DGPPN unterstützt Forderung nach ordentlichen Tarifverträgen in hessischen Kliniken
Die hessische Landesregierung ist aus der Tarifgemeinschaft der Länder ausgetreten und verweigert nun jegliche tarifvertragliche Absicherung der Ärzte. Die Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) interpretiert dieses Verhalten vor dem Hintergrund des geplanten Verkaufes des Universitätsklinikum Gießen/Marburg. Bei allem Verständnis für die finanziellen Engpässe kann dies nach Auffassung der DGPPN kein zukunftsweisender Weg sein. Wenn das Hessen-Modell Schule macht, besteht die große Gefahr, dass in den Krankenhäusern Beliebigkeit und Willkür einzieht.
Daher ist diese Politik wenig überzeugend, gleichzeitig den Nachwuchsmangel zu beklagen und diesem derart Vorschub zu leisten. "Nachwuchsprobleme sind schon jetzt in Einrichtungen der Psychiatrie und Psychotherapie besonders spürbar", so der Präsident der DGPPN, Prof. Fritz Hohagen: "Gute Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital eines Krankenhauses. Wer die Arbeitsbedingungen weiter verschlechtert, darf sich nicht wundern, wenn er Mitarbeiter verliert. Wir brauchen intelligente Lösungen, um gute Versorgung und gute Forschung zu befördern".
Die hessische Landesregierung sollte die Chance nutzen, eine Vorreiterrolle zu übernehmen, um zukunftsweisende Tarifregelungen einzuführen. Dabei sollten Regelungen eingeführt werden, die gute Leistungen belohnen, statt die jungen Ärztinnen und Ärzte durch pauschale Streichungen des Urlaubsgeldes, Kürzungen des Weihnachtsgeldes und Verlängerung der Wochenarbeitszeit ohne Lohnausgleich aus dem Dienst an den Kranken, aus der Forschung und Lehre und schlussendlich gar aus dem Beruf zu vertreiben.
Kontakt:
Prof. Dr. Fritz Hohagen, Präsident der DGPPN
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie
und Nervenheilkunde, c/o Hauptgeschäftsstelle Berlin
Reinhardtstraße 14, D-10117 Berlin-Mitte,
Tel. 030 - 2809 6601 /02, Fax 030 - 2809 3816
Internet: www.dgppn.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Science policy
German
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