track-Option ausgeschrieben werden.

    Der Karriereweg des Nachwuchsgruppenleiters an außeruniversitären Forschungseinrichtungen soll prinzipiell anerkannt werden. Wenn Nachwuchsgruppenleitern auch das vielfach geforderte Promotions- und Prüfungsrecht eingeräumt werden soll, müssen aus Sicht der Universität Heidelberg folgende Rahmenbedingungen erfüllt sein:
    (1) Die Position muss analog zu den rechtlichen Vorschriften für Juniorprofessuren ausgeschrieben und besetzt werden.
    (2) In der Auswahlkommission muss die Universität bzw. die kooperierende Fakultät zahlenmäßig angemessen und gleichberechtigt vertreten sein.
    (3) Nachwuchsgruppenleiter müssen sich an der Lehre der kooperierenden Fakultät entsprechend einer Juniorprofessur beteiligen.

    Um die Chancen von Frauen zu verbessern und Nachwuchswissenschaftlern familienfreundliche Rahmenbedingungen zu stellen, sollen die im Strategiepapier der Universität formulierten Vorhaben mit Nachdruck weiter verfolgt werden. Dies betrifft vor allem die Bereiche Kinderbetreuung und Dual Career Service.

    Die Fakultäten, die unverändert die Primärverantwortung für den wissenschaftlichen Nachwuchs tragen, werden die leitenden Empfehlungen des Senats aufnehmen und bei der Ausgestaltung ihrer Ordnungen für Promotion, Habilitation und ggf. Juniorprofessur angemessen berücksichtigen. Auf diese Weise kann auch den Besonderheiten der gewachsenen Fächer- und Fakultätskulturen Rechnung getragen werden.

    Rückfragen bitte an:
    Tobias Just
    Universität Heidelberg
    Geschäftsstelle Universitätsrat
    Tel. 06221 544400, Fax 544402
    just@zuv.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/univ/universitaetsrat.html

    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Studies and teaching
    German


     

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