Bildarchiv Foto Marburg für digitales Informationssystem prämiert
Die vom Bildarchiv Foto Marburg entwickelte CD-ROM-Reihe "DISKUS" (Digitales Informationssystem für Kunst- und Sozialgeschichte) ist von der Gesellschaft für Pädagogik und Information e.V. (Berlin) mit der Comenius-Medaille 1999 ausgezeichnet worden. Die CD-ROM-Reihe wurde im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbs als exemplarisches Medium für Erwachsenenbildung prämiert. Die Auszeichnung findet heute (24. Juni) während eines europäischen Mediensymposiums in Wien statt.
Unter dem Namen DISKUS hab Museen, Denkmalämter, Archive sowie Forschungs- und Universitätsinstitute - gefördert von der Volkswagenstiftung - eine Datenbank vornehmlich zur Kunst in Deutschland aufgebaut. Teile daraus werden seit 1995 als Museumskataloge auf CD-ROM veröffentlicht. 14 Titel sind bereits erschienen. Drei weitere sind bis Jahresende geplant. Inzwischen sind dem Projekt namhafte Bibliotheken und Institute europäischer Nachbarländer beigetreten, so die Österreichische Nationalbibliothek und die Bibliotheca Hertziana in Rom sowie kunsthistorische Institute in Innsbruck, Prag, Utrecht, Wroclaw und Florenz.
Mittels der CD-ROM-Reihe erhalten Kunstwissenschaftler, Historiker sowie alle Kunstinteressenten schnell, individuell und unkompliziert Zugang zu den gespeicherten Museumsbeständen, wertvolle Hintergrundinformationen zu den Künstlern und ihren Werken sowie weiterführende Literaturhinweise. Alle Bilder sind in brillanter Auflösung abgespeichert und können bildschirmfüllend angezeigt werden.
Welche Zugänge hat der Benutzer zum digitalisierten Museumsbestand? Es stehen vier Optionen zur Verfügung: die Suche nach Objekten, nach Themen, nach Künstlern sowie nach Ort und Zeit. 22 untergeordnete Suchkriterien ermöglichen detailliertere Abfragen. So ist es beispielsweise möglich, gezielt nach Künstlernamen, Herstellungsjahren, Publikationsorten, künstlerischen Techniken, Geburts- und Sterbeorten sowie dargestellten Personen, Orten und Ländern zu suchen. Der Schwerpunkt liegt auf den Bildinhalten, die man mit Schlagworten oder so genannten ICONCLASS-Notationen erschließt. Eine Expertensuche ist ebenfalls möglich. Hier kann unter anderem nach Provenienzen, Inventar- bzw. Katalognummmern und vielen anderen Detailinformationen gesucht werden.
Die kombinierbaren Suchmöglichkeiten erlauben völlig neue Fragestellungen. So läßt sich beispielsweise in Sekundenschnelle präzise ermitteln, von wie vielen in Berlin geborenen Künstlerinnen in einem Museum Werke ausgestellt sind, wie viele Gemälde mit Abbildungen des Gottes Amor in einem Museum existieren oder welche Skulpturen von Künstlern aus dem 20. Jahrhundert eine Sammlung enthält. Oder man kann vergleichen, wie sich beispielsweise die Darstellung des Themas "Stadt" im Filmplakat zwischen den zwanziger und den fünfziger Jahren verändert hat.
Criteria of this press release:
Art / design, Information technology, Media and communication sciences, Music / theatre
transregional, national
Scientific Publications
German
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