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07/29/2005 18:00

Neuer Zusammenhang zwischen Fructose-Konsum und Gewichtszunahme entdeckt

Dr. Gisela Olias Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke

    !!!!! Sperrfrist: Freitag, 29. Juli 2005, 18:00 Uhr CEST (Central European Summer Time)!!!!!

    Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke haben in einer neuen Studie (Jürgens et al., Obesity Research, 13:1146-1156, 2005) herausgefunden, dass die Aufnahme von Fructose (Fruchtzucker) die Körperfett- und Gewichtszunahme bei Mäusen deutlich steigert. Damit liefern die Forscher neue Daten, die einen Zusammenhang zwischen dem weltweit angestiegenen Fructosekonsum und der stetig steigenden Zahl übergewichtiger Menschen möglich machen.

    In der vorliegenden Studie boten die Forscher Mäusen entweder eine 15%ige Fructoselösung, ein Saccharose- (Rohrzucker-)haltiges Erfrischungsgetränk (10% Saccharose), ein Süßstoff-haltiges Diät-Getränk ohne Kalorien, oder Wasser an.
    Die Mäuse, die die Fructoselösung tranken, nahmen im Vergleich zu den anderen Mäusen stärker an Gewicht und Körperfett zu und zeigten zudem einen Anstieg der Leberfette. Das Saccharose-haltige Getränk hatte nach den vorliegenden Daten keinen Einfluss auf die Gewichtsentwicklung der Mäuse.
    Überaschenderweise aßen die Mäuse, die mit der angebotenen Flüssigkeit zusätzliche Kalorien aufnahmen, weniger feste Nahrung als die Tiere, die nur Wasser oder das Diät-Getränk erhielten, so dass die Gesamtenergieaufnahme bei allen Gruppen annähernd gleich war.

    "Da die Gewichts- und Fettzunahme der Tiere, die die Fructoselösung tranken, nicht auf eine gesteigerte Kalorienaufnahme zurückzuführen ist, ist anzunehmen, dass Fructose die Stoffwechseltätigkeit beeinflusst und auf diese Weise die Anreicherung von Körperfett begünstigt." so die Erstautorin der Studie, Hella Jürgens.

    In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten hat der Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke, die einen hohen Fructose-Anteil (7-15%) aufweisen, weltweit stark zugenommen. Allein in den USA stieg der Verzehr von Fructose-haltigem Mais-Sirup, der häufig zum Süßen von Erfrischungsgetränken eingesetzt wird, in einem Zeitraum von 20 Jahren um mehr als 1000%, wie vor kurzem eine amerikanische Studie berichtete. Parallel dazu nahm die Anzahl übergewichtiger Menschen dramatisch zu, so dass Wissenschaftler seit einiger Zeit einen Zusammenhang zwischen gestiegenem Fructose-Konsum und zunehmender Fettleibigkeit vermuten. Die vorliegende Studie liefert nun erste physiologische Daten, die einen Einfluss des Fructosekonsums auf die Zunahme des Körpergewichts und des Körperfetts zumindest am Mausmodell bestätigen. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Daten am Menschen zu verifizieren, so die Experten.

    2487 Zeichen inklusive Leerzeichen, Abdruck gestattet, Belegexemplar erbeten

    Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) Potsdam-Rehbrücke ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 84 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten interdisziplinär und verbinden Grundlagenforschung mit Anwendungsnähe. Sie sind der wissenschaftlichen Exzellenz verpflichtet und pflegen intensive Kooperationen mit Hochschulen, Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Das externe Begutachtungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt Maßstäbe. Jedes Leibniz-Institut hat eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 12.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und haben einen Gesamtetat von 950 Millionen Euro. Näheres unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de.

    Kontakt:

    Dr. Gisela Olias
    Deutsches Institut für Ernährungsforschung
    Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
    Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: +49(0)33200 88 278
    E-Mail: presse@mail.dife.de

    Professor Dr. Dr. Hans-Georg Joost
    Wissenschaftlicher Direktor
    Abteilung Pharmakologie
    Arthur-Scheunert-Allee 114-116
    14558 Nuthetal
    E-Mail: joost@mail.dife.de
    Tel: +49(0)33200 88 416

    Hella Jürgens
    Abteilung Pharmakologie
    E-Mail: juergens@mail.dife.de
    Tel: +49(0)33200 88 403


    More information:

    http://www.dife.de


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    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

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