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07/29/2005 15:43

Kreativität im Kunstunterricht der Grundschule

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Auf vier Jahre angelegte empirische Untersuchung soll Aufschluss über die Bedeutung des Kunstunterrichts für die Entwicklung kreativer Kompetenzen geben
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    Unter dem Dach eines BMBF-geförderten Forschungsprojekts, das primär am Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), Frankfurt a. M., und der Universität Bamberg angesiedelt ist, wird von der Augsburger Kunstpädagogin Prof. Dr. Constanze Kirchner und ihrem Kollegen Prof. Dr. Georg Peez (Institut für Kunstpädagogik der Universität Duisburg-Essen) erstmals die Bedeutung des Kunstunterrichts in der Primarstufe für den Aufbau weitreichender kreativer Kompetenzen von Kindern innerhalb einer umfangreichen empirischen Untersuchung gewürdigt und evaluiert.

    EVALUATION DER FÖRDERERFOLGE VON BIP-SCHULEN

    Begabung, Intelligenz und Persönlichkeit sind die pädagogischen Schwerpunkte der nach diesen drei Begriffen benannten "BIP-Kreativitätsschulen", an denen die Schülerinnen und Schüler eine umfassende Unterstützung ihrer kreativen Potenziale erfahren sollen. Diese hauptsächlich im Primarbereich und mit Schwerpunkt in Sachsen angesiedelten Schulen werden in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekt auf ihre kreativitätsfördernden Wirkungen hin genauer untersucht. Neben anderen umfasst dieses Projekt ein Segment zum Kunstunterricht in der Grundschule, das von Prof. Dr. Constanze Kirchner (Universität Augsburg) und Prof. Dr. Georg Peez (Universität Duisburg-Essen) konzipiert und durchgeführt wird. Seit dem 1. Mai 2005 werden über eine Laufzeit von vier Jahren hinweg in einer kombinierten Querschnitt- und Längsschnittstudie die Fördererfolge dieser Schulen evaluiert; nicht zuletzt um aus den Ergebnissen Schlüsse für die allgemein bildenden Regelschulen zu ziehen.

    LANGFRISTIGE VERGLEICHSUNTERSUCHUNG IN RUND 30 GRUNDSCHULKLASSEN

    Aussagen zu den Bedingungsfaktoren, die für die möglicherweise weit überdurchschnittliche Förderung der Kinder in den BIP-Einrichtungen verantwortlich sein könnten, ermöglicht eine experimentelle Vergleichsuntersuchung. Dazu werden ca. 15 Grundschulklassen aus den Kreativitätsschulen und eine aus ebensovielen Klassen bestehende Kontrollgruppe aus staatlichen Grundschulen in Sachsen von Beginn des ersten Schuljahres bis zum Ende des zweiten Schuljahres längsschnittlich und mikrogenetisch untersucht. Die Untersuchung setzt multikriterial an und fragt unter Kontrolle des sozialen Hintergrunds nach den Eingangsvoraussetzungen und den Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklungen der Kinder. Als Fächer werden Deutsch, Mathematik und - als für die Kreativitätsschulen bedeutsam - Bildende Kunst einbezogen. Da Merkmale auf Klassenebene (Klassenzusammensetzung, Qualität des Unterrichts, Lehrerexpertise) als die stärksten schulischen Einflussgrößen für Schulerfolg gelten, wird in drei unterrichtsfachspezifischen Videostudien analysiert, ob sich auch auf der Mikroebene der Lehr- und Lernprozesse Unterschiede zwischen Kontroll- und Experimentalklassen nachweisen lassen. Ein besonderer Schwerpunkt des Längsschnitts sind die Entwicklungsverläufe der Kinder mit ungünstigen Startvoraussetzungen. Ermittelt werden soll, ob die BIP-Schulen diese Kinder ggf. besser als die staatlichen Grundschulen fördern können.

    AUF DER BASIS VON VIDEOAUFZEICHNUNGEN

    Anhand von Videoaufzeichnungen im Kunstunterricht sowohl der BIP- als auch der regulären Grundschulklassen soll u. a. die Frage beantwortet werden, ob und wie Kunstunterricht die Kreativität fördert und wie sich dies nachweisen ließe. Die zu videografierenden zwei bis drei Kunstunterrichtsstunden umfassen jeweils eine kurze Einheit zur Kunstrezeption und eine kurze Einheit zur bildnerischen Produktion. Die Modalitäten der Aufnahme sind so geregelt, dass jeweils drei Digitalkameras eingesetzt werden (Lehrerkamera, Klassenkamera, Gruppenkamera). Neben den videografierten Stunden werden die Produkte, Notate, Niederschriften und Zeichnungen der Kinder analysiert.
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    KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN:
    Prof. Dr. Constanze Kirchner
    Lehrstuhl für Kunstpädagogik
    Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Telefon 0821/598-2929
    constanze.kirchner@phil.uni-augsburg.de
    http://www.philso.uni-augsburg.de/web2/Kunstpaed/site_neu/index2.htm


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    Criteria of this press release:
    Art / design, Music / theatre, Psychology, Teaching / education
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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